In der letzten Ausgabe von AERZTE Steiermark
(September) gab es einen umfangreichen Artikel
zur neuen Ärzteausbildung. Wenn sich sehr viel
ändert, gibt es großen Informationsbedarf und
viele Fragen.
Ein Artikel kann aber nicht alle persönlichen Fra-
gen beantworten, auch wenn er noch so vollständig
ist. Daher laden wir für den 29. Oktober zusätzlich
zu einer Informationsveranstaltung in die Offenen
Räume der Ärztekammer Steiermark ein. Ge-
meinsam mit Expertinnen – der Juristin Claudia
Grinschgl aus der Ärztekammer und der Ausbil-
dungskoordinatorin der KAGes, OA Jutta Claudia
Piswanger-Sölkner, und natürlich den Vertretern
der Ärzte in Ausbildung, David Windisch und
Karlheinz Kornhäusl, stehen wir dort für Fragen
und Diskussionen zur Verfügung.
Wenn Sie in Ausbildung oder vor Beginn der Aus-
bildung stehen, sind Sie hier richtig. Wenn Sie als
Ausbildungsoberärztin bzw. Ausbildungsoberarzt
oder in anderer Form für die Ausbildung an Ihrer
Abteilung verantwortlich sind, kommen Sie bitte.
Wenn Sie Lehrpraxisinhaberin oder Lehrpraxis-
inhaber sind, nutzen Sie diese Möglichkeit. Wenn
Sie sich einfach nur für die ärztliche Ausbildung
interessieren, fühlen Sie sich herzlich eingeladen.
Eine solche umfassende Veränderung, die die
Rahmenbedingungen für die ärztliche Ausbildung
auch sehr detailliert definiert, soll selbstverständ-
lich alles bedenken. Das kann aber nicht gelingen,
weil manche Dinge (auch Probleme) erst in der
Praxis erkennbar werden.
Deswegen ist es mir sehr wichtig – auch in den
kommenden Jahren – wenn die neue Ausbil-
dungsordnung „angekommen“ ist, einen Dialog zu
führen, Erfahrungen zu sammeln und dort, wo es
notwendig ist, die entsprechenden Veränderungen
vorzunehmen.
Wir wollen Sie informieren – und wir wollen von
Ihnen lernen.
Vizepräsident Dr. Martin Wehrschütz
ist Obmann der Kurie Angestellte Ärzte.
INTRA
Weiterer Kurienbericht ab Seite 48.
Martin Wehrschütz
Ausbildung: Lernen
und informieren
KONT A
Dieser Tage hat an der Medizin-Universität Graz
wieder das neue Studienjahr begonnen. Rund 2.800
Studierende der Humanmedizin und der Zahnme-
dizin, 360 PhD-Studenten, etwa 500 in Uni-Lehr-
gängen und 450 im Bereich Pflegewissenschaften
haben wieder ein arbeitsreiches Semester vor sich.
Während die Studierenden in die Hörsäle strömen,
wandelt sich die Medizin-Universität Graz derzeit
optisch ganz stark. Im Bereich des Klinikums ent-
stehen die Gebäude des neuen Campus. Diese Neu-
bauten werden die Vorklinik im Bereich der Karl-
Franzens-Universität ersetzen, die rund 50 Jahre
Heimstätte für die vorklinischen Fächer war.
Die Errichtung des neuen Campus östlich des Kli-
nikums ist ein sichtbares Symbol dafür, dass sich
die Gesellschaft die Ausbildung der Mediziner et-
was kosten lässt. Auch wenn es nicht ganz einfach
ist, solche Zahlen genau zu berechnen, so werden
doch in Studien rund 25.000 Euro pro Jahr und
Studienplatz angenommen. Das bedeutet Ausbil-
dungskosten von bis zu 200.000 Euro pro Student
oder Studentin.
Das Budget der Medizin-Universität beträgt samt
Drittmitteln rund 230 Millionen Euro, rein rech-
nerisch also gut 50.000 Euro pro Studierenden und
Jahr. Natürlich kann man über diese Zahlen disku-
tieren: inwieweit die Patientenversorgung (die da
auch drinnen steckt) für die Lehre von Bedeutung
ist, inwieweit die Forschung auch den Studierenden
zugutekommt.
Dennoch: Wenn also vielleicht zu Studienbeginn
das eine oder andere hakt. Es ist nicht wenig, was
sich die Gesellschaft eine gute Ausbildung ihrer
Ärzte kosten lässt. Und das ist wohl auch gut so.
Norbert Swoboda ist Redakteur der Kleinen Zeitung
mit den Schwerpunkten Wissenschaft und Universi-
täten.
Beiträge in der Kolumne KONTRA geben ausschließlich
die Meinung der jeweiligen Autorin bzw. des jeweiligen
Autors wieder.
Norbert Swoboda
Sichtbares
Symbol
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ÆRZTE
Steiermark
|| 10|2015