GFT-Vorsymposion Gerhard Wirnsberger Die demographische Entwicklung in Österreich unterstreicht die Dringlichkeit, diese Altersgruppe nicht nur als Herausforderung, sondern auch als Chance zu betrachten. Die Bezeichnung „Best Ager“ beschreibt eine Altersgruppe, die in der Öffentlichkeit als „Generation Gold“, „Generation 50+“, „Silver Ager“, „Golden Ager“, „Third Ager“, „Master Consumer“, „Mature Consumer“ oder „Senior Citizens“ bekannt ist. Diese Begriffe fassen Menschen ab 50 Jahren zusammen, die sich durch eine gewisse finanzielle Stabilität, eine bewusste Lebensführung und eine aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben auszeichnen. Die Generation 50+ stellt in vielerlei Hinsicht eine bedeutende Gruppe für Wirtschaft und Gesellschaft dar. Ihr Potenzial als Konsumenten und Arbeitnehmer erfordert eine umfassende Anpassung der betrieblichen Strategien und der Arbeitsmedizin, um ihre Bedürfnisse zu adressieren und ihre Fähigkeiten optimal zu nutzen. Chart: Wirnsberger, Foto: Adobe Stock Ærzte Steiermark || 09|2024 19 Best Ager stellen eine wachsende Zielgruppe für zahlreiche Märkte dar, von der Mode über den Tourismus bis hin zur Gesundheitsversorgung. Ihre Kaufkraft und ihr Konsumverhalten machen sie zu einer attraktiven Zielgruppe für die Wirtschaft, während sie gleichzeitig als aktiver Teil der Erwerbsbevölkerung neue Herausforderungen für den Arbeitsmarkt mit sich bringen. Österreich steht vor einer tiefgreifenden demographischen Veränderung, die durch eine konstant relativ geringe Ge bu r t en - rate seit den 1970er Jahren geprägt ist. Die Möglichkeit für Unternehmen, bis 1965 geborene Angehörige der geburtenstarken Jahrgänge durch jüngere, in Österreich aufgewachsene Arbeitnehmer zu ersetzen, nimmt kontinuierlich ab. Dies führt dazu, dass ein zunehmend größerer Anteil der über 50-Jährigen tatsächlich dem Leitbild des Best Agers entspricht. Gleichzeitig erhöht sich aber auch der Druck auf diese Generation, lange erwerbstätig zu bleiben. Best Ager, die ohne nennenswerte Kapitaleinkünfte nicht bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter erwerbstätig sein können, sehen sich einer kontinuierlichen Verschlechterung ihrer finanziellen Lage ausgesetzt. Dies führt zu einem steigenden Interesse von Unternehmen, die Altersgruppe 50+ länger im Erwerbsleben zu halten. Aus der Perspektive der Sozialwissenschaft stellt die Generation 50+ eine Risikogruppe auf dem Arbeitsmarkt dar. Besonders diejenigen, die gezwungen sind, eine neue Erwerbsgelegenheit zu suchen, stoßen auf erhebliche Probleme. Trotz des zunehmenden Fachkräftemangels haben es ältere Arbeitslose immer noch schwer, wieder eine Anstellung zu finden. Studien zeigen, dass Beschäftigungspakte in den Regionen zwar helfen sollen, doch der Erfolg ist oft begrenzt. Die Position von Best Agern scheint zwar relativ gesichert, da nur ein sehr kleiner Prozentsatz von ihnen monatlich aus einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in die Arbeitslosigkeit entlassen wird. Doch wenn sie einmal arbeitslos geworden sind, haben sie es schwerer als Jüngere, wieder eine Anstellung zu finden. Diese Diskrepanz zwischen der stabilen Beschäftigungslage und den Herausforderungen bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt verdeutlicht die Notwendigkeit spezieller Maßnahmen, um älteren Arbeitnehmer:innen bessere Chancen zu bieten. Die Arbeitsmedizin betrachtet den Wandel der Leistungspotenziale im Laufe des Arbeitslebens als zentralen Aspekt der Beschäftigung äl48 Prozent GFT-Vorsymposium Altersmedizin trifft Wirtschaft Congress Graz Sparkassenplatz 3 Mi. 09.10.2024 17:00–18:30 Uhr 34. GRAZER FORTBILDUNGSTAGE DER ÄRZTEKAMMER FÜR STEIERMARK 7. bis 12. Oktober 2024 I Graz Vorträge, Kurse & Seminare für Ärzt:innen aller Fächer Ärztekammer für Steiermark, Fortbildungsreferat, 8010 Graz, Kaiserfeldgasse 29, Telefon 0316/8044-37, Fax 0316/8044-132, fortbildung@aekstmk.or.at www.grazerfortbildungstage.at Umbrüche in der Medizin GFT24_Inserat.indd 1 04.06.24 13:26 Altersmedizin trifft Wirtschaft: Best Ager im Fokus
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