Falls es so etwas wie geborene Ärzte gibt, könnte Alexander Erben als solcher gelten: Schon als 3-Jähriger wollte Klein-Alexander Arzt werden – und zwar aus zwei sehr stichhaltigen Gründen: Einerseits trieben den Buben durchaus wissenschaftliche Fragen um. Zum Beispiel: „Wie wird aus einem Schluck Tee das Lulu?“ Und zweitens war er oft mit Mama und kleiner Schwester bei der Kinderärztin. Die war gar nicht nett und Alexanders Schwesterchen hat dort sehr oft bitterlich geweint. So dachte sich der kleine Alexander: „Das kann man besser machen, so geht das gar nicht!“ Ein Kärntner in Graz Zwar entwickelte Erben im weiteren Verlauf seiner Kindheit und Jugend durchaus auch andere Interessen – etwa Musik, Tischlerei oder Elektronik – begann aber dennoch Medizin zu studieren. Wie so viele Kärntner eben in Graz. Er finanzierte sich sein Studium zusätzlich zur Unterstützung durch die Eltern als Programmierer und Musiker (Schlagzeug). Eigentlich waren es aber eher Studien, weil ihn auch die Philosophie und die Technik faszinierten. Dann kam der Turnus bei der KAGes, und zwar ausschließlich im Universitätsklinikum Graz. Was Erben wohl deshalb die Verantwortung, in einem klaren Rahmen Gestaltungsmöglichkeiten zu haben. Das ist enorm wichtig, damit Menschen gut und gerne arbeiten können“, weiß der Arbeitsmediziner. „Das gilt für meine Mitarbeiter, aber auch für mich: Verantwortung ist eine Ressource! Und ich bin der, der die Firmenpolitik gestaltet und ich brauche nicht mit Eitelkeiten eines Vorgesetzten zu kämpfen.“ „Du bist nicht allein“ Als Hausarzt am Land ist man nicht allein – und zwar praktisch nie: Das kann durchaus schwierig sein – so wird man auch beim privaten Einkauf erkannt und oft konsultiert oder auch an der Privatadresse aufgesucht. Das hat Erbens Tochter früher immer wieder irritiert. Da muss man sich auch auf die Geduld der Partnerin verlassen können. Es kann aber auch hilfreich sein – wenn es etwa darum geht, eine Kassenordination – und dann noch dazu einen Neubau – zu organisieren und wirtschaftlich auf solide Beine zu stellen. „Das Service in der Ärztekammer war schwer in Ordnung“, so Erben, „wir haben im Medizinstudium ja nichts über Betriebsführung gelernt. Und eine Krankenhausambulanz ist auch etwas ganz anderes als eine Ordination. Es hilft auch sehr, wenn sich eine Bank anständig und kompetent zeigt und die Unterstützung eines soliden Steuerberaters gibt auch viel Sicherheit“, so Erben. „Eigentlich wird man als Hausarzt ja auch Unternehmer. Und man braucht schon ein gewisses Mindset – und muss es entwigerne Ärztin/Arzt in der Steiermark „Als Hausarzt bin ich – sehr gerne! – der Wissenschaft verpflichtet. Und der Medizin als sprehender Heilkunst. Das ist wirklich befriedigend.“ Alexander Erben 18 Es ist nicht alles gut. Aber es ist so vieles gut, dass Ärztinnen und Ärzte in der Steiermark das gerne sind. Hier sagen sie, warum und zeigen ihr Gesicht. Serie: Darum bin ich Arzt in der Steiermark 20 Ærzte Steiermark || 10|2024 Foto: KK Alexander Erben über die Unterstützung bei der Übernahme: „Das Service in der Ärztekammmer war schwer in Ordnung, wir haben im Medizinstudium ja nichts über Betriebsführung gelernt.“ gelang, weil er grunds ä t z l i c h sein kleines Töchterchen zu den Terminen mit der legendären Frau M. mitnahm, die die KAGes-Turnusplätze administrierte. Eigentlich hätte Erben auch die Kinderchirurgie sehr interessiert, aber es blieb dann doch beim Turnus – und einer Ausbildung zum Arbeitsmediziner. Danach heuerte er neben diversen Vertretungen und einem Engagement in einem arbeitsmedizinischen Zentrum letztlich bei der Arbeitsmedizin der KAGes an. Weil Erbens damalige Frau eine allgemeinmedizinische Kassenpraxis zugesprochen bekam, half er auch dort und begann, sich selbst um eine Kassenstelle als Allgemeinmediziner zu bewerben. Nachdem er mit diversen Vertretungen und als arbeitsmedizinischer Wohnsitzarzt genug Punkte gesammelt hatte – anfangs waren mehr als 100 Bewerber vor ihm gereiht –, kam dann der Zuschlag: Erben konnte zwischen Pisdorf, Groß St. Florian und Stainz wählen. Er übernahm nach einem Jahr Übergangsordination am 1.1.2017 die Kassenordination von Peter Höll in Stainz, weil er die Gegend bereits als Arbeitsmediziner kannte. Fünf Jahre blieb Erben am alten Standort, weil es eine Mietvertragsbindung gab, währenddessen machte er sich an den Neubau. Ressource Verantortung „Als Arbeitsmediziner habe ich eine Philosophie, wie Betriebe gut funktionieren“, so Erben, „da sind zum Beispiel Loyalität wichtig und Einsatz und Wertschätzung. Am wichtigsten ist aber wahrscheinlich Spaß am Arbeiten
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