Robotik-Chirurgie Chirurgische Telemanipulatoren am Univ.-Klinikum Graz Die Uni-Klinik stärkt ihre operativen Ressourcen mit RobotikChirurgie: Ein zweiter Da Vinci leistet seit März diesen Jahres gute Dienste in urologischer, gynäkologischer und viszeraler Transplantations/-Chirugie, seit Oktober verstärkt Senhance die chirurgische Ressource auf der Kinderchirurgie. Seit der ersten robotergestützten OP mit „Da Vinci“ vor rund drei Jahren hat sich das Spektrum der Eingriffe mit modernen Robotersystemen am Uniklinikum Graz enorm erweitert und reicht heute von der Prostata-OP bis zur Nierenlebendspende. Seit März dieses Jahres ist ein zweiter Da Vinci im Einsatz. Beide Systeme sind zu hundert Prozent ausgelastet. Goldrichtige Investition Allein in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 sind schon gleich viele Eingriffe robotergestützt erfolgt wie im gesamten Jahr davor, nämlich 415. Auf der Urologie waren es mit 265 OPs sogar mehr als im gesamten Jahr davor. „Das zeigt, wie groß der Bedarf ist und dass die Entscheidung für diese Investition goldrichtig war“, freut sich KAGes-Finanz- und TechnikVorstand Ulf Drabek. „Mit der Anmietung eines zweiten Da Vinci-Systems im März dieses Jahres konnten wir die Kapazitäten für unsere Patient:innen verdoppeln, das Behandlungsspektrum erweitern und die Versorgung damit auf ein sehr hohes Niveau heben.“ „Durch die Präzision, die bessere Sicht und die entspannte Arbeitshaltung an der Konsole können komplexe und auch lange Eingriffe absolut präzise durchgeführt werden“, erläutert KAGesVorstandsvorsitzender Gerhard Stark die Vorteile aus ärztlicher Sicht. Neue Maßstäbe für Präzision und Versorgung Federführend bei der Implementierung des ersten Da Vinci vor drei Jahren war Univ.-Prof. Dr. Sascha Ahyai, Vorstand der Universitätsklinik für Urologie und seit mehr als zehn Jahren renommierter „Roboterchirurg“. Für ihn sind chirurgische Telemanipulatoren für eine zeitgemäße medizinische Versorgung unentbehrlich. „Die Vorteile robotisch gestützter Eingriffe für Patient:innen sind enorm und reichen von zehnfach besserer Sicht für Chirurg:innen bis dahin, dass Patient:innen insgesamt weniger Schmerzmittel brauchen.“ Das Haupteinsatzgebiet der robotergestützten Chirurgie ist – international wie auch in Graz – die Urologie. Hier assistiert Da Vinci an fünf Tagen pro Woche bei einer ganzen Spannbreite von Eingriffen – am häufigsten bei der OP des Prostatakarzinoms, wo Da Vinci routinemäßig zum Einsatz kommt. Der zweithäufigste Eingriff auf der Urologie ist die Nierenteilresektion, hinzu kommt eine große Bandbreite zwischen Nierenbeckenplastik und Blasensenkungen bis hin zu seltenen OPs des Peniskarzinoms oder Fistel-OPs, wobei sich das Spektrum der robotergestützten Operationen laufend erweitert. Die häufigsten robotergestützten Eingriffe an der Klinischen Abteilung für Gynäkologie am Uniklinikum Graz sind die Gebärmutter- und Lymphknotenentfernung bei Patientinnen mit Gebärmutterkrebs. Weiters wird das System bei Patientinnen mit großen Myomen oder ausgedehnter Endometriose eingesetzt. Bei letzterer operieren Gynäkolog:innen und Urolog:innen gemeinsam an der Konsole, je nachdem, welche Organe betroffen sind. So können innerhalb einer einzigen OP sämtliche Endometrioseherde entfernt werden. Da Vinci bringt zahlreiche Vorteile, etwa eine 10-fach vergrößerte 3D-Sicht, er ermöglicht tremorfiltriertes Operieren und verfügt über 540° abwinkelbare Instrumente. 26 Ærzte Steiermark || 12|2024 Foto: Wieser
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