AERZTE Steiermark |5 2024

Das Magazin der Ärztekammer Steiermark Mai 2024 Gesang. Monika Glawischnig-Goschnik ist Musiktherapeutin an der Grazer Kunstuniversität. Geehrt. Ronald Kurz erhielt das höchste Ehrenzeichen der Ärztekammer Steiermark. Gespür. Andrea Tomberger mag das Ganzheitliche am hausärztlichen Tun. Österreichische Post AG MZ 02Z033098 M Ärztekammer für Steiermark, Kaiserfeldgasse 29, 8010 Graz, Retouren an PF555, 1008 Wien STEIERMARK Foto: Adobe Stock Foto: Adobe Stock Grünes Licht für Blaulicht Sicher und einfach impfen WAS ÄRZTINNEN UND ÄRZTE LEISTEN

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Bereich themen Ærzte Steiermark || 05|2024 3 BUCHTIPP Medizinisches Qigong Der Weg der Gesundheit Jumin Chen, Thomas Weidinger 3. aktual. und erweit. Ausgabe 2020, 160 Seiten, Verlagshaus der Ärzte, ISBN: 978-3-99052-212-7 (Auch als E-Book) Qigong ist für Chinesen eine Form der Lebenspflege, bei uns sieht man darin eher eine Art Gymnastik. Tatsächlich bringen die sorgfältigen Übungen die Aufmerksamkeit nach innen, den Geist zur Ruhe und den Körper zu neuer Kraft. Im ersten Teil führt das Buch mit einer „kleinen Theorie“ in die Materie ein. Im zweiten Teil werden sehr detailliert die unterschiedlichen Übungsformen des medizinischen Qigong wie Atem-, Körper- und Bewegungsübungen, Konzentrations- und Meditationsübungen behandelt. So wird man angeregt, die Übungen gerne an sich selbst zu versuchen und die eigene Gesundheit aktiv zu unterstützen. Die Übungen sind einfach erklärt und ein wichtiger Beitrag zur Unterstützung der körpereigenen Selbstheilungskräfte, aber kein Ersatz für eine medizinische Therapie. DATUM 13.-14. Juni 2024 Mitte Juni werden in Wien auf dem 14. Österreichischen Gesundheitswirtschaftskongress zentrale Themen der Medizin wie Patientensteuerung, Versorgungssicherheit für Patienten oder Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) referiert und diskutiert, auch aus steirischer Sicht. https://www.oegwk.at/programm LINK: www.bzga.de Die deutsche Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) informiert die Bevölkerung seit 1967 über gesundheitliche Risiken, über Möglichkeiten zu einer gesunden Lebensführung sowie über die präventiven Angebote des Gesundheitssystems. Die Angebote reichen von A wie Älterwerden in Balnace bis zu Z wie zanzu − Gesundheitsförderung für Menschen mit Migrationshintergrund. Zahl 100 Rettungshundeeinsätze weist die Einsatzstatistik der ÖRHB − der Österreichischen Rettungshunde Brigade − für das Jahr 2023 aus, 17 dieser Einsätze entfielen auf die Steiermark. Illu: Verlagshaus der Ärzte Fortbildungstipp Der 3. Telemedizinkongress der Telemed Austria findet am 14. Juni in hybrider Form im Hörsaal Albert Schweitzer, Geriatrische Gesundheitszentren der Stadt Graz sowie online statt. 7 DFP-Punkte sind angefragt. Thematisiert werden nationale und internationale Strategien zu Telemedizin und EHealth sowie deren Einsatzmöglichkeiten in den verschiedenen Bereichen der Medizin. Anmeldung unter: www.telemedaustria.at und www.healthpioneers.at IMPRESSUM: Medieninhaber (Verleger): Ärztekammer für Steiermark, Körperschaft öffentlichen Rechts | Redak- tionsadresse: 8010 Graz, Kaiserfeldgasse 29, Tel. 0316 / 8044-0, Fax: 0316 / 81 56 71, E-Mail: presse@aekstmk. or.at | Chefredaktion: Martin Novak | Koordination: Dr.in Jasmin Novak | Redaktionelle Betreuung und Produktion: CONCLUSIO PR Beratungs Gesellschaft mbH, Schmiedgasse 38, 8010 Graz | Gestaltung: Konrad Lindner | Anzeigen: Gernot Zerza, Tel.+43 664 2472673, E-Mail: Zerzagernot@gmail.com; Mit „Promotion“ gekennzeichnete Texte sind entgeltliche Veröffentlichungen im Sinne § 26, Mediengesetz. | Druck: Stmk. Landesdruckerei GmbH, 8020 Graz | Abonnements: Eva Gutmann, Ärztekammer Steiermark, Tel. 0316 / 804440, Fax: 0316 / 81 56 71. Jahresabonnement (11 Ausgaben) EUR 25,–. Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, Medienfabrik Graz, UW-Nr. 812 Klimakompensierte Produktion www.climate-austria.at Ident-Nr Klimakompe sierte Prod www.climate-austria Kennzeichnu für vorbildlic Waldwirtscha HCA-COC-100 Förderung nachhaltiger Waldwirtschaft PEFC/06-39-22 PEFC zertifiziert r ckt nach der Richtlin e „Druckerzeugnisse“ ster eichischen Umweltzeichens, ienfabrik Graz, UW-Nr. 812 Klimakompensierte Produktion www.climate-austria.at Ident-Nr. A Klimakompensierte Produk www.climate-austria.a Kennzeichnung für vorbildliche Waldwirtschaft HCA-COC-10029 Förderung c lti er l i ft - PEFC zertifiziert update im Mai Schlagzeile „Den Weg zum Hausarzt mit derart drastischen und alternat ivlosen Maßnahmen zu erzwingen, würde durch die plötzliche Überlastung der Allgemeinmedizin zum Kollaps führen“, meinte Dietmar Bayer, stellvertretender Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, zur Forderung nach verpflichtendem Gang zum Hausarzt vor Facharztbesuch. kurier.at/ 4.3.2024

Bereich themen 4 Ærzte Steiermark || 05|2024 Fotos: Adobe Stock Themen Cover. Was Ärztinnen und Ärzte leisten 8 Ärztin im besonderen Dienst. Monika Glawischnig-Goschnik. Die Kraft der Musiktherapie 14 Ehrung. Goldenes Ehrenzeichen der Ärztekammer für Ronald Kurz 16 50 Jahre MKP. Meilenstein Mutter-Kind-Pass 18 Versorgung. Psychiatrische Familienpflege in höchster Gefahr 19 Allgemeinmedizin. Wie der neue Facharzt umgesetzt wird 21 Serie Gerne Ärztin. Hausärztin aus Überzeugung 24 Serie Erlesen. Bücher voll Wissen, Spannung und Witz 26 Recht. Ordinationskauf nicht schlichtungspflichtig 28 Wirtschaft&Erfolg. Die Krankenbeihilfe des Wohlfahrtsfonds 30 Wirtschaft&Erfolg. Smartphone macht Telemedizin omnipräsent 32 Projekt. Hilfe und Information für ältere Menschen und ihre Pflegepersonen im häuslichen Umfeld 34 Expertinnentipp. Invertragnahme 35 CIRS. Fehlerhafte Kontrastmittelgabe 35 Forschung. Forschungsprojekt „Prone Adiposity“ 36 Angestellte Ärztinnen und Ärzte „Uralt-Paragraf “ aus Blaulicht-Richtlinie der KAGes eliminiert 38 Serie GEM/EINSAM. Dr. Bibber 40 Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte Serie KASSENCHECK. Ausbildungs- und Gerätenachweise 41 Einsatz für sicheres Impfen 42 Serie. Praktisch Täglich. Ich kauf mir jetzt nen Autobus 45 Debatte 6 News 37 Referate 46 Kleinanzeigen 47 Personalia 51 Karikatur 57 Ad Personam 58 Bedroht Die Psychiatrische Familienpflege hilft kranken Menschen und entlastet Spitäler. Jetzt ist sie aber in Gefahr. Seite 19 Befreit. Streitigkeiten zwischen Ärztinnen und Ärzten sind schlichtungspflichtig. Für Differenzen beim Kauf einer Ordination gilt das jedoch nicht. Seite 28

Ærzte Steiermark || 05|2024 5 Bereich themen Für gerade 3,6 Prozent reicht nach der jüngsten „Frage des Monats“ die Kinderbetreuung im ärztlichen Bereich aus. Mehr als 82 Prozent finden, sie reiche überhaupt nicht oder nur mancherorts aus. „Nicht ausreichend bei frühem Dienstbeginn, Nachtdiensten und 12-h-Schichten“, lautet eine der Antworten. Die Vermutung liegt nahe, dass der hohe Anteil von Teilzeitbeschäftigten in der KAGes auch mit der wenig attraktiven Kinderbetreuung zu tun hat. Kein Wunder, müssen doch die einzelnen Standorte und Verbünde diese selbst organisieren. Zentrale Qualitätsstandards könnten helfen, die Kinderbetreuungsangebote zu verbessern und damit auch ohne „Hotel Oma“ (haben ja nicht alle) Vollzeitarbeit und Kinder vereinbaren zu können. Das betrifft nicht nur Ärztinnen und Ärzte. epikrise Kurze Nachrichten aus der Redaktion Soziale Medien: X/Twitter: www.twitter.com/ AERZTE_NEWS Facebook: www.facebook. com/aerztekammer.stmk/ und Facebook-Gruppe für steirische Ärztinnen und Ärzte Youtube: AERZTE_NEWS Instagram: www.instagram. com/aerztekammerstmk Foto: Schiffer bild des monats. Ein Hoch auf Ronald Kurz! Der gebürtige Tiroler (Mitte links im Bild) habilitierte sich zwar an der Universität Innsbruck, seine kinder- und jugendärztliche Karriere fand aber vorrangig in Graz statt. Unter anderem war er Vorstand der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde. Bereits ab 1989 war er Mitglied der Ethik- und Beschwerdekommission der Ärztekammer für Steiermark, 2013 übernahm er den Vorsitz. Nun hat er das Goldene Ehrenzeichen der Ärztekammer Steiermark erhalten. Das Silberne hatte Prof. Kurz bereits im Dezember 1992 bekommen. Mehr zur mehr als verdienten Ehrung ab Seite 16 in diesem AERZTE Steiermark. Kinderbetreuung reicht den wenigsten n= 165 AERZTE Frage des Monats: Reicht die Kinderbetreuung im ärztlichen Bereich aus? Nein. Nur an manchen Orten Ja Weiß nicht/Sonstiges 52,7 % 14,0 % 29,7 % 3,6 %

6 Ærzte Steiermark || 05|2024 Bereich Gerhard Posch Antiquierte BlaulichtRegel endlich weg Um die Chance zu haben, ein Blaulicht zu führen, durften Ärztinnen und Ärzte in Hintergrundbereitschaft bisher höchstens 30 Kilometer vom jeweiligen Spital entfernt wohnen und dabei keine Bezirksgrenzen überschreiten. Diese Regelung in der KAGes-internen Richtlinie ist nun endlich gefallen. Sie wurde gestrichen, weil die Kurie Angestellte Ärztinnen und Ärzte hartnäckig dagegen aufgetreten ist und weil sich Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl schlussendlich für die Streichung stark gemacht hat. Natürlich ist damit noch nicht gesichert, dass die betroffenen Ärztinnen und Ärzte tatsächlich ein Blaulicht führen und verwenden dürfen, um bei Notfällen rascher bei ihrem Patienten, ihrer Patientin eintreffen zu können. Aber die Chance auf Genehmigung ist doch deutlich größer geworden. Darüber können sich die Kolleginnen und Kollegen freuen, die mit Blaulicht die Rettungsgasse benutzen können und durch einen wegen eines Sondertransports blockierten Tunnel nicht am Weiterkommen gehindert werden. Noch mehr können sich die steirischen Patientinnen und Patienten freuen, die nun in einer für sie oft lebensbedrohlichen Situation mehr Sicherheit haben, dass erfahrene Ärztinnen und Ärzte zur rechten Zeit bei ihnen eintreffen. Wir können also aus mehreren Gründen froh sein, dass die Überzeugungsarbeit – endlich – gefruchtet hat. Ein langer Atem zahlt sich also aus. Vizepräsident Dr. Gerhard Posch ist Obmann der Kurie Angestellte Ärzte. intra kont a Bei häufigem Konsum kann Lachgas das Knochenmark und das Nervensystem schwer schädigen. Der genaue Mechanismus ist noch nicht vollständig erforscht. Bekannt ist, dass Lachgas die chemische Struktur des Vitamin B12 verändert, so dass es dem Körper nicht mehr zur Verfügung steht. Dies kann unter anderem zum Abbau der Myelinscheide führen. Die Myelinscheide ist eine Art Isolierung um Nervenfasern. Ohne Myelinscheide ist die Reizweiterleitung in den Nervenfasern nicht möglich. Nervenschäden können sich in Missempfindungen wie Kribbeln und Taubheitsgefühlen in den Händen, Armen, Beinen oder Füßen bemerkbar machen. Die Schäden können auch Nerven betreffen, die für die Kontrolle der Muskeln zuständig sind. Muskelschwäche und Gangstörungen können die Folge sein. Chronischer Missbrauch erhöht zudem die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit. Konsumierende erhöhen die Dosis und nehmen mitunter täglich mehrmals Lachgas ein. Beim Versuch, den Konsum zu beenden, kann der starke Wunsch nach weiterem Konsum auftreten. Der Mischkonsum mit anderen Drogen birgt weitere Risiken. Drogen können generell die Urteilskraft mindern, weshalb es beim Mischkonsum leichter zu Überdosierungen von Lachgas kommen kann. Auch kann sich die dämpfende Wirkung von Lachgas verstärken, wenn weitere beruhigend wirkende Drogen wie Alkohol, Opiate oder Benzodiazepine eingenommen werden. Die meisten Effekte verschwinden nach wenigen Minuten. Häufiger Konsum kann jedoch gravierende Nervenschäden verursachen. Der Grund ist ein Mangel an Vitamin B12. Denn Lachgas verändert die Molekülstruktur des Vitamins. Es wird dadurch inaktiviert und kann seine lebenswichtigen Aufgaben im Körper nicht mehr erfüllen. Seit ihrer Gründung im Jahr 1967 verfolgt die deutsche Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) das Ziel, Gesundheitsrisiken vorzubeugen und gesundheitsfördernde Lebensweisen zu unterstützen. Sie betreibt auch die Website drugcom.de 2 d batte Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Wie gefährlich ist Lachgas als Droge?

Bereich Ærzte Steiermark || 05|2024 7 Ärztinnen und Ärzte leisten Unglaubliches. Und das jeden Tag. Diese Leistungen werden – so wie auch die anderer Gesundheitsberufe, etwa der Pflege – in der Öffentlichkeit, zumindest der medialen, oft genug als selbstverständlich betrachtet. Berichtet wird in erster Linie über Versagen. Manchmal tatsächliches, oft genug aber nur vorgebliches. Wenn es sich herausstellt, dass die Vorwürfe unberechtigt sind, wird wenig darüber geredet. Es gibt keine Richtigstellung, geschweige denn eine ehrlich gemeinte, aufrichtige Entschuldigung. Das betrifft nicht nur Ärztinnen und Ärzte. Das ist längst zum allgemeinen Phänomen in unserer Gesellschaft geworden. Aber ärztliche Leistungen sind nicht selbstverständlich. Weder jene der Ärztinnen und Ärzte in den Spitälern, noch jene der Niedergelassenen. Ja, Ärztinnen und Ärzte – zumindest viele – verdienen ganz gut. Das ist auch in Ordnung so. Woran es aber oft fehlt, ist das einfache Danke. Das bekommen wir zwar von unseren Patientinnen und Patienten, aber kaum öffentlich. Dieses öffentliche Danke wäre aber die einfachste und wahrscheinlich günstigste Form der Wertschätzung. Keine Ärztin, kein Arzt ist darauf angewiesen. Unsere Motive sind vorwiegend intrinsisch. Wir wollen einfach das Richtige tun, weil wir es können. Das entspringt dem inneren Wunsch, den jede Ärztin und jeder Arzt verspürt. Wir wollen Probleme lösen. Aber die öffentliche Würdigung der ärztlichen Leistungen als Ergänzung tut dennoch gut. Sie sollte öfter und hörbarer stattfinden. Dr. Michael Sacherer ist Präsident der Ärztekammer Steiermark. Unsere Sektion Allgemeinmedizin hat in einer Resolution zusammengefasst, warum nur Ärztinnen und Ärzte impfen dürfen. Es geht um die Sicherheit für die zu impfenden Menschen. Wer diese Sicherheit aufs Spiel setzen will, sollte wissen: Die Apothekerkammer fordert zwar das Impfen für das Apothekenpersonal. Aber nur junge und gesunde Erwachsene sollen in den Verkaufsräumen der Apotheken (wo bleibt da die Vertraulichkeit für die zu Impfenden?) geimpft werden können. Nicht die Kinder, und wohl auch nicht die Alten, für die viele Impfungen besonders wichtig sind. Durch mehr Beliebigkeit beim Impfen würde die Beteiligung ganz sicher nicht steigen. Dazu müssen die Zweifelnden und Skeptischen erreicht werden. Gerade die brauchen das Gespräch mit kompetenten Ärztinnen und Ärzten aber ganz besonders. Es gibt eine ganze Reihe möglicher Maßnahmen, die das Impfen erleichtern könnten. Sie haben vor allem mit dem leichteren Zugang zum Impfstoff zu tun. Viele wissen ja nicht einmal, dass impfende Ärztinnen und Ärzte den Impfstoff nicht direkt vom Großhandel bekommen können. Nicht einmal beim klassischen Hausbesuch können Arzt oder Ärztin den Impfstoff von Gesetzes wegen einfach mitbringen. Nein, es ist vorgesehen, dass ein alter Mensch den beschwerlichen Weg in die Apotheke zwecks Impfstoffbeschaffung auf sich nehmen oder einen anderen hinschicken muss. Das gilt auch in Zeiten der breiten Besorgnis um die Klimaveränderung, in der sinnlose Wege mit dem Kraftfahrzeug tunlichst vermieden werden sollten. Um das Impfen sicher und einfach zu machen, ist das ärztliche Impfen die einzig sinnvolle Möglichkeit, tunlichst verbunden mit dem einfacheren Zugang zum Impfstoff für Ärztinnen und Ärzte und damit Patientinnen und Patienten. Vizepräsident Prof. Dr. Dietmar Bayer ist Obmann der Kurie Niedergelassene Ärzte. extra Dietmar Bayer Einfach und sicher impfen Standortbestimmung Michael Sacherer Öfter einfach ein Danke zu hören, täte uns allen gut d batte Fotos: Schiffer. Beigestellt, Grafik: Konrad Lindner

Cover Ärztinnen und Ärzte leisten ungemein viel für ihre Patientinn Heldinnen und der Gesundheit 8 Ærzte Steiermark || 05|2024

Cover nen und Patienten. Auch ein Blick auf die Zahlen belegt das. d Helden tsversorgung Ærzte Steiermark || 05|2024 9 Illu: Adobe Firefly

Cover 10 Ærzte Steiermark || 05|2024 fälle mit einem rückläufigen Fallwert von 13,37 Euro und mehr als 310.000 RadiologieBehandlungsfälle mit einem durchschnittlichen Fallwert von knapp 69 Euro (leicht steigend). Fast eine Viertelmillion stationär – und noch viel mehr ambulant In den öf fent l ichen steir ischen Spitä lern hat ten die knapp 3.600 Ärztinnen und Ärzte (inklusive jene in Ausbildung) an die 245.000 Patientinnen und Patienten stationär und knapp 1,8 Millionen ambulant zu versorgen (Gesundheitsfonds 2022). Unter den stationären Pa- ärztliche Hausapotheke, 117 sind als Gemeinde- oder Di s t r i k t s ä r z t : i nnen im Einsatz. Jewei ls 67 arbeiten als Notärzt:innen und Schulärzt:innen. 2,7 Millionen Behandlungen Allein 2,7 Millionen Behandlungsfälle hatten die niedergelassenen ÖGK-Vertragsärztinnen und -ärzte für Allgemeinmedizin im letzten Jahr zu bewältigen, 2022 waren es sogar mehr. Dafür stieg der Fallwert von rund 60 auf fast 65 Euro, das Gesamthonorar pro Ärztin bzw. Arzt stieg um knapp 4,6 Prozent. Beachtlich ist, dass sowohl die Bedeutung der Mutter- bzw. Eltern-Kind-Pass- als auch der allgemeinen Vorsorgeuntersuchung im Jahr 2023 stark zunahm – ohne dass kurative Leistungen deswegen an Relevanz verloren hätten. Die Fachärztinnen und Fachärzte mit ÖGK-Vertrag kamen 2023 auf knapp 1,6 Millionen Behandlungsfälle, rund 43.000 mehr als im Jahr zuvor. Der durchschnittliche Fallwert stieg von weniger als 84 auf gut 89 Euro. Die Honorare pro Praxis stiegen um mehr als 9 Prozent. Dazu kommen noch knapp 580.000 Labor-BehandlungsMehr als 6.800 Ärztinnen und Ärzte kümmern sich um die Gesundheit der Menschen in der Steiermark, als Al lgemeinmediziner:innen und Fachärzt:innen. In den Spitälern und in der Niederlassung. Knapp 1.000 stehen noch in Ausbildung. Schauen wir uns die Zahlen im Detail an. Fast 2.400 Ärztinnen und Ärzte führen eine eigene Praxis. Gut 1.400 davon sind Fachärzt:innen. An die 930 ÖGK-Ve r t r a g s ä r z t i nnen und -ärzte gibt es. Hier dominiert mit 566 Ärztinnen und Ärzten die Allgemeinmedizin. 141 führen eine „2,7 Millionen Behandlungsfälle hatten die niedergelassenen ÖGK-Vertragsärztinnen und -ärzte für Allgemeinmedizin im letzten Jahr zu bewältigen.“

Cover Ærzte Steiermark || 05|2024 11 Illu: Adobe Firefly tient:innen waren rund 30 Prozent 75 Jahre und älter. Ambulant machte diese Gruppe nur 18 Prozent aus. Auf 100 Betten kamen dabei etwa 50 Ärztinnen und Ärzte („Überregionale Auswertung der Dokumentation in landesgesundheitsfondsfinanzierten Krankenanstalten 2022“), was unter dem Österreichwert liegt. Die bei Weitem meisten Ärztinnen und Ärzte, nämlich 72 Prozent, arbeiten in KAGesSpitälern. Es folgt die Medizinische Universität Graz mit etwa 15 Prozent. Die Barmherzigen Brüder kommen auf 5 und die Elisabethinen auf ca. 3 Prozent. Die weiteren Träger der fondsfinanzierten Krankenhäuser (UKH Graz und Kalwang, Diakonissen Schladming, Marienkrankenhaus Vorau) sind die Ergänzung auf 100 Prozent. Beim größten Träger – der KAGes – waren es knapp 2.600 Ärztinnen und Ärzte (Personen). Der jüngste Geschäftsbericht (2022) nennt 208.435 stat ionäre und 1.036.477 ambulante, in Summe also 1.244.912 Patientinnen und Patienten. Von den stationären Aufenthalten in steirischen Akutspitälern entfielen laut der „Überregionalen Auswertung der Dokumentation in landesgesundheitsfondsf inanzier ten Krankenansta lten 2022“ (jüngste Zahlen) gut 5 Prozent auf Intensivüberwachungs- und -behandlungseinheiten. Gut 85 Prozent der Patientinnen und Patienten belegten ihr Spita lsbet t zwischen einem und 28 Tagen (Durchschnitt 5,5 Tage). Länger als 28 Tage dauerten 2,6 Prozent der Aufenthalte. Fast 94 Prozent der stationären, steirischen Spitalspatientinnen und -patienten hatte ihren Wohnsitz auch in der Steiermark, nur knapp 1 Prozent hatte einen ausländischen Wohnsitz. Mehr Burgen- als Ausländer:innen Etwa doppelt so viele wie aus dem Aus- kamen aus dem Burgenland in die Steiermark. Ähnlich hoch war der Anteil der in der Steiermark Wohnhaften auch unter den ambulanten Patientinnen und Patienten. Die meisten Aufenthalte betrafen Krankheiten des Verdauungssystems , danach kamen Verletzungen, Vergiftungen und andere Folgen äußerer Ursachen. Bei den Hauptdiagnosen lagen Krankheiten des Kreislaufsystems voran. Beim Ranking „Unter den stationären Patientinnen und Patienten waren rund 30 Prozent 75 Jahre und älter.“

12 Ærzte Steiermark || 05|2024 cover nach ICD-Gruppen lagen österreichweit die „Affektionen der Linse“ voran, gefolgt von „sonstigen Formen der Herzkrankheit“ und Entbindungen. Bei den operativen Leistungen lagen die Geburten überhaupt voran, gefolgt von Operationen am Kniegelenk und am Uterus. Bei den ambulanten Operationen lagen jene von Haut- und Weichteilgewebe deutlich voran, gefolgt von Operationen an Mundhöhle und Speicheldrüsen. Bei den konservativen Leistungen waren die Computertomographien an der Spitze. Eine unspezifische Hauptdiagnose gab es in der Steiermark bei 8,5 Prozent der codierten Fälle, der klar geringste Wert in Österreich (Schnitt 12 Prozent). Am Limit Die Zahlen belegen: Die steirischen Ärztinnen und Ärzte tun immens viel für ihre Patientinnen und Patienten – egal, ob in der Niederlassung oder im Spital. Und sie gehen dabei ohne zu zögern oft genug an das eigene Limit oder sogar darüber hinaus. Illu: Adobe Firefly „… sie gehen dabei ohne zu zögern oft genug an das eigene Limit oder sogar darüber hinaus.“

Ein letzter Rat: http://www.aekstmk.or.at/53 Wenn Sie auf Ärzte , inserieren Sie hier bitte nicht. Werbung_ÄK_Pfeifen_Mitte.indd 1 17.01.2017 11:2 Anzeigenkontakt: Gernot Zerza, Tel.+43 664 2472673, E-Mail: Zerzagernot@gmail.com cover Ærzte Steiermark || 05|2024 13

14 Ærzte Steiermark || 05|2024 Ärztin im besonderen dienst Monika Glawischnig-Goschnik ist Medizinerin und war als solche über viele Jahre bis zum 30.09.2022 als Assistenzärztin an der Uniklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie tätig. Tags darauf, am 01.10.2022, trat sie an der Kunstuniversität Graz ihre Professur für Musiktherapie an – 2010 als interuniversitärer berufsbegleitender Universitätslehrgang (GRAMUTH, was für Grazer Musiktherapie steht) geführt und mittlerweile zu einem Bachelor- und Masterstudium weiterentwickelt. Drei Herzen in einer Brust – so könnte man meinen – sollten doch zumindest für veriatable Tachykardien sorgen. Nicht so bei Monika GlawischnigGoschnik: Obwohl früh musik- und musiktherapiebegeistert, schloss die geborene Grazerin hierorts ihr Medizinstudium ab, um sich als fertige Medizinerin auf die Ausbildungen in Musiktherapie und die zur integrativen Psychotherapeutin am renommierten Fritz-PerlInstitut am deutschen Beversee einzulassen. Nicht weil sie sich nicht entscheiden konnte, sondern weil ihr früh klar war, dass die Behandlung von Patient:innen enorm gewinnt, wenn sich ein psychotherapeutischer und auch ein musiktherapeutischer Ansatz dazugesellen. Unterstützt wurde sie in dieser Überzeugung und den daraus erwachsenen Aktivitäten etwa durch Walter Pieringer und Rainer Danzinger, legendäre Psychiater und Analytiker an der Universitätsklinik für Psychotherapie und der für Psychiatrie, die visionär bereichsübergreifend arbeiteten und dachten: immer den ganzen Menschen und nicht einzelne medizinische Interventionen im Blick zu haben. So arbeitete GlawischnigGoschnik an der Klinik, nahm sich insbesondere des psychosomatisch-psychotherapeutischen Konsiliar- und Liaisondienstes sehr an, führte musiktherapeutische Gruppen an der Psychiatrie und Einzeltherapien an der Abteilung für medizinische Psychologie durch. Ebenso engagierte sie sich aber in der Musiktherapie, hielt Vorträge und Workshops im Rahmen des Arbeitskreises Musiktherapie und verstand es die beiden Zugänge auch auf institutioneller Ebene miteinander zu verbinden: 2010 wurde der interuniversitäre Lehrgang Musiktherapie gegründet, in dem die Kunstuniversität Graz, die KarlFranzens-Universität und die Med Uni Graz aufs Engste kooperierten. Künstlerisch, wissenschaftlich, evidenzbasiert „Musiktherapie ist ein sehr breites Feld“, erläutert die Musiktherapie-Professorin, „sie ist eine künstlerisch-wissenschaftliche Disziplin, die sich musikalischer Mittel beDie Kraft der Musiktherapie Mindestens drei Herzen schlagen in der Brust von Monika Glawischnig-Goschnik. Dass sie damit gut leben kann, ist wohl dem Umstand geschuldet, dass es sich dabei um die Medizin, die Psychologie und die Musik handelt. Foto: KAGes/Kanizaj „So wichtig der naturwissenschaftlich orientierte Fortschritt in der Medizin ist, so wichtig ist es, zur Patientin/zum Patienten hinzugehen, sie/ ihn als ganzen Menschen wahrzunehmen und anzusprechen und in Beziehung zu gehen.“ Monika Glawischnig-Goschnik

dient. Therapeutisch wirksam ist die Beziehung zwischen Musiktherapeut:in und Patient:in, nicht die Musik an sich. Der Effekt besteht also nicht – was manche meinen – im Zauber der Musik, sondern darin, was sich zwischen Therapeuti:in und Patient:in tut, indem sie musikalisch interagieren.“ Das kann darin bestehen, gemeinsam Musik zu machen oder auch nur Musik zu hören – sich darauf einzulassen, was entsteht, wenn Töne auf Menschen wirken oder Menschen sich tonal ausdrücken. Die Musiktherapie unterstützt und sie heilt – von der Neonatologie bis zum Hospiz. Sie ist – ebenso wie Psychiatrie und Psychotherapie – evidenzbasiert, wird fortlaufend beforscht und auch die gesetzliche Normierung versteht sich als eigenständige, wissenschaftlich-künstlerischkreative und ausdrucksfördernde Therapieform. Als solche umfasst sie die bewusste und geplante Behandlung von Menschen, insbesondere mit emotional, somatisch, intellektuell oder sozial bedingten Verhaltensstörungen und Leidenszuständen – eben durch den Einsatz musikalischer Mittel. Daher ist die Ausbildung hochqualifiziert und spezifisch – Musiktherapie bieten also nicht einfach Musiker:innen an, sondern eben ausgebildete Musiktherapeut:innen. Musik auf Station Die Kunstuniversität Graz hat es sich zur Aufgabe gemacht, Musik in die Gesellschaft zu bringen. Gerade auch die Musiktherapie leistet dabei – weil sie in so vielen Bereichen wirksam ist – einen wesentlichen Beitrag. MusiktherapieAbsolvent:innen – es gibt in ganz Österreich derzeit etwa 500 – arbeiten etwa mit psychiatrischen Patient:innen, mit Menschen mit Autismusspektrumstörungen, Entwicklungsstörungen u.ä.m., in Pf lege- und Betreuungseinrichtungen aller Art. Obwohl von der rechtlichen Normierung her der Psychotherapie gleichgestellt, muss man sich für den Einsatz in einigen KAGes-Abteilungen derzeit dienstrechtlich noch mit einer Vereinslösung behelfen. „Als Ärztin freue ich mich aber genauso, dass es nun etwa das Programm Musik auf Station gibt, wo die Studierenden aller möglichen musikalischen Fächer ins Spital gehen und auf den Stationen musizieren“, so Glawischnig-Goschnik. In der Verbindung liegt das Heil Das Verbindende ist Glawischnig-Goschnik „total wichtig“: Wenn Medizin, Psycho-, Physio- und Ergotherapie – nicht zu vergessen Seelsorge – miteinander kooperieren, diskutieren, sich mit- und zueinander positionieren, profitieren die Patient:innen enorm. „So wichtig der naturwissenschaftlich orientierte Fortschritt in der Medizin ist, so wichtig ist es, zur Patientin/zum Patienten hinzugehen, sie/ihn als ganzen Menschen wahrzunehmen und anzusprechen und in Beziehung zu gehen. Das bedeutet manchmal auch, etwas gemeinsam auszuhalten, etwa wenn geklagt wird, dass die Schmerzen, das Leid, die Krankheit nicht genügend gelindert oder geheilt werden kann. Auch das soll und muss zur Verfügung gestellt werden. Und dazu kann eben auch gerade die Musiktherapie enorm entlastend und entwicklungsfördernd beitragen. Deshalb freut mich die enorme Resonanz auf dieses neue Studium unglaublich.“ Ja, ich arbeite viel Dass drei Herzen mehr Kraft haben als eines alleine, ist logisch. So nimmt wenig Wunder, dass Frau Professor Glawischnig-Goschnik nicht nur ein neues Studienfach entwickelt, organisiert und implementiert – sie nimmt auch ihr Lehrdeputat wahr, was bedeutet einmal pro Monat von Freitag bis Sonntag durchzuarbeiten – immer mehr Studien werden ja auch berufsbegleitend absolviert. Das jeweils spezifische Blut aus ihren drei Herzen scheint Glawischnig-Goschnik an ihre nun schon erwachsenen Kinder vererbt zu haben: Die Söhne haben sich der Medizin und der Entwicklungszusammenarbeit verschrieben, die Tochter wandte sich der Psychologie zu. Trotz übervollem Arbeitsprogramm gehen GlawischnigGoschnik die Ideen dennoch nicht aus: „Wenn es nach mir ginge, gäbe es auf jeder Abteilung musiktherapeutische Balint-Gruppen verpflichtend“, schmunzelt sie mit einem Augenzwinkern. Fotos: KK Ärztin im besonderen dienst Ærzte Steiermark || 05|2024 15

16 Ærzte Steiermark || 05|2024 Goldenes Ehrenzeichen der Ärztekammer für Ronald Kurz Höchste Würdigung der Ärztekammer Steiermark für den Kinder- und Jugendfacharzt Univ.-Prof. Dr. Ronald Kurz. Das Goldene Ehrenzeichen der Ärztekammer Steiermark erhielt dieser Tage Univ.-Prof. Dr. Ronald Kurz. Gewürdigt wurde damit vor allem das langjährige Engagement des habilitierten Kinderfacharztes in der Ethik- und Beschwerdekommission. Ein Tiroler in Graz Ronald Kurz ist Tiroler. Dort hat er promoviert, dort hat er sich habilitiert. Aber schon sehr früh ging er an die Grazer Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde. Von 1994 weg war er lange Jahre deren Vorstand. Internationale große Anerkennung hat Kurz mit der Forschung zum „Plötzlichen Säuglingstod“ erhalten. Nach seiner Emeritierung im Jahr 2003 führte Kurz weiter eine Praxis für Kinder- und Jugendheilkunde. 2020 schloss er die Ordination, blieb aber noch bis 2021 als Wohnsitzarzt aktiv. ImMärz 2021 stellte ehrung » Je mehr meine Patienten über ihre Erkrankung wissen, desto aktiver nehmen sie an ihrer Therapie teil! « Schulung für Bluthochdruck-Patienten +43 5 0766-151855 www.gesundheitskasse.at/herzleben Foto: © didesign021 – Shutterstock.com er auch seine wohnsitzärztliche Tätigkeit ein. Ab 2013 Vorsitzender der Ethik- und Beschwerdekommission Neben seiner ärztlichen Tätigkeit engagierte sich Kurz lange Jahre in der Ethik- und B e s c hwe r d e komm i s s i on (EBK) der Ärztekammer für Steiermark. Bereits 1989 wurde er Mitglied der EBK, 2013 wurde er Vorsitzender der Kommission. „Empathisch berücksicht igende Stellungnahmen an die beschwerdeführenden Personen zu formulieren, ist die Kunst in dieser Kommission – natürlich unter BerücksichtiGeehrter Prof. Ronald Kurz (Mitte), mit Ärztekammerpräsident Michael Sacherer (links) und Laudator Herwig Lindner (rechts im Bild).

Ærzte Steiermark || 05|2024 17 ehrung Foto: Schiffer Sofortige Kontaktaufnahme bei kritischen Ergebnissen Ergebnisse der Standard-Analysen innerhalb von 24 h ELLA – Elektronische Laboranforderung Befunde online abrufbar Fachärzteteam für Rückfragen Rasch, präzise und kundenorientiert Standard-Analysen Ergebnisse innerhalb von 24 h Spezialanalysen Ergebnisse innerhalb von 48 h Allergiediagnostik Medikamentenspiegel Hormonstatus Tumormarker Vitamine & Spurenelemente (auch Vollblutanalysen) Impftiter-Bestimmungen Hepatitis A/B, Masern, Mumps, Röteln, Varicellen, FSME, SARS-CoV-2 Antikörper Unsere Analysen für Ihre Diagnose Tel.: 0316/671331 www.medlabor.at PROBENABHOLUNG steiermarkwei t GRATIS inkl. kostenfreies Abnahmebesteck und Verbrauchsmaterial www.medlabor.at Med. & Chem. Labordiagnostik Lorenz & Petek GmbH Körösistraße 19, 8010 Graz, Tel.: 0316 671331, Fax: DW-15 institut@medlabor.at www.medlabor.at Laborfachärzte: Dr. Thomas Petek Dr. Berit Petek Dr. Susanne Falk Dr. Zhivka Mihova-Kardalev Dr. Manfred Neubauer Online-Analysen-Verzeichnis: www.medlabor.at gung der Rückmeldungen der betroffenen Ärztinnen und Ärzte, die entsprechend einzuordnen sind“, hieß es in der Laudatio, die der ehemalige Präsident und Präsidialreferent der Ärztekammer Steiermark, Herwig Lindner, hielt. Das Goldene Ehrenzeichen der Ärztekammer Steiermark ist bei weitem nicht die erste Würdigung für Ronald Kurz. Bereits 1992 erhielt er das „Silberne Ehrenzeichen am Dreieckband“ der Ärztekammer, 2003 das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark. Überreicht wurde das Goldene Ehrenzeichen von Ärztekammerpräsident Michael Sacherer.

18 Ærzte Steiermark || 05|2024 50 Jahre MKP Meilenstein Mutter-Kind-Pass „Der Mutter-Kind-Pass war und ist ein medizinhistorischer Meilenstein mit enormer positiver Auswirkung“, strich Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, im Rahmen einer Pressekonferenz die Bedeutung des MutterKind-Passes heraus. Das Paradebeispiel der Vorsorgemedizin wurde von der damaligen Gesundheitsministerin Ingrid Leodolter unter sehr intensiver Einbeziehung der Ärztekammer ins Leben gerufen, seither stetig weiterentwickelt und verbessert, so Steinhart. Durch die konsequente Integration der Ärzt:innen seien der Praxisbezug und die Realitätsnähe gewährleistet gewesen. Die Ärztekammer hat vor einigen Jahren eine eigene Mutter-KindPass-Kommission gegründet und damit federführend zu einer qualitätsvollen und wissenschaftsbasierten Anpassung des Mutter-Kind-Passes beigetragen. „Es ist erfreulich, dass die Politik auch die zukünftige hohe Bedeutung des MutterKind-Passes erkennt und ihn finanziell besser ausstattet. Seit dem Vorjahr stehen zusätzliche 17 Millionen Euro pro Jahr zur sagte Fiedler, „keine andere Vorsorgeuntersuchung wird so lückenlos und gerne angenommen wie der Mutter-Kind-Pass“. Daher solle der Mutter-KindPass als Schrittmacher für alle zukünftigen Überlegungen gesehen werden, die Vorsorgemedizin zu stärken und so das Gesundheitssystem in Österreich weiter zu verbessern. „Aus kinderärztlicher Sicht ist der Mutter-Kind-Pass ein eminent wichtiges Vorsorgetool für die Gesamtentwicklung unserer Kinder“, sagte Bernhard Jochum, ÖÄK-Bundesobmann für Kinder- und Jugendheilkunde. „Gerade in der heutigen Zeit gibt es viele Informationen im Internet, die bei den Eltern auch Ängste schüren und Fragen zur Entwicklung ihrer Kinder aufwerfen, die wir im Verfügung, und jetzt geht es darum, diese zusätzlichen Mittel bestmöglich im Sinne von Müttern und Kindern einzusetzen“, so Steinhart. Für ÖÄK-Vizepräsident Edgar Wutscher nimmt der MKP auch heute noch eine Spitzenposition in der Europäischen Präventionsmedizin ein. „Der österreichische MutterKind-Pass ist ein großer politischer Wurf und einer der schönsten Erfolge in der österreichischen Medizin“, sagte Thomas Fiedler, Bundesobmann für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Wesentliche Meilensteine seien nicht nur die Einführung der Ultraschalluntersuchungen gewesen, sondern auch die laborchemischen Untersuchungen. „Dieses Erfolgsmodell soll sich natürlich weiterentwickeln, aber gleichzeitig sollten auch die Finanzierbarkeit und die Zumutbarkeit bei den Eltern mitbedacht werden“, Die ÖÄK schaut zurück auf eine Erfolgsgeschichte und stellt Konzepte für die Zukunft vor. Arztgespräch sehr oft relativieren und so auch die Familien beruhigen können“, so Jochum. Einer der Meilensteine bei der medizinischen Weiterentwicklung desMutter-Kind-Passes sei aus kinderärztlicher Sicht die Hüftsonographie, damit ließen sich Operationen zu nahezu hundert Prozent verhindern. Für die Zukunft sei eine Weiterentwicklung dahingehend sinnvoll, die Vorsorgeuntersuchungen über den 5. Geburtstag hinaus zu erweitern. „Zwischen dem fünften und dem 18. Geburtstag klafft leider eine Vorsorgelücke, die durch die Schuluntersuchungen nicht genügend gefüllt werden kann“, betonte Jochum. „Die Erweiterungwäre ein absoluter Gewinn in der Vorsorgemedizin“, ist Jochum überzeugt. „Medizinhistorischer Meilenstein“ ÖÄK-Präsident Johannes Steinhart „Hüftsonographie verhindert nahezu 100 % der Operationen.“ Bernhard Jochum, Fachgruppe Kinder- und Jugendheilkunde „Einer der schönsten Erfolge in der österreichischen Medizin“ Thomas Fiedler, Fachgruppe Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Ærzte Steiermark || 05|2024 19 Versorgung Foto: Adobe Stock Psychiatrische Familienpflege in höchster Gefahr Die Psychiatrische Familienpflege ist für viele Betroffenen von enormer Wichtigkeit. Eine Petition stellt sich nun gegen jene Änderung im StPBG, die ihr Aus bedeuten würde. Die Psychiatrische Familienpflege ist ein Erfolgsmodell – in Österreich in der Steiermark. In anderen europäischen Ländern ist es weit verbreitet, in Deutschland seit einigen Jahren unter dem Namen „Betreutes Wohnen in Familien“ (BWF). Menschen mit geistiger Behinderung werden dabei im Familienverband extramural betreut, Fachärztinnen und Fachärzte für Psychiatrie sorgen für die fachliche Unterstützung. tionalsozialismus geriet diese Form der Betreuung für einige Jahrzehnte in Vergessenheit – in Folge der Vernichtung „lebensunwerten Lebens“. Im steirischen Psychiatriebericht 2017 heißt es dazu: „Die psychiatrische Familienpf lege des Landes Steiermark (PFP) entstand – als spezielles Angebot im Bereich des betreuten Wohnens – schon 1946. Von Anfang an war die PFP als Wohnversorgung für intellektuell und/oder psy- „Erfunden“ wurde die Psychiatrische Familienpf lege (PFP) bereits im 6. Jahrhundert – in der belgischen Kleinstadt Geel, der Legende nach, weil die Bewohner dort eine besondere Hinwendung zu Menschen mit psychischen Krankheiten zeigten. In Deutschland wurde die Psychiatrische Familienpflege Mitte des 19. Jahrhunderts zum Thema, als Alternative zur Unterbringung in psychiatrischen Anstalten. Im NaDer Psychiatrischen Familienpflege als Alternative zur Spitalsunterbringung in der Steiermark droht das Aus. Eine auch über die Plattform mein. aufstehn.at/ erreichbare OnlinePetition will das verhindern. chisch schwer beeinträchtigte Menschen konzipiert.“ Dass diese Form der Betreuung durch eine Änderung des Steiermärkischen Pflege- und Betreuungsgesetz (StPBG) jetzt über die Klinge springen soll, will auch eine Petition verhindern, die weit mehr Unterstützung verdient, als sie jetzt hat. Sie ist unter der Adresse mein.aufstehn.at/petitions/lassen-sie-die-psychiatrische-familienpflege-nicht-insgras-beissen erreichbar.

20 Ærzte Steiermark || 05|2024 Promotion Der Audi A6 Avant. Entschlossen vielseitig. Ihr Ärztebonus1. 25 % Nachlass auf das 1. Fahrzeug. Ihre Vorteile. ► 2 % Finanzierungsbonus2 ► EUR 500,– Versicherungsbonus2 ► Bis zu EUR 4.000,– Top Mehrausstattungsbonus3 ► Bis zu EUR 4.000,– Business Plus Bonus4 ¹Den Ärztebonus erhalten Ärzte auf ausgewählte Audi Modelle bis 31.12.2024. Bei allen Ärzten kann unabhängig der Anzahl von Fahrzeugen immer die Kondition ab zwei Audi pro Kalenderjahr (Kaufvertragsdatum) angewandt werden. Ausgenommen sind Großabnehmerkunden mit Sonderkonditionen. Angebot gilt ausschließlich für Ärzte, die zum Zeitpunkt der Bestellung bei der österreichischen Ärztekammer gelistet sind (www.aerztekammer.at). Nähere Informationen zur NoVA finden Sie unter www.audi.at/infos-zur-nova. ²2 % Porsche Bank Finanzierungsbonus und EUR 500,– Versicherungsbonus für Unternehmerkunden bei Finanzierung über die Porsche Bank und Abschluss einer KASKO über die Porsche Versicherung. Mindestlaufzeit 36 Monate, Mindest-Nettokredit 50 % vom Kaufpreis. Ausg. Sonderkalk. für Flottenkunden u. Behörden, ARAC, Botschaften und Diplomaten. Die Boni sind unverbindl., nicht kart. Nachlässe inkl. USt. u. NoVA u. werden vom Listenpreis abgezogen. Gültig bis 30.06.2024 (Kaufvertrags-/Antragsdatum). Stand 02/2024 ³Top Mehrausstattungsbonus: Für A6: EUR 4.000,– brutto (ausgenommen RS Modelle). Voraussetzung ist die Bestellung der erforderlichen Mindestausstattung. Gültig bis 31.12.2024 nur für ausgewählte Modelle. Aktion gültig, solange der Vorrat reicht. ⁴Business Plus Bonus: Für A6: EUR 4.000,– brutto bei Bestellung von Österreichpaketen (Technologie, Business etc.); gültig bis 31.12.2024. Kraftstoffverbrauch kombiniert: 5,4-8,6 l/100 km. CO₂-Emissionen kombiniert: 143-193 g/km. Angaben zu Kraftstoffverbrauch und CO₂-Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit von der gewählten Ausstattung des Fahrzeugs. Stand 02/2024. Porsche Graz Liebenau Porsche Leoben Porsche Kapfenberg Porsche Leibnitz Porsche Deutschlandsberg Porsche Graz Kärntnerstraße 234 Porsche Graz Kärntnerstraße 20 www.porschesteiermark.at Der Audi Q8. Charakterstarker Auftritt in eleganter Form. Ihr Ärztebonus1. 20 % Nachlass auf das 1. Fahrzeug. Ihre Vorteile. ► 1 % Finanzierungsbonus2 ► EUR 500,– Versicherungsbonus2 ► Bis zu EUR 4.000,– Top Mehrausstattungsbonus3 ¹Den Ärztebonus erhalten Ärzte auf ausgewählte Audi Modelle bis 31.12.2024. Bei allen Ärzten kann unabhängig der Anzahl von Fahrzeugen immer die Kondition ab zwei Audi pro Kalenderjahr (Kaufvertragsdatum) angewandt werden. Ausgenommen sind Großabnehmerkunden mit Sonderkonditionen. Angebot gilt ausschließlich für Ärzte, die zum Zeitpunkt der Bestellung bei der österreichischen Ärztekammer gelistet sind (www.aerztekammer.at). Nähere Informationen zur NoVA finden Sie unter www. audi.at/infos-zur-nova. ² 1 % Porsche Bank Finanzierungsbonus und EUR 500,– Versicherungsbonus für Unternehmerkunden bei Finanzierung über die Porsche Bank und Abschluss einer KASKO über die Porsche Versicherung. Mindestlaufzeit 36 Monate, Mindest-Nettokredit 50 % vom Kaufpreis. Ausg. Sonderkalk. für Flottenkunden u. Behörden, ARAC, Botschaften und Diplomaten. Die Boni sind unverbindl., nicht kart. Nachlässe inkl. USt. u. NoVA u. werden vom Listenpreis abgezogen. Gültig bis 30.06.2024 (Kaufvertrags-/Antragsdatum). Stand 02/2024 ³Top Mehrausstattungsbonus: Für Q8: EUR 4.000,– brutto (ausgenommen RS Modelle). Voraussetzung ist die Bestellung der erforderlichen Mindestausstattung. Gültig bis 31.12.2024 nur für ausgewählte Modelle. Aktion gültig, solange der Vorrat reicht. Kraftstoffverbrauch kombiniert: 8,1-11,8 l/100 km. CO₂-Emissionen kombiniert: 213-269 g/km. Angaben zu Kraftstoffverbrauch und CO₂-Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit von der gewählten Ausstattung des Fahrzeugs. Stand 02/2024. Porsche Graz Liebenau Porsche Leoben Porsche Kapfenberg Porsche Leibnitz Porsche Deutschlandsberg Porsche Graz Kärntnerstraße 234 Porsche Graz Kärntnerstraße 20 www.porschesteiermark.at

Allgemeinmedizin Wie der neue Facharzt für Allgemeinmedizin umgesetzt wird Sophie Niedenzu Am 14. März 2024 endete eine jahrzehntelange Wartezeit. Einstimmig befürwortete nach Gesundheitsausschuss und Nationalrat auch der Bundesrat die gesetzliche Grundlage für die Einführung des Facharztes für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Für die Ärztekammer ein lang ersehnter Schritt zur Aufwertung der Allgemeinmedizin, für den man seit dem Beschluss auf dem Ärztekammertag 1992 gekämpft hatte. Besonders Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, der gemeinsam mit dem ehemaligen ÖÄKPräsidenten Artur Wechselberger lange und ausdauernd für die Einführung des Facharztes für Al lgemeinmedizin gekämpft hat, zeigte sich höchst erfreut und erwartet durch diesen Schritt eine deutlich stärkere Positionierung und Attraktivierung der Allgemeinmedizin. Die Umstellung zur neuen Ausbildung zum Facharzt für Allgemein- und Familienmedizin erfolgt schrittweise bis 2030, um Ausbildungslücken zu verhindern. Einen besonderen Fokus erhält dabei die Lehrpraxis, die durch die neue Ausbi ldungsordnung deutlich verlängert wird. Damit sollen junge Ärzte in Ausbildung noch länger Zeit haben, im niedergelassenen Bereich Erfahrung zu sammeln. In die fünfjährige fachärztliche Ausbildung sollen zudem Fächer wie Innere Medizin oder Kinder- und Jugendheilkunde implementiert werden, das genaue Curriculum ist noch in Ausarbeitung. Doch was bedeutet der neue Facharzt nun für Ärzte, die aktuell in Ausbildung sind bzw. für solche, die eine Ausbildung anfangen wollen? Was müssen Ärzte, die bereits Al lgemeinmediziner sind, wissen? Wie sieht die neue Ausbildungsordnung aus? Seit dem politischen Beschluss haben sich auch viele Fragen aufgetan. Die Österreichische Ärztekammer hat die Antworten auf die wichtigsten Fragen, die sich durch die Umstellung auf den neuen Facharzt für Allgemein- und Familienmedizin ergeben, zusammengefasst: Wie setzt sich die Ausbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin und Familienmedizin zusammen und wie lange dauert diese? Die Ausbildung beginnt mit der 9-monatigen Basisausbildung. Anschließend folgt eine 33-monat ige Sonderfach-Grundausbildung. Ab dem Inkraf ttreten zum 1. Juni 2026 erfolgt im Rahmen einer Übergangsperiode eine schrittweise Erhöhung der Dauer der SonderfachSchwerpunktausbildung und somit der Ausbildungszeit. Abhängig vom Beginn der Basisausbildung umfasst die Sonderfach-Schwerpunktausbildung eine Dauer wie folgt: y Beginn ab dem 1. Juni 2026 bis 31. Mai 2027: 6 Monate y Beginn ab dem 1. Juni 2027 bis 31. Mai 2028: 9 Monate Nach dem Beschluss des Nationalrats zur Einführung des Facharztes für Allgemein- und Familienmedizin geht es nun an die Umsetzung. Die Österreichische Ärztekammer beantwortet die in diesem Zusammenhang meistgestellten Fragen. Chart: Conclusio Ærzte Steiermark || 05|2024 21 y Beginn ab dem 1. Juni 2028 bis 31. Mai 2029: 12 Monate y Beginn ab dem 1. Juni 2029 bis 31. Mai 2030: 15 Monate y Beginn ab dem 1. Juni 2030: 18 Monate Die Ausbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin und Familienmedizin wird nach dieser Übergangsperiode ab dem 1. Juni 2030 schlussendlich insgesamt fünf Jahre dauern. Analog dazu wird die zwölfmonatige Lehrpraxis ebenfalls stufenweise adaptiert. Sie wird mit Ende der Übergangszeit final 24 Monate dauern. Welcher Teil der Ausbildung kann in einer Lehr(gruppen) praxis bzw. Lehrambulatorium absolviert werden? In der Sonderfach-Grundausbi ldung können insgesamt höchstens 6 Monate in anerkannten Lehr(gruppen) praxen, in Lehrambulatorien Beginn der ärztlichen Ausbildung vor dem 1.6.2026 Beginn der ärztlichen Ausbildung nach dem 1.6.2026 Wahlmöglichkeit Ärztliche Ausbildung laut der neuen Ausbildungsordnung Abschluss nach geltendem Recht Übertritt in die neue fachärztliche Ausbildung Ärzte in Ausbildung

22 Ærzte Steiermark || 05|2024 Fortbildung Sportärztetage 2024 ie Uhr, Graz ELL nen in edizin). m mit ark ot ? Fr. 28. – So. 30. Juni 2024, Seggau Leitung: Univ.-Prof. Dr. Peter Schober Internistisch-physiologischer Grundkurs IV Praxis- & Theorieseminare, Workshop, Ärztesport Do 5. – So. 8. Dez. 2024, Ramsau Leitung: Prim.i.R. Dr. Engelbert Wallenböck Orthop.-Traumatolog.-Physk. Grundkurs III Praxis- & Theorieseminare, Ärztesport FORTBILDUNG AKTUELL Anmeldung & Info: www.med.or.at/sport Auskünfte: Fr. Michaela Hutter Telefon 0316/8044-37 E-Mail: fortbildung@aekstmk.or.at Ausbildung zum ÖÄKDiplom „Sportmedizin“ S ta Vortragender: OA Dr. Otmar Schindler LKH Graz II, Standort Enzenbach Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie Moderation: Dr. Laurenz Schöffmann, MSc Co-Fortbildungsreferent Di. 18. Juni 2024, 19 Uhr, Ärztekammer Steiermark, Graz FORTBILDUNG AKTUELL Anmeldung: www.med.or.at/rlb Die Teilnahme ist kostenfrei. UNTERSTÜTZT VON Raiffeisen-Landesbank Steiermark Turnusärzte*innen-Weiterbildung: !Diese Reihe richtet sich an alle Ärzte*innen in Ausbildung (aller Fächer & Allgemeinmedizin). Im Anschluss laden wir Sie gemeinsam mit der Raiffeisen-Landesbank Steiermark zu einem kleinen Buffet ein. Atemnot was jetzt? Fr. Leit Inte Pra Ärzt Do Leit Orth Pra FO An ww Aus Tele E-M Au Di

Ærzte Steiermark || 05|2024 23 Allgemeinmedizin oder einer Zentralen Ambulanten Erstversorgung (ZAE) absolviert werden. Die gesamte Sonderfach-Schwerpunktausbildung (18 Monate) ist in einer allgemeinmedizinischen Lehrpraxis, allgemeinmedizinischen Lehrgruppenpraxis oder einem für Allgemeinmedizin anerkannten Lehrambulatorium zu absolvieren. Ich habe meine Ausbildung zum Arzt für Allgemeinmedizin bis zum 1. Juni 2026 begonnen. Kann ich diese nach den bisherigen Bestimmungen abschließen? Ja, es besteht eine Wahlmöglichkeit: Personen, die vor dem 1. Juni 2026 eine Ausbildung zum Arzt für Allgemeinmedizin begonnen haben, können diese Ausbildung nach dem derzeit geltenden Recht abschließen, oder ab dem 1. Juni 2026 in die neue fachärztliche Ausbildung übertreten. Nähere Informationen zum Verfahren zwecks Übertrittes folgen. Ich bin Arzt für Allgemeinmedizin. Darf ich weiterhin als Ausbildungsverantwortlicher in einer Ausbildungsstätte tätig sein? Ja, Ärzte für Allgemeinmedizin bleiben bis längstens 31. Mai 2030 berechtigt, die Ausbildungstätigkeit als Fachärzte für Allgemeinmedizin und Familienmedizin auszuüben. Ich bin bereits Arzt für Allgemeinmedizin. Wie kann ich die neue Facharztbezeichnung erwerben? Jeder Al lgemeinmediziner, der mindestens zwei Jahre in der Primärversorgung tätig war – und davon innerhalb der vergangenen zwei Jahre mindestens sechs Monate – kann mit 1.1.2025 um den Facharzt ansuchen. Dabei sind folgende Voraussetzungen nachzuweisen: y Eintragung in die Ärzteliste y Diplom Arzt für Allgemeinmedizin y ärztliche Berufserfahrung in der Gesamtdauer von zumindest 24 Monaten im Bereich der Grundversorgung (Primärversorgung) Zu der geforderten „ärztlichen Berufserfahrung im Bereich der Grundversorgung (Primärversorgung)“ zählen unter anderem y absolvierte Ausbildungszeiten als Turnusarzt in Allgemeinmedizin in Lehrpraxen, Lehrgruppenpraxen, Lehrambulatorien oder Einrichtungen, die der medizinischen Erstversorgung dienen, y Tätigkeiten als Stationsarzt mit entsprechendem Tätigkeitsprofil, y Vertretungstätigkeiten in Ordinationen bei Ärzten für Allgemeinmedizin. Hinweis: Davon sind zumindest sechs Monate innerhalb der letzten zwei Jahre vor Antragstellung nachzuweisen. Sind die Voraussetzungen nicht erfüllt, ist die fachärztliche Prüfung für das Sonderfach Allgemeinmedizin und Familienmedizin zu absolvieren. Die neue Bezeichnung „Facharzt für Allgemeinmedizin und Familienmedizin“ tritt an die Stelle der bis dahin geführten Bezeichnung „Arzt für Allgemeinmedizin“. Unveränderter Nachdruck aus der © Österreichische Ärztezeitung Nr. 9 / 10.05.2024 Arzt für Allgemeinmedizin als Ausbildungsverantwortlicher in einer Ausbildungsstätte Erwerb der neuen Facharztausbildung Absolvierung der fachärztlichen Prüfung für das Sonderfach Allgemeinmedizin und Familienmedizin Neue Bezeichnung „Facharzt für Allgemeinmedizin und Familienmedizin“ tritt an die Stelle der bisher geführten Bezeichnung „Arzt für Allgemeinmedizin“ Ärzte für Allgemeinmedizin sind bis längstens 31. Mai 2030 berechtigt, die Ausbildungstätigkeit als Fachärzte für Allgemeinmedizin und Familienmedizin auszuüben. Voraussetzungen für ein Ansuchen ab 1.1.2025: y Eintragung in der Ärzteliste y Diplom Arzt für Allgemeinmedizin y Mindestens zwei Jahre ärztliche Berufserfahrung in der Primärversorgung, davon zumindest sechs Monate innerhalb der vergangenen zwei Jahre vor Antragstellung Voraussetzungen erfüllt Voraussetzungen nicht erfüllt Bestehende Ärzte für Allgemeinmedizin „Die Umstellung zur neuen Ausbildung zum Facharzt für Allgemein- und Familienmedizin erfolgt schrittweise bis 2030, um Ausbildungslücken zu verhindern.“ Chart: Conclusio

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