10 Ærzte Steiermark || 12|2024 mierte Sozialversicherung an ihre Grenzen. Mit großem Geschick und viel Einsatz wird es gelingen, die Leistungen zu vereinheitlichen. Bei den Tarifen werden sich die wirklichen Herausforderungen zeigen. Das Management der ÖGK hat zwar an der Reform mitgearbeitet und die Notwendigkeiten mit ins Gesetz geschrieben, muss sich jetzt aber eingestehen, dass diese Vereinheitlichung Jahre – wenn nicht Jahrzehnte – benötigen wird, um finanzierbar zu sein. Unabhängig vom einheitlichen Leistungskatalog müssen auch die regionalen Gegebenheiten und Bedürfnisse Platz finden. Ohne mittel- und zum Teil auch langfristige Annäherungspfade wird es nicht funktionieren. Ich gehe auch davon aus, dass es eine Reform der Reform braucht, um den Erfordernissen nachzukommen. Laut Medienberichten erwartet die ÖGK österreichweit für 2025 einen Abgang von bis zu 800 Millionen Euro. Düstere Prognosen, die dann nicht eintreffen, gibt es offenbar trotz der Kassenreform weiter … Die Abgänge in der ÖGK waren seit Monaten voraussehbar. Die Kosten entwickeln sich – ähnlich wie in der Wirtschaft – wesentlich schneller als die Einnahmen. Auf Grund der Gesamtsituation am Arbeitsmarkt ist davon auszugehen, dass die Prognosen noch immer zu optimistisch sind. Ich rechne mit einer Milliarde im kommenden Jahr – und so wie es aussieht – auch für 2026 und 2027. Es wird massive Einschnitte brauchen, um den Abgängen Herr zu werden. Wenn wir nicht den Mut aufbringen, den Menschen zu sagen, dass es künftig weniger Leistungen gibt, drohen wir zu kollabieren. Die Lenkung der Patient:innenströme, das Foto: Michaela Grabner/Salondeluxe „Wenn wir nicht den Mut aufbringen, den Menschen zu sagen, dass es künftig weniger Leistungen gibt, drohen wir zu kollabieren.“ Vinzenz Harrer Cover
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