14 ÆRZTE Steiermark || 02|2025 DROGENBERICHT Foto: Michael Adomeit, envato / towfiqu98 Illegale Drogen und ihre Auswirkungen auf Gesellschaft, Gesundheit und Rechtssystem – seit Kurzem liegt der Bericht zur Drogensituation in Österreich vor. Michael Adomeit, Co-Referent für Suchtmedizin, über die Situation in der Steiermark und die aktuellen Herausforderungen. Drogen: Besorgniserregend trotz stabiler Lage Die wichtigsten Fakten aus dem aktuellen Drogenbericht zur Situation in Österreich: Insgesamt zeigt der Bericht eine stabile, aber besorgniserregende Lage mit neuen Herausforderungen durch Mehrfachkonsum und den steigenden Einfluss synthetischer Substanzen. Ein Bild, das auch die Situation in der Steiermark widerspiegelt, so Michael Adomeit, Co-Referent für Suchtmedizin und Obmann der WAVM, welche die Trägerschaft der Interdisziplinären Kontakt- und Anlaufstelle (I.K.A.) innehat. So befinden sich im Vergleich zum Vorjahr knapp 120 Patient:innen mehr in einer Opioidagonisten-Therapie (OAT) und aus seiner Sicht stellen vor allem chemische Drogen, die den Markt über- • Cannabis bleibt die häufigste illegale Droge, insbesondere bei Jugendlichen (30-40 % Lebenszeitprävalenz). • Darüber hinaus werden Stimulanzien wie Kokain, Ecstasy und Amphetamine zunehmend konsumiert (5-6 %). • Der risikoreiche Konsum betrifft vorrangig Opioide, mit geschätzten 36.000 bis 39.000 Betroffenen, vor allem in Wien. • Besorgniserregend ist laut Drogenbericht der Anstieg von Mehrfachkonsum, insbesondere bei Jugendlichen. • Neben einem Anstieg der drogenbedingten Todesfälle (genaue Zahl lag bei Veröffentlichung des Berichts noch nicht vor) ist vor allem die Verbreitung von Hepatitis C unter intravenös Konsumierenden problematisch. • 2023 befanden sich rund 27.300 Personen in Behandlung, meist wegen Opioid- oder Cannabiskonsums. Kokain gewinnt an Bedeutung, sowohl in Konsum als auch im Handel. „Die Betreuung von Suchtpatient:innen ist äußerst komplex.“ Michael Adomeit ist Obmann der Wissenschaftlichen Akademie für Vorsorgemedizin und hat in dieser Funktion auch die I.K.A. – die interdisziplinäre Kontakt- und Anlaufstelle – unter seinen Fittichen, die medizinische und psychosoziale Suchtkrankenversorgung anbietet.
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