AERZTE Steiermark |5 2024

Ærzte Steiermark || 05|2024 45 Der ganz normale Praxiswahnsinn praktisch täglich Von Ulrike Stelzl Ich kauf mir jetzt nen Autobus Vor ein paar Monaten hatte ich ein Erlebnis, von dem ich dachte, dass es eine Ausnahme wäre und welches ich deshalb auch schnell wieder vergessen habe: Es war Herbst, ich war gerade an der Schulter operiert worden und machte einen Spaziergang. Den rechten Arm fest fixiert im Omoloc und deshalb nicht ganz so schnellen Schrittes wie normal, aber so froh aus dem Krankenhaus raus und an der frischen Luft zu sein. Vor dem Queren einer kleinen Seitengasse sah ich mich ordnungsgemäß um. Relativ weit entfernt ein Mann mit zwei kleinen Kindern, alle auf E-Rädern. Kinder auf E-Rädern mag ich besonders. Was läuft schief in dieser Welt, wenn nicht mal mehr Kinder sich ein bisschen sportlich abstrampeln können? Ich begann über die Straße zu latschen. Und wurde um ein Haar von einem zirka Siebenjährigen angefahren. Am geschienten Arm. Weit sichtbar als offenbar nicht gesundes Körperteil. „Hey, aufpassen. Ich geh da über die Straße. Du kannst mich doch nicht einfach umfahren!“ Statt einer Entschuldigung tönte der Vater: „Doch, weil Fußgänger haben prinzipiell Nachrang!“ Dieses Erlebnis fiel mir wieder ein, als mein Mann und ich vor ein paar Tagen in der Früh in die Ordi marschierten: An einer Engstelle am Gehsteig zirka zwei Meter von der Kreuzung entfernt spüre ich plötzlich einen schmerzhaften Rempler und torkle aus dem Gleichgewicht gebracht auf die Straße. Der Grund für die unsanfte Gleichgewichtsdysregulation war ein Typ auf einem E-Roller, der offenbar seinen Nachwuchs – vor ihm stehend am E-Roller – in den Kindergarten brachte. Kein Sorry, keine Entschuldigung. Der hat mich einfach aus demWeg gefahren, weil er es kann. Ein feines Beispiel für den Nachwuchs! Heute erzählt mir meine Assistentin, dass sie amWeg zur Arbeit mit dem Radl von einem fetten schwarzen „Pick-up“ von der Straße abgedrängt wurde. Obwohl ausreichend Platz für beide war. Als sie ihn an der Tankstelle einholte und darauf ansprach, gabs nur einen Stinkefinger. „Was ist eigentlich überhaupt los mit den Leuten?“, fragen wir uns. Fährt man jetzt einfach den anderen um, wenn man der Stärkere ist, weil man es kann? Echt jetzt? Wir verstehen die Welt jedenfalls nicht mehr. Und ich sage zu ihr: „Weißt was? Wir machen jetzt einen Klasse-E-Führerschein. Und dann kaufen wir uns einen Autobus. Und dann sind wir die Stärksten!“ Dr. Ulrike Stelzl ist niedergelassene Ärztin für Allgemeinmedizin. Mehr von ihr gibt es im Buch „Hallo Doc! 2 Der ganz normale Praxiswahnsinn“ (erhältlich bei Amazon) Fotos: Fotolia, Stelzl und Schladming. Organisiert wurde die Aktion von der Wissenschaf t lichen Akademie für Vorsorgemedizin in Kooperation mit dem Land Steiermark. Mehr als 250 Impfungen (die meisten davon in Gleisdorf und Hartberg) wurden verabreicht. Vorweg gab es eine InfoVeranstaltung zur HPV-Impfung mit dem Vorstand der Grazer Gynäkologie, Karl Tamussino. Sie ist immer noch online verfügbar: vorsorgemedizin.mededu.at/ Abwesenheitsmeldungen bei Ordinationsschließung (Urlaub, Krankheit etc.) – via Ärztekammer-Homepage Abwesenheitsmeldungen können einfach und unbürokratisch über unsere Homepage erfolgen. y Bitte loggen Sie sich auf www.aekstmk.or.at in den internen Bereich ein. y Sie finden unter der Rubrik „Für Ärzte“/„Niedergelassene Ärzte“ den Button „Abwesenheiten verwalten“. y Sobald Sie Ihre Eintragung auf der Homepage vorgenommen haben, wird die Meldung an die Ärztekammer und an die Österreichische Gesundheitskasse durchgeführt. y Alle Abwesenheits- und Vertretungsmeldungen werden in der Ärztinnen- und Ärztesuche (www.aekstmk. or.at/46) sowie auf www.styriamed.net (bei styriamed. net-Mitgliedern) veröffentlicht und an das Rote Kreuz weitergeleitet (zur Auskunftserteilung durch das Gesundheitstelefon 1450 sowie zur Veröffentlichung auf der Website www.ordinationen.st). Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Informations- und Mitgliederservice Tel. 0316-8044-0 „... Sie wollen vor allem junge und gesunde Erwachsene impfen und viele wichtige Impfungen überhaupt nicht anbieten.“ Impfresolution niedergelassene Ärztinnen und ärzte

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