ÆRZTE Steiermark || 02|2025 37 Schwerer anaphylaktischer Schock nach Ozon-Eigenblutbehandlung Der aktuelle CIRSmedical-Fall des Monats ereignete sich an einem Wochentag in einer Ordination. Das Ereignis betraf einen Patienten in der Altersgruppe 81-90 Jahre und wurde vom Patienten (mit mindestens 5 Jahren Berufserfahrung) selbst gemeldet. Es kam zu einer Notfall-Situation. Die Häufigkeit des Ereignisses ist unbekannt. Der Patient erlitt nach einer Ozon-Eigenblutbehandlung in einer Ordination einen schweren anaphylaktischen Schock. Kurz nach der Behandlung verspürte er ein starkes Brennen und Kribbeln am ganzen Körper, wurde jedoch vom Arzt nur angewiesen, frische Luft zu schnappen. In seinem Hotelzimmer verschlechterte sich sein Zustand rapide: Rote Quaddeln, extreme Gesichtsschwellung, Atemnot und eine geschwollene Zunge traten auf. Ein Notruf war zunächst nicht möglich, da das Telefon nicht funktionierte. Seine Frau alarmierte schließlich die Rettung. Der Notarzt handelte schnell und kompetent, sodass der Patient nach Injektion und Infusion stabilisiert werden konnte. Anschließend erhielt er weitere Infusionen in der Notaufnahme und Medikamente für die folgenden Tage. Eigener Ratschlag: Der Patient hinterfragt die medizinische Zulassung und Sicherheit der Behandlung und beurteilt das Verhalten als verfehlt sowie die ärztliche Sorgfaltspflicht als nicht erfüllt. Der Arzt hätte ihn zumindest 15 Minuten in seiner Ordination behalten müssen, dann wäre ihm sein zunehmend bedrohlicher Zustand aufgefallen. Auch in weiterer Folge hat er sich nicht nach seinem Befinden erkundigt. Der Patient fordert daher strengere Sicherheitsmaßnahmen und insbesondere die Verfügbarkeit von Notfallmedikamenten wie Adrenalin, um lebensbedrohliche Reaktionen künftig zu vermeiden. Die CIRSmedical-Experti:innen dazu: Bei der großen Ozon-Eigenbluttherapie werden 50–300 ml venöses Blut entnommen, mit Antikoagulans (NatriumCitrat oder Heparin) versetzt und mit einem Ozon-Sauerstoffgemisch angereichert. Nach dem Mischen wird es per Infusion zurückgeführt. Allergische Reaktionen sind extrem selten, jedoch in der Literatur beschrieben. Möglicher Auslöser könnte der gerinnungshemmende Zusatz sein. Eine Beobachtung nach der Infusion ist angezeigt. Die Bereithaltung von Medikamenten zur Behandlung einer eventuellen allergischen Reaktion ist bei allen Infusionen mit wirksamen Inhaltsstoffen notwendig. Ein Notfallkoffer sollte vorhanden sein. CIRSmedical.at FALL DES MONATS SERVICE Der Tipp von der Expertin Vorlage von Rasterzeugnissen in der Facharzt-Ausbildung Bitte übermitteln Sie uns Ihre Rasterzeugnisse zeitnah, spätestens jedoch zum Ende eines Ausbildungsabschnitts: • Basisausbildung (BA): 9 Monate • Sonderfach-Grundausbildung (SFG): je nach Fachrichtung 15/27/36 Monate • Sonderfach-Schwerpunktausbildung (SFS): je nach Fachrichtung 27/36/48 Monate Wir empfehlen die zeitnahe Vorlage der jeweiligen Rasterzeugnisse im Original (inkl. Kopien). Sie können die Unterlagen jederzeit während unserer Öffnungszeiten ohne Termin vorbeibringen. Die Originale nehmen Sie gleich wieder mit. Vorab können die Dokumente auch gerne per E-Mail an ausbildung@aekstmk.or.at gesendet werden. Wenn die Rasterzeugnisse in Ordnung sind, erhalten Sie von uns am Ende eines Ausbildungsabschnittes (BA, SFG) eine Bestätigung für den Dienstgeber. ACHTUNG: Erst nach vollständiger zeitlicher und inhaltlicher Absolvierung der BA- bzw. SFG-Ausbildung kann mit einer jeweiligen weiterführenden Ausbildung begonnen werden. Einreichung des Diploms: Der Diplomantrag und das Prüfungszertifikat können per E-Mail übermittelt werden. Formulare und weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Ärztekammer für Steiermark: https://www.aekstmk.or.at/48 Gerne können Sie Ihren Ärzteausweis zur Aktualisierung während den Öffnungszeiten im Informations- und Mitgliederservice der Ärztekammer für Steiermark mitabgeben oder einfach in den Postkasten der Ärztekammer für Steiermark werfen. Bitte geben Sie uns auch bekannt, welcher Tätigkeit Sie nach der Diplomeinreichung nachgehen werden (Dienstbeginn, Dienstgeber, Dienstort). Katharina Pichler Ärztliche Ausbildung Foto: Schiffer
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