Ærzte Steiermark || 10|2024 21 Serie: Darum bin ich Arzt in der Steiermark ckeln –, wenn man etwa einen Kredit aufnimmt und anfangs eben nicht sicher weiß, ob sich das alles auch ausgehen wird.“ Sechs Monate ab der Praxisübernahme hat es gedauert, bis Erben wusste, dass die Stainzer den neuen Arzt annehmen werden und auch die Organisation der Ordination in den Griff zu bekommen. Manche Patient:innen sehen die Öffnungszeiten und denken sich, das wäre ein Halbtagsjob. Umso mehr können sich die Stainzer nun über einen Hausarzt freuen, der – falls er gesund bleibt – bis über 70 arbeiten möchte, weil: „Ich bin nur meinen Patient:innen und mir verantwortlich. Das ist ein gutes Gefühl. Ich mag dieses Arbeiten als Hausarzt sehr gern, es ist auch eine emotionale Heimat.“ Muldenkipper der Medizin „In der Medizin bin ich als Hausarzt eine Art Muldenkipper: Ich sortiere vor, wo die in Spitzenzeiten bis zu 200 Patient:innen hin sollen, was sie brauchen, ob ich es selbst behandeln kann oder zum Facharzt oder auf die Klinik weiterüberweise. Dazu müssen die Menschen mir vertrauen. Das ist auch interessant und faszinierend: In manchen Fächern – etwa HNO, Neurologie, Orthopädie, Dermatologie, Psychiatrie – ist es oft schon wirklich schwierig, einen Termin beim Facharzt oder in der Klinik zu bekommen. Das dauert oft Monate. So arbeite ich mich medizinisch voran, erweitere meine Möglichkeiten und mein Wissen – das ist sehr spannend“, so der Hausarzt, „weil ich eben nicht wie auf der Ambulanz sofort diesen oder jenen Befund anfordern kann. Zur Verfügung stehen primär Verstand, Augen und Ohren, EKG, BZ, RR und CRP. Überhaupt ist die Arbeit als Hausarzt sehr vielfältig: Wir müssen die Balance zwischen Medizin und Pflege halten – viele Patient:innen brauchen ja eigentlich Pflege und Zuspruch –, uns mit den vielen psychischen Alterationen beschäftigen, aber eben auch bei einer Hautveränderung dranbleiben und ein Melanom rechtzeitig der richtigen Behandlung zuführen können ... Als Hausarzt bin ich – sehr gerne! – der Wissenschaft verpflichtet und der Medizin als sprechender Heilkunst. Ich begleite Menschen von den ersten Lebensjahren bis in die letzten Stunden des Lebens. Patient:innen in kritischen Situationen haben meine Handynummer und ich komme, wenn sie mich brauchen, auch sonntags um 2 Uhr in der Früh. Ich versuche, die Medizin als Wissenschaft verständlich zu machen und für die Therapietreue mit den Menschen in ihrer Sprache zu sprechen. Auch gegen die ͵Meinung΄ einer Suchmaschine. Das kostet Kraft und Zeit, ist aber wirklich befriedigend. Dieser Sinn im Arbeiten ist für mich die wichtigste Ressource!“ Vielfältiger Ausgleich Erben arbeitet und lebt in Stainz, wo er auch Gemeinde- und Feuerwehrarzt ist. Er hat keine Terminpsraxis, seine Patient:innen kommen, wenn sie ihn brauchen, und er kommt auch zur Visite. Ausgleich findet er am Klavier und am Schlagzeug („Ich übe nur ...“), bei philosophischer Lektüre, in seiner kleinen Holzwerkstatt („Ich bin ein ambitionierter Bastler“) und in möglichst viel Qualitätszeit mit seinen beiden Kindern. Pädiatrischer Samstag Highlights aus Infektiologie, Dermatologie, Chirurgie, Vakzine und Immunologie Begrüßung: Dr. Sylvia Lindauer, Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde Vorsitz: Univ.-Prof. Dr. Daniela Karall, Innsbruck Priv.-Doz. Dr. Ariane Biebl, Linz Kollateralschäden durch Antibiotika PD Dr. Petra Zimmermann, Freiburg Hautmanifestationen pädiatrischer Krankheitsbilder Prim. Univ.-Prof. DDr. Wolfram Hötzenecker MBA, Linz Kinderchirurgie – ein Update Prim. Priv.-Doz. Dr. Simon Kargl, Linz Kaffeepause mit Brötchen Vorsitz: Univ.-Prof. Prim. Dr. Reinhold Kerbl, Leoben, und Dr. Clemens Gumpenberger, Linz Kinderimpfungen der Zukunft Prof. Dr. Ulrich Heininger, Basel Kommunikation rund ums Impfen Martin Moder PHD, Wien Mittagessen: Anmeldung erforderlich! Zeit, Ort, Anmeldung: Sa. 16.11.2024, 9:00 bis ca. 14:00 Uhr Johannes Kepler Universität Linz Auhof, großer Hörsaal 1, Altenbergerstraße 69, 4040 Linz Kostenlos Approbiert: 5 medizinische Punkte Anmeldung: unbedingt erforderlich Konzept: Ärztekammer f. OÖ Universitätsparkplätz: gratis Änderungen vorbehalten
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