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ÆRZTE
Steiermark
|| 09|2017
Foto: , Meduni Graz, Conclusio
LKH-UNIVERSITÄTSKLINIKUM GRAZ
HELP – Hilfe! Mit diesem
dramatischen Appell, entwi-
ckelt vom Grazer Künstler,
Kunst- und Medientheore-
tiker Richard Kriesche, be-
kam das Projekt „Chirurgie
neu“ die Dynamik, die am
13. September die Eröffnung
des 1. Bauabschnitts möglich
macht. 116 Millionen Euro
Kosten, 16 Operationssäle,
davon 2 Hybrid-OP’s, sind
die Eckpfeiler. Dass Karlheinz
Tscheliessnigg den Bau, den er
als Vorstand der Universitäts-
klinik für Chirurgie aus tiefer
Überzeugung und mit großer
Vehemenz betrieben hatte,
nun als Vorstandsvorsitzen-
der der Steiermärkischen
Krankenanstaltengesellschaft
miteröffnen kann (siehe In-
terview), ist eine der freund-
lichen Pointen, die das Leben
auch schreibt.
Gebaut wird aber weiter: Dass
der Neubau nun in Betrieb
gehen kann, ist die Voraus-
setzung dafür, dass das „alte“,
in den sechziger Jahren er-
richtete Chirurgiehochhaus
umfassend saniert werden
kann. Dessen schlechter Bau-
Kraft hinter diesem Vorhaben
gilt der Rektor der Medu-
ni, Hellmut Samonigg. Als er
und Tscheliessnigg noch Vize
rektoren waren, wurden die
beiden Projekte gelegentlich
sogar in Beziehung gestellt,
obwohl sie natürlich völlig
unterschiedliche Aufgaben
haben. Die Kosten sind aller-
dings ähnlich: 180 Millionen
Euro hat die Bundesimmobi-
liengesellschaft in das Modul
1 investiert, gemessen wird
in Hektar. 4,3 sind es. Wenn
von einem Modul 1 die Rede
ist, kann man daraus ableiten,
dass auch dieser Bau wei-
tergehen soll. Tatsächlich ist
ein Modul 2 in Vorbereitung,
dafür fehlt aber noch eine de-
finitive Finanzierungsabsiche-
rung durch das Finanzminis-
terium. Durch
den Cam-
pus wird
jedenfalls
eine Bün-
delung der
Institute in
Zentren und
gemei ns amen
Core Faci lit ies
möglich. Damit, so
zustand, der immer wieder
zu massiven Pannen geführt
hatte, war ja der Anlass für
den Neubau. Aber auch diese
Bauetappe B mit Kosten von
rund 60 Millionen Euro ist
noch nicht der endgültige Ab-
schluss. Es folgen dann noch
der B- und der A-Trakt als
dritte und vierte Bauetappe.
Erst dann wird das Großpro-
jekt endgültig abgeschlossen
sein. Insgesamt sind Errich-
tungskosten von rund 250
Millionen Euro (auf Preisba-
sis 2012) kalkuliert. Die Brut-
togeschoßfläche beträgt rund
70.000 Quadratmeter.
Der Schrif tzug „HELP“
prangt auch über dem fer-
tiggestellten Bau, allerdings
nicht mehr als Hilferuf in
dramatischem Rot, sondern
als freundliches Motto in
bunten Farben.
Vier Hektar Campus
Nur vier Wochen nach der
Chirurgie-Eröffnung, am 13.
Oktober, wird der Campus der
Medizinischen Universität, am
anderen Ende des Klinikums,
offiziell eröffnet. Als treibende
Samonigg, „wird die Konzen-
tration auf die Stärkefelder
der Meduni Graz durch die
neuen Strukturen vereinfacht,
was wiederum Betriebsansie-
delungen zufolge hat und die
Attraktivität als Kooperati-
onspartner für die Wirtschaft
erhöht.“
Etappensieg für
Chirurgie und Campus
Im Abstand von
einem Monat werden die Großprojekte am LKH-Universitätsklinikum Graz, die neue
Chirurgie und der Campus der Medizinischen Universität, eröffnet. Damit haben KAGes-Vorsitzender
Tscheliessnigg und Rektor Samonigg Ziele erreicht, zu denen sie vor Jahren aufgebrochen sind.