ÆRZTE Steiermark || 02|2025 15 DROGENBERICHT fluten, aber auch der Preisverfall bei Kokain besorgniserregende Entwicklungen dar. „Jedoch sollten wir generell allen Substanzen, die abhängig machen, unsere Aufmerksamkeit schenken. Die einfache Beschaffung ist hier durchaus problematisch zu sehen. Das gilt auch für die Dose Bier, die man heute aus jedem Automatenshop drücken kann“, moniert Adomeit. Prävention und Früherkennung Damit stellt sich auch gleich die Frage, welche Präventions- und Früherkennungsmaßnahmen sinnvoll bzw. bewährt sind und worauf vielleicht noch ein stärkerer Fokus zu setzen wäre. Adomeit betont hier die Bedeutung der Prävention und der Aufklärung der Eltern. „Vor allem muss man ansetzen, bevor der Konsum beginnt. Und Eltern müssen ein Auge auf den Umgang der Kinder und Jugendlichen haben.“ „Denn gerade das jugendliche Gehirn, das noch nicht völlig ausgereift ist, ist immer potenziell gefährdet“, so Adomeit, „und das müssen wir Ärztinnen und Ärzte den Eltern auch in aller Deutlichkeit nahebringen.“ So kann etwa auch ein Einmalkonsum bereits schwerwiegende Folgen haben, abhängig von den Umständen der Erstkonsumation. „Daher ist es sehr wichtig, dass wir als Ärztinnen und Ärzte auch die Eltern klar und verständlich aufklären“. Was Cannabis betrifft, stellt Adomeit fest: „Sehr viele Jugendliche probieren es aus - Gott sei Dank ist das nur bei einem sehr geringen Prozentsatz der Start einer Suchtkarriere. Abhängig ist dies unter anderem davon, ob die Jugendlichen z. B. sozial gefestigt sind. Das Gefährliche bei Jugendlichen ist aber immer, dass die Hirnentwicklung noch nicht abgeschlossen ist.“ Weshalb auch auf die psychosoziale Komponente ein stärkeres Augenmerk gelegt werden sollte. „Generell gilt: Man sollte auf jede Sucht und jede Abhängigkeit Augenmerk legen und entsprechend präventive Maßnahmen setzen“, so Adomeit, wird doch die Suchtproblematik „legaler „Von den rund 400 Patient:innen, die von der I.K.A. betreut werden, befinden sich nahezu 90 % in einer gesicherten Wohnsituation und mehr als ein Drittel geht einer regelmäßigen Beschäftigung nach.“ Klient:innen 2023: Veränderung der Erwerbstätigkeit N=389 Quelle: Wissenschaftliche Akademie für Vorsorgemedizin WAVM Jahresbericht 2023
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