AERZTE Steiermark | 9/2024

Cover 10 Ærzte Steiermark || 09|2024 Fotos: Michaela Lorber, Braunendal, Bettina Härtel kommt die bundesweit gültige Grundvereinbarung (https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Avsv/AVSV_2019_0073/ AVSV_2019_0073.html). Grosso modo zufrieden Unter den Ärztinnen und Ärzten ohne PVE-Erfahrung ist die Skepsis groß (siehe auch Frage des Monats). Dagegen sehen jene, die eine PVE mitbegründet haben und dort arbeiten, praktisch nur Vorteile. Andrea Braunendal von der PVE Gratwein-Straßengel hat schon einige Erfahrung mit einer PVE: „Wir sind nun seit fünf Jahren ein Primärversorgungszentrum, seit zwei Jahren mit drei Ärzt:innen in der Gesellschaft und einem zweiten Standort. Auf Grundlage dieser Erfahrung sehe ich für mich als Ärztin einige entscheidende Vorteile: Die längeren Öffnungszeiten, das Führungsteam mit drei Ärzt:innen und die Zusatzangebote verbessern einfach die medizinische Betreuung unserer Patient:innen. Die medizinische Teamarbeit bietet auch mir selbst Benefits: Alle Ärzt:innen haben ihre fachlichen Schwerpunkte, auf die man immer zurückgreifen kann. Das gibt auch mir persönlich mehr Sicherheit in der Behandlung. Durch die Größe des gesamten Teams und den guten Zustrom an Patient:innen haben wir ein eigenes PVE-Management, dessen Expertise auf einem Master-Managementstudium beruht. Das bedeutet eine massive Entlastung, ich kann mich im Ordinationsalltag viel besser auf medizinische Fragen konzentrieren“, so Braunendal. „Wo es um größere unternehmerische Entscheidungen geht, gewinnt man im Austausch im Dreierteam ebenfalls an Sicherheit, das richtige zu tun. Was im medizinischen Alltag Freude bereitet, ist zu sehen, wie unterschiedlichste Expertisen von der Sozialarbeit über die Psychotherapie, die Diätologie bis zur Physiotherapie zusammenfinden. Das Fachwissen und das Unterstützungsangebot, dass das Zentrum als Ganzes anbietet, gehen sicher darüber hinaus, was man als Einzelperson bieten kann. Noch ein Vorteil: Durch die Größe des Teams ist das Abwickeln von Urlauben und Krankenständen ebenfalls besser zu managen“, zeigt sich Andrea Braunendal von der PVE überzeugt. Auch Elisabeth Strobl-Gobiet von Medius in Graz lobt die PVE-Tätigkeit. Es gäbe „ein großes Potenzial für die Versorgungslandschaft, wenn Menschen zusammenarbeiten.“ Ihr Antrieb, eine PVE zu gründen war, „dass sie so gemeinsam im Team die bestmögliche Versorgung für ihre Patient:innen gewährleis- ten und sich organisatorische Aufgaben aufteilen kann“. Auch der Liezener Allgemeinmediziner und Bezirksärztevertreter Franz Kotzent freut sich über die Vorteile der neuen Struktur: „Die bessere Betreuung der Patient:innen mit mehr Zeit für Gespräche und Aufklärung hat sich total erfüllt“, sagt er. „Das „Arbeiten im Team mit Zuhilfenahme anderer Fachgruppen und Kolleginnen hat sich ebenfalls erfüllt“, so der Arzt, der zuvor 30 Dienstjahre in „Die Versorgung der Zukunft muss in der Vielfalt liegen.“ Karl-Heinz Kornhäusl PVE Liezen: Franz Kotzent (hinten, 4. v. r.) PVE Gratwein-Straßengel: Andrea Braunendal (3. v. l.), Björn Zeder (g. l.), Veronika Polz (2. v. l.)

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