AERZTE Steiermark | 04 2024

6 Ærzte Steiermark || 04|2024 Bereich Gerhard Posch Neues Gehaltsschema: Bis 31. Mai ist noch Zeit Geld ist zweifellos wichtig. Hier haben Land Steiermark und KAGes ihre Hausaufgaben gemacht – auch weil das engagierte Verhandlungsteam unter Führung der Ärztekammer bzw. der Kurie angestellten Ärztinnen und Ärzte seine Hausaufgaben gemacht hat. Bis zum 31. Mai ist jetzt für Arztinnen und Ärzte in der KAGes noch Zeit, in das neue, verbesserte Gehaltsschema zu wechseln. Es gilt dann rückwirkend mit September 2023. Ein Dienstgeber wie die KAGes muss natürlich dafür sorgen, dass die Ärztinnen und Ärzte ordentlich bezahlt werden. Das gilt auch für die anderen Träger. Diese haben sich den KAGes- Gehaltsabschluss zum Vorbild genommen. Der Abschluss für die Med Uni Graz ist de facto fertig, auch die geistlichen Häuser werden nachziehen. Es liegt auf der Hand, dass noch weitere Träger folgen werden und das ist auch gut so. Die Bezahlung ist auch eine Form der Wertschätzung. Dafür steht das neue, verbesserte Gehaltsschema in der KAGes. Jetzt geht es darum, nicht stehen zu bleiben und das Erreichte nicht als Ruhekissen zu betrachten. Das wäre der falsche Ansatz. Die Rahmenbedingungen gehören weiter verbessert und attraktiviert. Dazu gehören insbesondere eine flexible Kinderbetreuung und entsprechende Rahmenbedingungen, die zu den wechselnden Arbeitszeiten der Spitalsärztinnen und -ärzte passen. Kurzum, es gehören die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch mehr in den Mittelpunkt gerückt. Nur so wird man dem Personalmangel begegnen können. Hier gibt es also noch einiges zu tun. Wir bleiben dran. Vizepräsident Dr. Gerhard Posch ist Obmann der Kurie Angestellte Ärzte. intra kont a Ein Krankenhausaufenthalt kann bei geriatrischen Patient: innen, die nicht nur über das Alter, sondern über die gesundheitliche Situation (Multimorbidität, Frailty-Syndrom) und die daraus folgende Gefährdung definiert werden, zum Verlust der Fähigkeiten zur selbständigen Lebensführung und zu Pflegebedürftigkeit führen. Um diese Risiken soweit es geht zu vermeiden und geriatrischen Patient:innen eine ihren spezifischen Bedürfnissen angepasste Behandlung und Betreuung im Krankenhaus anzubieten, wurde der Leistungsbereich der Akutgeriatrie/Remobilisation (AG/R) entwickelt. Über den „Österreichischen Strukturplan Gesundheit“, das „LKF-Modell“ und das „Prozesshandbuch Akutgeriatrie/Remobilisation“ wird gewährleistet, dass österreichweit gleichermaßen die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität bei der Behandlung und Betreuung von geriatrischen Patient:innen sichergestellt werden. Die AG/R definiert sich als die fächerübergreifende Primär- und Sekundärversorgung geriatrischer Patient:innen durch ein geriatrisch qualifiziertes, interdisziplinäres Team und durch ein multidimensionales Behandlungs- und Betreuungsangebot (medizinische, funktionelle, psychische, kognitive und soziale Betrachtungsweise der Erkrankung). Studien zeigen eine deutliche Reduktion der Mortalität und eine Reintegration in das gewohnte Lebensumfeld sowie ökonomische Aspekte für das Gesundheitswesen bei der Behandlung und Betreuung auf einer AG/R. Die für die AG/R sprechende deutliche Studienlage wirft die Frage auf, ob es ethisch überhaupt noch vertretbar ist, akut erkrankte geriatrische Patient:innen nicht auf einer AG/R zu behandeln. Die Behandlung und Betreuung auf einer Remobilisation/ Nachsorge (RNS) kann eine AG/R nicht ersetzen, da sie für eine andere Zielgruppe (Patient:innen mit wenigen Begleiterkrankungen und einer erhöhten Belagsdauer unabhängig vom Alter) und für ein anderes Leistungsspektrum (Bindeglied zwischen Akutversorgung und Rehabilitation bzw. ambulanter Weiterbehandlung) gedacht ist. Der demografische Wandel erfordert einen Ausbau der AG/R und eine damit verbundene Qualifizierung aller Gesundheitsberufe, um die für geriatrische Patient:innen spezifische Behandlung und Betreuung sicherstellen zu können und um ein Gesundheitssystem für die geriatrische Bevölkerung zu schaffen, das sowohl ökonomisch als auch menschlich ist. Mag.a Rosemarie Langbauer ist Präsidentin des Theresienverbandes. 2 d batte Rosemarie Langbauer RNS kann AG/R nicht ersetzen

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