AERZTE Steiermark Jänner 2024

news AKUT Symptomchecker als Handy-App „Es geht nicht nur um neue Ärztestellen, wenn es keine Ärzte gibt, die sich darum bewerben“, meinte der neue ÖGK-Obmann Peter McDonald in einem Interview auf die Frage, warum die Besetzung der 100 neuen und von der Regierung geförderten Kassenstellen so schleppend vorangehe. Man müsse für Patienten, aber auch für Ärzte neue, attraktive Kooperationsformen schaffen. Mit den Primärversorgungseinheiten gelinge das schon sehr gut. Es brauche einen „Dreiklang“ in der Gesundheitsversorgung: Einerseits qualitätsgesicherte Information über eine HandyApp mit einem Symptomchecker, zweitens die Möglichkeit, sich über das Handy innerhalb von 30 Minuten mit einem Arzt zu beraten. Die dritte Ebene sei, Angebote wie Primärversorgungszentren im fachärztlichen Bereich zu schaffen. Es soll ein „österreichweit neues Vertragswerk“ aufgestellt werden. Überlegt werde auch, auf welche Weise unterbelichtete Themenfelder wie etwa die Vorsorge besser darin aufgenommen werden könnten. Wahlärzte würden einen wichtigen Beitrag für die Gesundheitsversorgung in Österreich leisten, so McDonald gegenüber dem Standard. Die leibhaftige Begegnung einer Patientin bzw. eines Patienten mit Ärztin/Arzt erst als letzten Schritt nach Vorselektion durch einen Handy-App-Symptomchecker und eine Telefonkonsultation ist aus ärztlicher Sicht wohl als medizinische Dystopie zu bezeichnen. KAGes: ein neuer und ein erweiterter Verbund Pädiatrie & Anästhesie: Innovation am LKH Hochsteiermark Foto: Schiffer Die KAGes-Strukturreform schreitet voran: Das LKH Voitsberg erweitert nun das LKH Graz II und die LKHs Deutschlandsberg und Südsteiermark bilden nun den Verbund Südweststeiermark. Bereits im Oktober 2024 wurde die Innere Medizin am LKH Graz II Standort West neu organisiert. Die alten Strukturen wurden in zwei spezialisierte Abteilungen übergeführt: eine für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie sowie eine für Kardiologie und Intensivmedizin. Interdisziplinär blieb An der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am LKH Hochsteiermark über- steigt die Anzahl der Bewer- bungen von Assistenzärzt: innen die verfügbaren Ausbildungsstellen. Zugpferd ist das neue Konzept für die Einteilung von Ausbildungsstellen, das die Abteilungsvorstände Reinhold Kerbl von der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde sowie Prim. Markus Luidold von der Abteilung für Intensivmedizin und Anästhesie entwickelt haben. In dem Modell sollen Interessenten weiterhin die Notaufnahme. Mit dem Jahreswechsel wurde zum einen der Standort Voitsberg in das LKH Graz II integriert und komplettiert nun diesen Verbund. In Voitsberg werden ab 1.1.2025 Leistungen in der Akutgeriatrie – der altersmedizinische Schwerpunkt wird durch die Integration deutlich gestärkt –, mobile Remobilisation und Allgemeine Innere Medizin erbracht. Zum umfassenden internistischen Versorgungsnetz kommt noch die Innere Medizin und Pulmologie in Enzenbach. Zum anderen wurde der Standort für Kinder- und Jugendheilkunde als „Zwischenschritt“ ein Jahr lang das Team der Anästhesie unterstützen. Kerbl sieht darin u. a. den Nutzen, dass das Team der Anästhesie zusätzliche Ärzte erhält, und dass eine positive Selektion entsteht, da vermutlich nur sehr engagierte Kollegen diesen Umweg in Kauf nehmen. Weiters können die jungen Kolleg:innen verlässlich abschätzen, ab welchem Zeitpunkt sie in die Pädiatrie „umsteigen“ könDeutschlandsberg mit dem LKH Südsteiermark in den neuen Verbund Südweststeiermark eingegliedert. Für die Mitarbeiter:innen sollen sich durch die Integration neben einer verbesserten Dienstplansicherheit auch neue Synergien ergeben. Gerhard Stark, Vorstandsvorsitzender der KAGes hob hervor: „Mit dieser strukturellen Anpassung reagieren wir gezielt auf die wachsenden Anforderungen an ein modernes und patientenzentriertes Gesundheitssystem in der Region.“ nen. Oder sie verbleiben an der Anästhesie. Prim. Luidold betont die Patientenwirksamkeit der Kooperation: „Es ist allemal besser, eine freie Ausbildungsstelle für ein Jahr mit hoch motivierten jungen Kollegen zu besetzen, als diese langfristig unbesetzt zu lassen. Die jetzt schon bei uns tätigen beiden Kollegen beweisen, dass es funktioniert.“ Zitat „Wir dürfen vom Gesundheitssystem nicht den Mercedes in Vollausstattung erwarten. Die Aufgabe des Gesundheitssystems ist es, einen guten Standard-Golf zu liefern und nicht den Mercedes.“ ... gibt es SVS-Obmann und (1.-Halbjahres-)Chef des Dachverbandes der SV-Träger Peter Lehner Ende Dezember gegenüber der APA billig. Ærzte Steiermark || 01|2025 39 v. l.: M. Luidold, L. Schichl, S. Azizbaig Mohajer, und R. Kerbl

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