36 Ærzte Steiermark || 05|2024 MEDIA BASED MEDICINE Mikroplastik wandert vom Darm ins Gehirn Mikroplastik kann sich vom Darm auf lebenswichtige Organe des Körpers wie das Gehirn, die Leber und die Nieren ausbreiten, zeigt eine an Mäusen durchgeführte Studie der University of New Mexico. In Dickdarm, Leber und Gehirn kam es zudem zu spezifischen Stoffwechselveränderungen. Die Art der Veränderungen hing dabei davon ab, wie groß die Belastung der Mäuse gewesen ist und welcher Art von Mikroplastik sie ausgesetzt waren. Quelle: pressetext.com, 22.04.2024 Täglich bekommen Patient:innen von den Medien neue „Sensationen“ aus der Welt der Medizin aufgetischt: Frisch publiziert Sex Differences under Vitamin D Supplementation in an Animal Model of Progressive Multiple Sclerosis. Haindl, MT; Üçal, M; Tafrali, C; Wonisch, W; Erdogan, C; Nowakowska, M; Adzemovic, MZ; Enzinger, C; Khalil, M; Hochmeister, S. Nutrients. 2024; 16(4): Doi: 10.3390/nu16040554 [OPEN ACCESS] https://forschung.medunigraz.at/fodok/pub?id=38398879 Forscher:innen der Grazer Medizinischen Universität publizieren regelmäßig in internationalen Journalen. Wir bringen jeden Monat aktuelle Beispiele. Ursula Hiden von der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Med Uni Graz leitet es und erklärt dazu: „Metabolische Erkrankungen, Nährstoffmangel oder Stress haben direkte Auswirkungen auf die Entwicklung des ungeborenen Kindes, wobei epigenetische Veränderungen eine Schlüsselrolle spielen.“ Das Fettgewebe spielt als endokrines Organ eine wesentliche Rolle in der Regulation physiologischer Prozesse. Das Projekt untersucht die Auswirkung von Schwangerschaftsdiabetes auf mesenchymale Stammzellen (MSC), die sich zu Adipozyten (Fettzellen) entwickeln können, und im Fettgewebe, aber auch in der Nabelschnur vorkommen. Eine Umprogrammierung der MSC kann die Entwicklung und Funktion der daraus entstehenden Fettzellen beeinträchtigen und so zur Adipositas-Veranlagung des Kindes beitragen. Prävention von späteren chronischen Krankheiten Das Team um Hiden nutzt innovative Forschungsmethoden. Das Hauptaugenmerk liegt auf Endothelzellen, die als zirkulierende Vorläuferzellen aus dem Nabelschnurblut isoliert werden, sowie auf mesenchymalen Stammzellen der Nabelschnur, die zu Adipozyten differenziert werden können. „Die metabolische Charakterisierung von Müttern und Neugeborenen mittels der Analyse von Blutparametern und Körperfettmessungen ermöglicht uns, die Übertragung von Adipositas und Stoffwechselstörungen von der Mutter zum Kind besser zu verstehen und Ansätze zur Prävention zu entwickeln“, fasst Hiden zusammen. Das Risiko für chronische Erkrankungen im späteren Leben soll beeinflusst werden. Das Projekt „Prone Adiposity“ wird vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) finanziert (597.000 EURO) und in Kooperation mit der Universität Wien und der BOKU Wien durchgeführt. Das Projekt startet heuer im Oktober und ist auf 3,5 Jahre anberaumt. Weitere Informationen Assoz.-Prof.in Dr.in Ursula Hiden, Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Medizinische Universität Graz Tel.: +43 316 385 17837 ursula.hiden@medunigraz.at Forschungsprojekt „Prone Adiposity“: Gibt es eine Verbindung zwischen Schwangerschaftsdiabetes und Adipositasrisiko des Nachwuchses? Dass bereits während der Schwangerschaft entscheidende Weichen für die Gesundheit des Kindes gestellt werden, ist bekannt. Wie weitreichend sich Schwangerschaftsdiabetes auf das Adipositas-Risiko des Nachwuchses genau auswirkt, untersucht nun das Forschungsprojekt „Prone Adiposity“ (Fetale Programmierung von Adipositas). forschung steiermark Fotos: MUG, Creativ Collection Assoz.-Prof.in Dr.in Ursula Hiden
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