18 Ærzte Steiermark || 05|2024 50 Jahre MKP Meilenstein Mutter-Kind-Pass „Der Mutter-Kind-Pass war und ist ein medizinhistorischer Meilenstein mit enormer positiver Auswirkung“, strich Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, im Rahmen einer Pressekonferenz die Bedeutung des MutterKind-Passes heraus. Das Paradebeispiel der Vorsorgemedizin wurde von der damaligen Gesundheitsministerin Ingrid Leodolter unter sehr intensiver Einbeziehung der Ärztekammer ins Leben gerufen, seither stetig weiterentwickelt und verbessert, so Steinhart. Durch die konsequente Integration der Ärzt:innen seien der Praxisbezug und die Realitätsnähe gewährleistet gewesen. Die Ärztekammer hat vor einigen Jahren eine eigene Mutter-KindPass-Kommission gegründet und damit federführend zu einer qualitätsvollen und wissenschaftsbasierten Anpassung des Mutter-Kind-Passes beigetragen. „Es ist erfreulich, dass die Politik auch die zukünftige hohe Bedeutung des MutterKind-Passes erkennt und ihn finanziell besser ausstattet. Seit dem Vorjahr stehen zusätzliche 17 Millionen Euro pro Jahr zur sagte Fiedler, „keine andere Vorsorgeuntersuchung wird so lückenlos und gerne angenommen wie der Mutter-Kind-Pass“. Daher solle der Mutter-KindPass als Schrittmacher für alle zukünftigen Überlegungen gesehen werden, die Vorsorgemedizin zu stärken und so das Gesundheitssystem in Österreich weiter zu verbessern. „Aus kinderärztlicher Sicht ist der Mutter-Kind-Pass ein eminent wichtiges Vorsorgetool für die Gesamtentwicklung unserer Kinder“, sagte Bernhard Jochum, ÖÄK-Bundesobmann für Kinder- und Jugendheilkunde. „Gerade in der heutigen Zeit gibt es viele Informationen im Internet, die bei den Eltern auch Ängste schüren und Fragen zur Entwicklung ihrer Kinder aufwerfen, die wir im Verfügung, und jetzt geht es darum, diese zusätzlichen Mittel bestmöglich im Sinne von Müttern und Kindern einzusetzen“, so Steinhart. Für ÖÄK-Vizepräsident Edgar Wutscher nimmt der MKP auch heute noch eine Spitzenposition in der Europäischen Präventionsmedizin ein. „Der österreichische MutterKind-Pass ist ein großer politischer Wurf und einer der schönsten Erfolge in der österreichischen Medizin“, sagte Thomas Fiedler, Bundesobmann für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Wesentliche Meilensteine seien nicht nur die Einführung der Ultraschalluntersuchungen gewesen, sondern auch die laborchemischen Untersuchungen. „Dieses Erfolgsmodell soll sich natürlich weiterentwickeln, aber gleichzeitig sollten auch die Finanzierbarkeit und die Zumutbarkeit bei den Eltern mitbedacht werden“, Die ÖÄK schaut zurück auf eine Erfolgsgeschichte und stellt Konzepte für die Zukunft vor. Arztgespräch sehr oft relativieren und so auch die Familien beruhigen können“, so Jochum. Einer der Meilensteine bei der medizinischen Weiterentwicklung desMutter-Kind-Passes sei aus kinderärztlicher Sicht die Hüftsonographie, damit ließen sich Operationen zu nahezu hundert Prozent verhindern. Für die Zukunft sei eine Weiterentwicklung dahingehend sinnvoll, die Vorsorgeuntersuchungen über den 5. Geburtstag hinaus zu erweitern. „Zwischen dem fünften und dem 18. Geburtstag klafft leider eine Vorsorgelücke, die durch die Schuluntersuchungen nicht genügend gefüllt werden kann“, betonte Jochum. „Die Erweiterungwäre ein absoluter Gewinn in der Vorsorgemedizin“, ist Jochum überzeugt. „Medizinhistorischer Meilenstein“ ÖÄK-Präsident Johannes Steinhart „Hüftsonographie verhindert nahezu 100 % der Operationen.“ Bernhard Jochum, Fachgruppe Kinder- und Jugendheilkunde „Einer der schönsten Erfolge in der österreichischen Medizin“ Thomas Fiedler, Fachgruppe Frauenheilkunde und Geburtshilfe
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