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ÆRZTE

Steiermark

 || 09|2017

29

PRAXIS

Kommunikationslücken bei Patientenübergabe

Der aktuelle Fall des Monats ereignete sich an einem

Wochentag im Routinebetrieb des qualifizierten Kranken-

transports und wird berichtet von einer/m Notfallsanitäter­

In mit Berufserfahrung von über 5 Jahren.

Eine Patientin (71–80 Jahre) wird auf einer internistischen

Normalstation vom KTW für den Transfer nach Hause

übernommen. Die Patientin ist mit Unterstützung gehfä-

hig. Eine Übergabe – sowohl administrativ als auch medi-

zinisch – unterbleibt. Erst während des Transportes stellt

sich im Gespräch mit der Patientin heraus, dass bei dieser

die Diagnose einer chron. Hep. C vorliegt.

Gründe für das Ereignis:

Zeitmangel, fehlende Personal-

ressourcen imRoutinebetrieb, sowohl auf Seiten der Pflege

als auch der transportierenden KTW-Mannschaft.

Eigener Ratschlag:

Jedenfalls Zeit für eine ausreichende

Patientenübergabe nehmen. Eine Übergabe von Seiten des

KTW auch einfordern. Standardisierte Übergabeprotokol-

le (SOP) für ALLE Patientenübergaben.

Die CIRSmedical-ExpertInnen dazu:

Rettungsdienstpersonal ist im Rahmen seiner Tätigkeiten

unterschiedlichen Gefahren und einem erhöhten Infekti-

onsrisiko ausgesetzt. Obwohl das Risiko, sich mit Hepatitis

C anzustecken, bei einem Krankentransport im Gegensatz

zu einem akuten medizinischen Notfall sehr gering ist,

kann es bei einem Transportzwischenfall (Kontakt mit z.

B. Blut) durch eine vermeidbare Vernachlässigung eines

problembezogenen Informationsmanagements unter

Einhaltung der Auskunftspflicht, gem. § 9 GuKG, zu einer

erheblichen Gefährdung insb. des Rettungsdienstperso-

nals kommen. Diesem wurde durch Unterlassung der

Weitergabe relevanter Informationen jede Möglichkeit

genommen, sich bei einem Transportzwischenfall ange-

messen zu schützen. Zur Vermeidung ist ein problembe-

zogenes Informationsmanagement zu installieren: • Pati-

entenübergabegespräch (kurz, standardisiert, vergleichbar

mit dem ABC-Schema bzw. der SAMPLER-Anamnese) •

Standardisiertes Übergabeprotokoll (Checkliste für einen

effektiven und reibungslosen Transfer mit allen relevanten

Patienten-Infos) • Gemeinsame Schulung beider Berufs-

gruppen mit dem Schwerpunkt „Nahtstellenmanagement

und Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen im

Gesundheitswesen” bzw. „Optimierung des Entlassungs-

managements in Zusammenarbeit mit dem Rettungs-

dienst/Krankentransport” ist zusätzlich anzustreben.

CIRSmedical.at

FALL DES MONATS

Der Tipp von

der Expertin

Übermittlung von Schulbesuchs- bzw.

Inskriptionsbestätigungen:

Kinder von alters- oder invaliditätsversorgten Ärztinnen

und Ärzten sowie Kinder von verstorbenen Ärztinnen und

Ärzten, die sich noch in einer Berufs- oder Schulausbildung

befinden und die eine Kinderunterstützung bzw. (Halb-)

Waisenversorgung des Wohlfahrtsfonds beziehen, müssen

jedes Semester (Winter- und Sommersemester) die laufende

Berufs- oder Schulausbildung nachweisen.

Bitte schicken Sie uns immer automatisch die aktuelle Schul-

besuchs- bzw. Inskriptionsbestätigung zu.

Sie können uns diese Bestätigungen per Post, Fax (0316-

8044-136) oder E-Mail

(wff@aekstmk.or.at)

übermitteln.

Carmen Renner

Ärztin/Arzt sucht Arzt/Ärztin.

Der steirische Ärzteführer ist ein Top-App für Smartpho-

nes im Google-Playstore und im Apple Store. Warum soll

eine Ärztin/ein Arzt einen Arzt/eine Ärztin suchen?

A.:

Um

die eigenen Daten zu kontrollieren.

B.

Weil sie/er wirklich

eine/n braucht.

Download und Nutzung sind kostenlos.

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