AERZTE Steiermark |5 2024

wirtschaft&Erfolg 32 Ærzte Steiermark || 05|2024 Illu: Shutterstock, Motage: Conclusio Walter Hoch 90 Prozent der österreichischen Bevölkerung über 15 Jahren besitzen und benützen ein Smartphone (Stand Jänner 2024). Nicht einmal ein Drittel der Bevölkerung könnte sich noch ein Leben ohne diese „Taschencomputer“ vorstellen. Im Schnitt wird das Handy rund 20 Mal täglich nach versäumten Anrufen, neuen Nachrichten oder E-Mails oder Ähnlichem überprüft. Vergessen sind angesichts dieses ungeheuren Erfolges die anfänglichen Bedenken wegen der Strahlung der Geräte. Und das nicht zuletzt deshalb, weil sich das Smartphone auch als bedeutendes und vielfältiges Tool für die Medizin erwiesen hat. 1450: von der Lotsenfunktion zur Gesundheitsberatung Telemedizin ist eine wesentliche Stütze der eHealth-Strategie, laut Gesundheitsminister Johannes Rauch etwa soll sie bis 2030 umgesetzt sein. „Digital vor ambulant, vor s t a t ionä r“,l a u t e t Rauchs kühne s Mot to. D a z u s o l l die EC a r d i m z w e i - t e n H a l b - jahr 2024 d ig ita l und am Handy verfügbar werden, ähnlich wie jetzt schon die Bankomat-Karte. Bereits im ersten Halbjahr sollen die Arztpraxen mit NFCfähigen Lesegeräten ausgestattet werden. NFC steht für Near Field Communication, „Nahfeldkommuni kat ion“. Damit kann ein kompatibles Smartphone Daten mit anderen NFC-fähigen Geräten in der Nähe drahtlos austauschen. Zugleich soll auch das Fax endgültig aus Ordinationen verschwinden, u. a. aus Gründen des Datenschutzes. Ein Ausgangspunkt für die Reform ist die Gesundheitshotline 1450. So sol l laut Gesundheitsministerium aus der bisherigen Lotsenfunktion bis Ende 2026 eine Web- und App-basierte Gesundheitsberatung werden. Schon im Oktober 2023 waren von den insgesamt 70.000 Anrufen bei 1450 laut ÖGK 22.000 durchgeführte Gesundheitsberatungen. Das künf t ige Procedere sieht eine Erstberatung durch geschulte Gesundheits- und Kr ankenhausk r ä f t e vor. Anschl ießend werden die Patient:innen in ein virtuelles Wartezimmer und bald darauf mit einer diensthabenden Ärztin bzw. Arzt verbunden, welche:r etwa Medikamente verordnen kann. 17 Mio. Euro zusätzlich für ELGA-Ausbau und e-Card-Digitalisierung Für den Ausbau im e-healthBereich werden 2024 zusätzliche Mittel in der Höhe von 17 Mio. € fließen, sagte der damalige Staatssekretär für Digitalisierung und Telekommunikation, Florian Tursky. So soll etwa ELGA „mehr als eine PDF-Sammlung“ sein und mit Schnittstellen etwa zum Blutbefund der schulärztlichen Untersuchung, der Smartphone macht Telemedizin omnipräsent Mobilität und Leistung machen das Smartphone u. a. zu einem schier universalen Informations- und Kommunikationstool. Im E-Health-Bereich wird dem in einer umfassenden Reform Rechnung getragen. Vorsorgeuntersuchung oder zum Eltern-Kind-Pass weiterentwickelt werden, so Tursky. Die Diagnosecodierung wird verpflichtend. Mit möglichst vielen Daten in der ELGA ist dann auch der Verlauf der Gesundheitsdaten abzulesen. Sämtliche Bilddaten sollen ebenfalls in ihr erfasst werden. Allerdings wird es zur Umsetzung all dieser Ziele laut einer Sprecherin des Gesundheitsressorts wohl noch fünf Jahre dauern. Schon jetzt können Bilddaten vom Röntgen, CT und MRT in die ELGA integriert werden, manche Institute und Krankenhäuser tauschen sie schon aus. Mit Visite-e zum Arztbesuch Für die Videokonsultation bietet die ÖGK das speziell für den Gesundheitsbereich entwickelte Tool „visite-e“ an (Fragen dazu an serviceline@ visit-e.at). Bevor es losgeht, entscheidet der Arzt/die Ärztin, ob ein digitaler Arztbesuch für den Patienten/die Patientin möglich ist. Wenn ja, vereinbart der Arzt/die Ärztin in Schritt 1 mit ihm/ ihr, den nächsten Termin per Video zu machen. Der Termin wird in Schritt 2 den Patient:innen zugesendet. In Schritt 3 muss der Patient/die Patientin zum vereinbarten Zeitpunkt auf den zugesandten Link klicken. In Schritt 4 findet ein technischer Checkin durch den Patienten/die Pa-

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