AERZTE Steiermark | 04 2024

46 Wochenstunden beträgt Hausbrandts Arbeitszeit als angestellter Arzt, darin sind zwei Dienste für die Flugrettung inbegriffen. Einen dritten Dienst für die Flugrettung absolviert er im Fall des Falles in seiner Freizeit. Zusammen mit der eigenen Ordination und der Tätigkeit beim GAK summiert sich die Arbeitszeit auf 60 bis 65 Stunden. Mit seiner Work-Life-Balance ist der gebürtige Grazer dennoch sehr zufrieden, in dieser Phase mit den Kindern und einer ebenfalls berufstätigen Frau – Eva Hausbrandt ist Wahlärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe in Graz – muss er private Hobbys eben aufschieben. „Außerdem klage ich nicht gerne, viel lieber stelle ich meine Zeiteinteilung auf die Gegebenheiten ein und ändere sie bei Bedarf “, so Hausbrandt. Einzig bei Feiertags- und Wochenenddiensten schielt er etwas neidisch auf die anderen, davon befreiten Berufe. Zum anderen legt die AUVA keine Hürden in den Weg, wenn ein bei ihr angestellter Arzt auch eine eigene Praxis eröffnet. Hausbrandt genießt diese Freiheit, um noch besser für seine Patient:innen da zu sein und sich ein Zubrot zu verdienen. Flugretter sind wie gute Freunde Früher wurde man in die Tätigkeit als Flugrettungsarzt vor al lem aufgrund vieler persönlicher Kontakte aufgenommen. Seit 2019 werden dafür aber auch bei den Ärzt:innen Assessmentcenter abgehalten. Hausbrandt stellte sich zusammen mit fünf anderen Bewerbern dieser Premiere. „Dabei wird – neben der fachlichen Kompetenz – vor allem auf Teamfähigkeit und Softskills geachtet. Der Einzel-Hero ist weniger gefragt, sondern die Teamskills. Außerdem soll der Flugretter gebirgsgängig sein und darf keine Höhenangst haben“, so Hausbrandt. Einen landläufigen Eindruck gilt es zu korrigieren, wonach die Flugrettung vor allem wegen der Schwere der Fälle zum Einsatz kommt – dies geschehe auch häufig wegen der Rettung aus unwegsamem Gelände. Hausbrandt geht mit seinem Kollegen Reinhard Doppler d’accord, dass im vergangenen Winter überdurchschnittlich viele Einsätze wegen des schweren bzw. mangelnden Schnees nötig waren. Im Sommer gehen viele Einsätze auf das Konto von verunglückten Mountainbike-Fahrer:innen und Forstunfällen. Als Teamarzt beim GAK Zum Teamarzt beim GAK wurde Hausbrandt durch seinen Mentor Jürgen Mandl. Hauptsächl ich fa l len bei den Fußballern Kreuzband-, Sprunggelenks- und Muskelverletzungen an. „Fußball ist nicht meine Nummer 1 Sportart, aber ich bin aufgrund der wirklich tol len Nähe zur Mannschaft und zur Vereinsführung zu einem Fan geworden. Für den Aufstieg in die 1. Bundesliga haben wir heuer ja die besten Vorzeichen“, gerät Hausbrandt etwas ins Schwärmen. Für die Zukunf t möchte Hausbrandt seine Ordination ausbauen, zugleich möchte er die Kniechirurgie im UKH weiter vorantreiben. Und dass eventuell sein Standort als Flugretter von derzeit St. Michael auf den Flughafen Graz erweitert wird, wäre auch eine feine Sache. Fotos: KK ARZT im besonderen dienst Ærzte Steiermark || 04|2024 15 „Fußball ist nicht meine Nummer 1 Sportart, aber ich bin aufgrund der wirklich tollen Nähe zur Mannschaft und zur Vereinsführung zu einem Fan geworden.“ Peter Hausbrandt „Außerdem klage ich nicht gerne, viel lieber stelle ich meine Zeiteinteilung auf die Gegebenheiten ein und ändere sie bei Bedarf.“ Peter Hausbrandt

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