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Ærzte
Steiermark
|| 12|2016
Statistik
Graik: Conclusio
Die richtigen Zahlen
Die Angaben über
Gesundheitskosten schwanken. Auch,
weil es unterschiedliche Berechnungsmethoden gibt und in
unterschiedlichen Einheiten gerechnet wird. Explodierende Ge-
sundheitskosten, von denen in Österreich gerne gesprochen
wird, sind aber jedenfalls ein Mythos.
Die am häufigsten verwen-
dete Zahl ist Elf. Elf Prozent
des österreichischen Brut-
toinlandsprodukts von 323
Milliarden Euro (Stand 2013)
werden für Gesundheit aus-
gegeben. So weist es auch die
jüngste Publikation zum The-
ma aus, der im Oktober 2016
veröffentlichte „Joint Report
on Health Care and Long-
Term Care Systems & Fiscal
Sustainability“ der Europä-
ischen Kommission. Tendenz
stetig steigend – 2003 waren
es nur 10,3 Prozent.
Etwas anders sieht die Ent-
wicklung aus, wenn man die
Inflation berücksichtigt und
herausrechnet. Dann nämlich
liegt der BIP-Anteil der Ge-
sundheitskosten im Jahr 2013
nur mehr bei 10,1 Prozent
und lag im Jahr 2003 schon
bei 9,8 Prozent. Und der Hö-
hepunkt war das Jahr 2012
mit einem Anteil der Gesund-
heitskosten von 10,4 Prozent.
Für Staat und Regionen aber
weit wichtiger als die Gesund-
heitskosten insgesamt sind
die öffentlichen Gesundheits-
kosten. Die entwickelten sich
von 7,7 Prozent im Jahr 2003
zu 8,4 Prozent im Jahr 2013.
Auch diese Kosten muss man
fairerweise inf lationsberei
nigt betrachten. So betrachtet
stiegen sie von 2003 bis 2013
um 0,3 Prozentpunkte, näm-
lich von 7,4 Prozent auf 7,7
Prozent. 7,7 Prozent waren
es aber auch schon im Jahr
2008 und in den Jahren da-
zwischen bewegten sie sich
zwischen 7,9 und 8,1 Prozent.
Was heißt, dass nach den
letztverfügbaren statistischen
Auswertungen der Europä-
ischen Union die Gesund-
heitsausgaben gemessen am
Gesundheitsausgaben
Österreich (% BIP)
Alle
Öffentliche
Öffentliche
inflationsbereinigt
Quelle: European Commission,
Joint Report on Health Care
and Long-Term Care Systems
& Fiscal Sustainability, 2016
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009