Der ganz normale Praxiswahnsinn praktisch täglich Von Ulrike Stelzl Sachen gibt’s, die gibt’s net Letztens bin ich über einen Artikel gestolpert, bei dem ich immer noch nicht weiß, ob er ernst gemeint ist, oder ob sich jemand lustig macht über wissbegierige Mediziner, die möglichst informiert über alle möglichen und unmöglichen Zustandsbilder ihrer Patienten sein möchten. Ängste sprießen ja im Moment aus dem Boden wie Schwammerln. Und die aktuelle „Angst du jour“ , welche vor allem unter der Generation Z grassiert, ist: die Speisekartenangst. Zusammengefasst bedeutet das eine enorme Belastung im Falle eines Restaurantbesuchs: Erstens wäre da die Auswahl. Und man weiß ja nicht, ob man richtig wählt. Es könnte ja gerade das eigene Gericht nicht so schmackhaft sein wie das des Nachbarn. Oder zu hochkalorisch, oder zu wenig biologisch-organisch oder vitaminreich. Auch könnte es sonst irgendwie nicht zur Stimmung des Tages passen und passt überhaupt der Restaurantbesuch? Und die Tischgesellschaft? Und dann wäre da auch noch der Kellner oder die Kellnerin. Mit dem oder der man kommunizieren muss. Es gibt dann Menschen, die lassen ihr Gegenüber bestellen, weil sie selber das Gespräch nicht wagen. Die Angst vor Kellner oder Kellnerin lasse ich mir ja noch irgendwie einreden. Wir waren vor vielen Jahren in Süditalien auf Urlaub. Nach einem wundervollen und reichlichen Abendessen kam die Frage nach dem Nachtisch. Da wir kurz vorm Platzen waren, verneinten wir. Aber das „dolce“ ist „fatto“ von „la nonna“. Die gerade aufgehende Küchentür zeigte die Oma mit schlohweißem hochgestecktem Haar und einem Goldzahn im Grinser. Sie schwang einen riesigen hölzernen Kochlöffel. Wer könnte sich da dem „dolce“ verweigern? Weiß Gott, womit sich eine süditalienische Familienmatriarchin sonst noch so beschäftigt! Aber es gibt die gute Nachricht für alle Kommunikationsgestörten mit Angst vor Speisekarten: National und international hat das Sterben von Restaurants und Gaststätten längst begonnen. Bald wird man kaum mehr einen Betrieb finden, in dem noch Menschen schuften wollen und alles tun, um die Gäste satt und zufrieden zu machen. Dann können wir alle gemütlich auf der Couch sitzen bleiben. In Jogginghosen und SchlabberT-Shirt. Damit fällt dann auch die Angst weg over- oder underdressed zu sein. Und Essensbestellungen gibt’s nur mehr per Mausklick. Ganz ohne gesprochenes Wort. Es wird dann kurz darauf von einem anonymen verschwitzten und unterbezahlten Radkurier an die Türe geliefert. Und wer sich doch noch aus dem Haus traut, kann demnächst bei McDonald´s ganz ohne menschliche Interaktion bei der KI bestellen. Dr. Ulrike Stelzl ist niedergelassene Ärztin für Allgemeinmedizin. Mehr von ihr gibt es im Buch „Hallo Doc! 2 Der ganz normale Praxiswahnsinn“ (erhältlich bei Amazon) Fotos: Fotolia, Stelzl 48 Ærzte Steiermark || 09|2024 niedergelassene Ärztinnen und ärzte Betriebliches Impfen Auch für das Impfen in Betrieben wird eine direkte Bestellung von COVID-19-Impfstoffen über das Benutzerkonto der Betriebsärztin bzw. des Betriebsarztes ab September 2024 ausgerollt. Impfende Stellen, die bisher noch keinen Zugang zum BBG-e-Impfshop hatten, können sich für die Bestellung von COVID-19-Impfungen Abwesenheitsmeldungen bei Ordinationsschließung (Urlaub, Krankheit etc.) – via Ärztekammer-Homepage Abwesenheitsmeldungen können einfach und unbürokratisch über unsere Homepage erfolgen. y Bitte loggen Sie sich auf www.aekstmk.or.at in den internen Bereich ein. y Sie finden unter der Rubrik „Für Ärzte“/„Niedergelassene Ärzte“ den Button „Abwesenheiten verwalten“. y Sobald Sie Ihre Eintragung auf der Homepage vorgenommen haben, wird die Meldung an die Ärztekammer und an die Österreichische Gesundheitskasse durchgeführt. y Alle Abwesenheits- und Vertretungsmeldungen werden in der Ärztinnen- und Ärztesuche (www.aekstmk. or.at/46) sowie auf www.styriamed.net (bei styriamed. net-Mitgliedern) veröffentlicht und an das Rote Kreuz weitergeleitet (zur Auskunftserteilung durch das Gesundheitstelefon 1450 sowie zur Veröffentlichung auf der Website www.ordinationen.st). Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Informations- und Mitgliederservice Tel. 0316-8044-0 Kassenvertragsärzt:innen müssen Abwesenheiten laut Kassenvertrag bzw. Honorarordnung melden. Eine Bekanntgabe im Internet ist im Sinne des Patient:innenservice sinnvoll. Sie erfolgt über die „Ärztesuche“ auf der Website der Ärztekammer Steiermark und auf ordinationen.st im Wege der zugehörigen Landessanitätsdirektion authentifizieren und freischalten lassen. Für das ÖIP Influenza erfolgt die Abwicklung im Wege der ÖGK (InfluenzaImpfprogramm in Betrieben (gesundheitskasse.at)). Bestellerinnen und Besteller, die für die Bestellung von Influenza-Impfstoffen freigegeben werden, können auf Wunsch auch COVID-19-Impfstoffe bestellen.
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