AERZTE Steiermark | 9/2024

Ærzte Steiermark || 09|2024 23 Foto: KK Erlesen mann über die Verantwortung. Eva Menasse denkt über den Kompromiss nach, Ilma Rakusa stellt Überlegungen zur Eleganz an, Clemens Setz geht der Wahrheit auf den Grund. Marlene Streeruwitz denkt über den Begriff der Toleranz nach, Daniela Strigl schreibt über die Faulheit, Lotte Tobisch über den Mut und Ilija Trojanow über die Neugier. Die drei neuen Bände im Jahr 2024: Monika Helfer Gedankenspiele über die Familie Monika Helfer entwirft in ihren Gedankenspielen 16 Szenen aus Familien. Sie zeigt Wege, eine Familie zu gründen, sie zu verlassen, zu zerstören und zu retten. In den kurzen, aber großen Erzählungen geht es um Existenzielles, Wende- und Kipppunkte, Liebe und Trennung, Leben und Sterben, um Auskommen und Wegkommen. Sie bewegen sich nuancenreich zwischen Direktheit und Sanftheit und lassen sich nicht auf die eine eindeutige Lesart festlegen. Die Doppelbödigkeit und das Ungewisse sorgen dafür, dass auch nach Ende der Lektüre die empathisch und mit viel Menschenkenntnis geschilderten Familienschicksale weiter im Kopf herumkreisen. 48 Seiten, 12 Euro Doris Knecht Gedankenspiele über die Ruhe Vor einiger Zeit schlug Doris Knecht in einer ihrer Kolumnen die Abschaffung des Ruhe-Abteils im Zug vor. Sie fand, es mache allen Stress, denn etwas derartiges wie Ruhe existiere nicht, da sie für jeden Menschen etwas anderes bedeutet. Stört nicht das, was die eine als leise und ruhig empfindet, den anderen bereits massiv? Das kam nicht gut an. Wenn man den Menschen ihre Ruhe streitig macht, können sie, stellte Knecht fest, ganz schön unruhig werden. Und sie fing an, darüber nachzudenken, was das ist: Ruhe. Wie lässt sie sich definieren und messen? Was Ruhe für sie selbst bedeutet. Und wo sie Ruhe sucht und findet. 48 Seiten, 12 Euro Franz Schuh Gedankenspiele über das Herz Es gibt überhaupt kein Hauptwort, das metaphorisch so ausgebeutet wird wie »das Herz«. Man nimmt sich etwas zu Herzen bis zu den herzlichen Grüßen. Bei so viel Herzlichkeit unter den Menschen ist es kein Wunder, dass diese Überbetonung einem Menschenkenner wie Lichtenberg nicht ans Herz, sondern auf die Nerven geht: »Was sie Herz nennen liegt weit niedriger als der 4. Westenknopf.« Aber es ist auch kein Wunder, dass das Herz unsere Metaphernordnung dominiert: Es geht mit dem Herzen um Leben und Tod, das Herz gibt es wirkDer Literaturverlag Droschl wurde 1978 von Maximilian Droschl gegründet und ist in Graz ansässig. Droschl widmet sich der deutsch- und fremdsprachigen Gegenwartsliteratur und hat den Ruf, sich immer ein bisschen abseits der ausgetretenen Pfade zu bewegen. Von den vielen möglichen Schreibweisen interessiert uns besonders die Tradition der Aufsässigen, der formalen Erneuerer und Traditionsbrecher. Wir wollen neugierige Leserinnen und Leser ansprechen, die etwas entdecken möchten, Wortfixierte, deren große Liebe der Sprache gehört, den Sprachen, den zahllosen verschiedenen Sprechweisen. Dieses Programm war das Credo des Verlagsgründers Maximilian Droschl, der das Unternehmen mit bemerkenswerter Kontinuität die ersten 25 Jahre lang führte, und mit demselben Bekenntnis übernahm auch seine Nachfolgerin Annette Knoch, Max Droschls Tochter, im Mai 2003 die Geschicke des Verlages. Bei Droschl erscheinen z. B. die deutschen Erstausgaben von Oksana Sabuschko (Ukraine), Lydia Davis (USA) und Tine Høeg (Dänemark), vor allem aber deutschsprachige Literatur: von Debüts bis zu Ilse Helbich, die bis zu ihrem 100. Geburtstag unermüdlich schrieb. Renommierte Preise erhielten u. a. Tomer Gardi (Preis der Leipziger Buchmesse 2022), Iris Hanika (Leipzig 2021), Ilma Rakusa (Schweizer Buchpreis) und Laura Freudenthaler (EU-Literaturpreis). LITERATURVERLAG DROSCHL Stenggstraße 33 A-8043 Graz Tel. +43 316 326404 mail@droschl.com www.droschl.com LITERATURVERLAG DROSCHL 13.08.24, 13:21 Annette-Knoch-2024.jpg https://mail.google.com/mail/u/0/popout?ver=dfzx5zawigdk#attid%253Datt_1914b2bfe3e7c59a_0.2_ed159783_b8b313bf_cb418276_02b75a5f_e3f07ddd%25252FAnnette-Knoch-2024.jpg 1/1 13.08.24, 13:21 Annette-Knoch-2024.jpg https://mail.google.com/mail/u/0/popout?ver=dfzx5zawigdk#attid%253Datt_1914b2bfe3e7c59a_0.2_ed159783_b8b313bf_cb418276_02b75a5f_e3f07ddd%25252FAnnette-Knoch-2024.jpg 1/1 lich: Es steht bei aller metaphorischen Überbeanspruchung auch dem chirurgischen Eingriff, ja sogar der »Herztransplantation« offen. 48 Seiten, 12 Euro 13.08.24, 13:22 Helfer-Familie.jpg https://mail.google.com/mail/u/0/#inbox/jrjtXRFnNBKXLmpMFblSwlxzvHfPPSrchrqgxQjqQxwNkbTCtdnPSdtKfBzwtCgZjPLVxFTq?projector=1&messagePartId=0.3 1/1 13.08.24, 13:22 Knecht-Ruhe.jpg https://mail.google.com/mail/u/0/#inbox/jrjtXRFnNBKXLmpMFblSwlxzvHfPPSrchrqgxQjqQxwNkbTCtdnPSdtKfBzwtCgZjPLVxFTq?projector=1&messagePartId=0.4 13.08.24, 13:22 https://mail.google.com/mail/u/0/#inbox/jrjtXRFnNBKXLmpMFblSwlxzvHfPPSrchrqgxQjqQxwNkbTCtdnPSdtKfBzwtCgZjPLVxFTq?projector=1&messageP

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