AERZTE Steiermark 10 | 2014 - page 26

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Ærzte
Steiermark
 || 10|2014
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medizin
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Hilfe bei schwerer
Schlafapnoe
„Schlafapnoesyndrom: Diagnose und Therapie“
lautete ein Promotion-
Artikel im AERZTE Steiermark in der Ausgabe 03/2014. Dabei wurden die
Problematik, die Diagnose und mögliche Therapiestrategien aufgezeigt.
Mauro Pau und
Wolfgang Zemann
Während HNO-, sowie Zahn-
ärztinnen und -ärzte in diesem
Artikel als mögliche Partner­
Innen im Behandlungsteam
genannt werden, fand das
Fachgebiet der Mund-, Kiefer-
und Gesichtschirurgie in die-
sem Artikel keine Erwähnung.
Seit den frühen 1990ern gilt
jedoch die kombinierte Ober-
und Unterkiefervorverlage-
rung (Maxillomandibular Ad-
vancement [MMA]) als Erfolg
versprechende chirurgische
Therapie in der Behandlung
von schwerer Schlafapnoe
(AHI ≥ 30) bei Erwachsenen.
So konnten Holty und Guelle-
minault 2010 in einer Meta-
Analyse (22 Studien mit 672
PatientInnen) zeigen, dass
bei 86% der PatientInnen ein
AHI≤20, bei 43,5% sogar ein
AHI≤5 durch diesen Eingriff
erzielt werden konnte (Holty
JE, Guilleminault C. Maxil-
lomandibular Advancement
für treatment of obstuctive
sleep apnea: A systematic
review and Meta-Analysis.
Sleep Medicine Reviews
2010;14:287-297). Diese posi-
tiven Ergebnisse werden im
European Respiratory Jour-
nal von namhaften Autoren
bestätigt (Randerath WJ, et
al. Non-CPAP therapies in
obstructive sleep apnoea. Eu-
ropean Respiratory Journal
2011;37:1000-1028). Die Au-
toren halten fest: „... MMA
seems to be as efficient as
CPAP ...“.
Ein Patientenbeispiel
Der 40-jährige Patient zeigte
präoperativ (Abb. 1) trotz
durchgeführter Uvulopala-
toplastik einen AHI von 37.
Die eingeleitete CPAP-Thera-
pie wurde vom Patienten als
sehr belastend empfunden
und daher abgelehnt. Nach
erfolgter Ober- und Unter-
kiefervorverlagerung (MMA)
auf der Abteilung für Mund-,
Kiefer- und Gesichtschirurgie
des LKH Graz normalisier-
te sich der AHI auf 2, der
PAS (posterior airway space)
konnte deutlich erweitert wer-
den (Abb. 2). Die AHI-Werte
zeigen sich in den polyso-
nographischen Verlaufskon-
trollen stabil, sodass keine
weitere Therapie notwendig
ist. Das ästhetische Ergebnis
der Behandlung ist subjektiv
und objektiv sehr zufrieden-
stellend, der Patient ist völlig
beschwerdefrei (Abb. 3).
Die Indikation für die hier
angeführte Therapie sollte
in enger interdisziplinärer
Zusammenarbeit gestellt wer-
den; wir laden daher alle
Abb. 1: Präoperativ (AHI 37)
Abb. 2: Laterales Fernröntgen prä-
und postoperativ mit deutlicher
Erweiterung des PAS
Abb. 3: Postoperativ (AHI 2)
SchlafmedizinerInnen gerne
zum Gedankenaustausch ein
und freuen uns über jede
Form der Zusammenarbeit.
OA Dr. Mauro Pau, Abtei-
lung für Mund-, Kiefer- und
Gesichtschirurgie der Meduni
Graz; Priv. Doz. DDr. Wolf-
gang Zemann Abteilung für
Mund-, Kiefer- und Gesicht-
schirurgie der Meduni Graz
Den Artikel vom März gibt
es unter
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books/2014/03/#/30/ zum
Nachlesen.
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