Aerzte Steiermar 12 2024

Ærzte Steiermark || 12|2024 39 Hygienerichtlinien im OP Der aktuelle CIRSmedical-Fall des Monats ereignete sich an einem Wochentag im Routinebetrieb im OP-Bereich der Abteilung Transplantationsmedizin eines Krankenhauses. Das Ereignis betraf einen Patienten in der Altersgruppe 21–30 Jahre und wurde vom Pflegepersonal mit mindestens fünf Jahren Berufserfahrung gemeldet. Bei Organentnahme des Herzens wurde von einem/einer Assistenten/in der Kunststoffbeutel mit der Perfusionslösung mit einem unsterilen Einmalskalpell aufgeschnitten und über diese Öffnung die Lösung in den Transportbehälter und somit auf das entnommene Organ geleert. Dies erfolgte in Beisein und unter Zusehen des/der Chirurgen/ in. Der/die Assistent/in hatte zudem, aufgrund der von mir wahrgenommenen fehlenden Kompetenz, erhebliche Schwierigkeiten einmalverpacktes Verbrauchsmaterial fachgerecht (steril) zu öffnen. Die erforderlichen Hygienerichtlinien für einen OP (Privatkleidung/Schmuck) wurden von mehreren anwesenden Personen nicht eingehalten. Das entnommene Herz wurde in einer möglicherweise kontaminierten Lösung transportiert und so dem Empfänger implantiert. Ein Schaden des Patienten ist nicht bekannt. Eigener Ratschlag Um die Reihe von Mängeln bei diesem Ereignis auszuschalten, sollte eine Organentnahme ausschließlich von ausreichend geschultem Personal aller beteiligten Berufsgruppen durchgeführt werden. Die Zahl der anwesenden Personen sollte auf ein nötiges Minimum beschränkt sein. Es sollte mehr auf gegenseitige interdisziplinäre Kontrolle und Observanz geachtet werden. Dazu sollten persönliche Faktoren der Mitarbeiter:innen (Müdigkeit bei der OP in der Nacht, Motivation etc.) und Teamfaktoren (Vertrauen, Führung etc.) verbessert werden. Die CIRSmedical-Expert:innen dazu: Bei der Transplantationsmedizin sind speziell im OPBereich Verhaltensmängel in Bezug auf Hygienerichtlinien bzw. Maßnahmen nicht zu tolerieren. Im Falle eines Beobachtens, egal ob von Ärzten oder der Pflege, einer Missachtung der Richtlinie betreffend die Anforderungen an die im Zusammenhang mit einer Organentnahme zum Schutz der Organempfänger erforderlichen Maßnahmen (RL BÄK Empfängerschutz) muss eine sofortige Reaktion erfolgen. Ein mögliches Organisationsversagen gehört im Team kommuniziert bzw. aufgearbeitet. Eine niedrige Fehlerquote, bzw. best practice, setzt eine optimale Schulung, eventuell ein Simulationstraining, aber auch die nahezu gleiche Mannschaft voraus. Standardisierte Abläufe sollten bekannt sein und dementsprechend ablaufen. CIRSmedical.at fall des monats service Der Tipp von der Expertin ÄAO 2006: Ausbildungsmöglichkeit endet per 30.06.2030 Wer zwischen 01.06.2006 und 31.05.2015 erstmals eine Ausbildung in Österreich begonnen hat, absolvierte diese in der Ärzte-Ausbildungsordnung 2006 (ÄAO 2006). Aufgrund von Übergangsregelungen ist es für alle Ärztinnen und Ärzte, die Ausbildungszeiten gemäß ÄAO 2006 absolviert haben, nach wie vor möglich, eine Ausbildung nach dieser Ausbildungsordnung abzuschließen. Diese Möglichkeit ist allerdings befristet: Sämtliche Ausbildungen nach ÄAO 2006 sind bis längstens 30. Juni 2030 abzuschließen. Bitte beachten Sie diese Information bei der Planung Ihrer Ausbildung. Fragen und Antworten zur Ausbildung nach ÄAO 2006 (und ÄAO 2015) finden Sie auf der Homepage der ÖÄK unter: www.aerztekammer.at/aeao-2015 Mag. Karin Flieder Abteilungsleitung Ärztliche Ausbildung Foto: Schiffer Meine Ärztin meinen Arzt finden www.aekstmk.or.at > Ärztinnen- und Ärztesuche aufrufen ihre individuelle Online-Suche Welche Fachrichtung will ich? In welchem Bezirk suche ich? Kassen – ja oder nein, welche genau? Welche Öffnungszeiten will ich? Will ich Ärztin oder Arzt? Das sind nur ein paar Ihrer Filtermöglichkeiten auf der aktuellsten Ärztinnen und Ärztesuche der Steiermark. Gleich ausprobieren!

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