Bereich Ærzte Steiermark || 05|2024 7 Ärztinnen und Ärzte leisten Unglaubliches. Und das jeden Tag. Diese Leistungen werden – so wie auch die anderer Gesundheitsberufe, etwa der Pflege – in der Öffentlichkeit, zumindest der medialen, oft genug als selbstverständlich betrachtet. Berichtet wird in erster Linie über Versagen. Manchmal tatsächliches, oft genug aber nur vorgebliches. Wenn es sich herausstellt, dass die Vorwürfe unberechtigt sind, wird wenig darüber geredet. Es gibt keine Richtigstellung, geschweige denn eine ehrlich gemeinte, aufrichtige Entschuldigung. Das betrifft nicht nur Ärztinnen und Ärzte. Das ist längst zum allgemeinen Phänomen in unserer Gesellschaft geworden. Aber ärztliche Leistungen sind nicht selbstverständlich. Weder jene der Ärztinnen und Ärzte in den Spitälern, noch jene der Niedergelassenen. Ja, Ärztinnen und Ärzte – zumindest viele – verdienen ganz gut. Das ist auch in Ordnung so. Woran es aber oft fehlt, ist das einfache Danke. Das bekommen wir zwar von unseren Patientinnen und Patienten, aber kaum öffentlich. Dieses öffentliche Danke wäre aber die einfachste und wahrscheinlich günstigste Form der Wertschätzung. Keine Ärztin, kein Arzt ist darauf angewiesen. Unsere Motive sind vorwiegend intrinsisch. Wir wollen einfach das Richtige tun, weil wir es können. Das entspringt dem inneren Wunsch, den jede Ärztin und jeder Arzt verspürt. Wir wollen Probleme lösen. Aber die öffentliche Würdigung der ärztlichen Leistungen als Ergänzung tut dennoch gut. Sie sollte öfter und hörbarer stattfinden. Dr. Michael Sacherer ist Präsident der Ärztekammer Steiermark. Unsere Sektion Allgemeinmedizin hat in einer Resolution zusammengefasst, warum nur Ärztinnen und Ärzte impfen dürfen. Es geht um die Sicherheit für die zu impfenden Menschen. Wer diese Sicherheit aufs Spiel setzen will, sollte wissen: Die Apothekerkammer fordert zwar das Impfen für das Apothekenpersonal. Aber nur junge und gesunde Erwachsene sollen in den Verkaufsräumen der Apotheken (wo bleibt da die Vertraulichkeit für die zu Impfenden?) geimpft werden können. Nicht die Kinder, und wohl auch nicht die Alten, für die viele Impfungen besonders wichtig sind. Durch mehr Beliebigkeit beim Impfen würde die Beteiligung ganz sicher nicht steigen. Dazu müssen die Zweifelnden und Skeptischen erreicht werden. Gerade die brauchen das Gespräch mit kompetenten Ärztinnen und Ärzten aber ganz besonders. Es gibt eine ganze Reihe möglicher Maßnahmen, die das Impfen erleichtern könnten. Sie haben vor allem mit dem leichteren Zugang zum Impfstoff zu tun. Viele wissen ja nicht einmal, dass impfende Ärztinnen und Ärzte den Impfstoff nicht direkt vom Großhandel bekommen können. Nicht einmal beim klassischen Hausbesuch können Arzt oder Ärztin den Impfstoff von Gesetzes wegen einfach mitbringen. Nein, es ist vorgesehen, dass ein alter Mensch den beschwerlichen Weg in die Apotheke zwecks Impfstoffbeschaffung auf sich nehmen oder einen anderen hinschicken muss. Das gilt auch in Zeiten der breiten Besorgnis um die Klimaveränderung, in der sinnlose Wege mit dem Kraftfahrzeug tunlichst vermieden werden sollten. Um das Impfen sicher und einfach zu machen, ist das ärztliche Impfen die einzig sinnvolle Möglichkeit, tunlichst verbunden mit dem einfacheren Zugang zum Impfstoff für Ärztinnen und Ärzte und damit Patientinnen und Patienten. Vizepräsident Prof. Dr. Dietmar Bayer ist Obmann der Kurie Niedergelassene Ärzte. extra Dietmar Bayer Einfach und sicher impfen Standortbestimmung Michael Sacherer Öfter einfach ein Danke zu hören, täte uns allen gut d batte Fotos: Schiffer. Beigestellt, Grafik: Konrad Lindner
RkJQdWJsaXNoZXIy NDYwNjU=