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ÆRZTE

Steiermark

 || 05|2017

Foto: MUG, Creativ Collection, Schiffer

FORSCHUNG STEIERMARK

MEDIA BASED MEDICINE

Salz macht hungrig

Salz macht durstig? Irrtum: hungrig!

Das zeigte ein Experiment, an dem sich

u.a. die Berliner Charité beteiligte. In

einer simulierten Marsmission aßen

zwei Gruppen dieselben Speisen – un-

terschiedlich gesalzen. Die Probanden

der Salz-Gruppe tranken sogar weniger,

klagten aber über Hunger. Um Wasser

im Körper zu halten, produzierten sie vermutlich mehr

Harnstoff – und verbrauchten dafür mehr Energie.

Quelle: Ärzte Zeitung online, 18.4.2017

Täglich bekommen PatientInnen von

den Medien neue „Sensationen“ aus

der Welt der Medizin aufgetischt:

Frisch publiziert

Increased breakdown of kynurenine towards its neurotoxic

branch in bipolar disorder.

Lack of ABCG2 Leads to Biventricular Dysfunction and

Remodeling in Response to Hypoxia.

Von: Nagy, BM; Nagaraj, C; Egemnazarov, B; Kwapiszewska,

G; Stauber, RE; Avian, A; Olschewski, H; Olschewski, A.

Front Physiol. 2017; 8:98-98 [OPEN ACCESS]

https://forschung.medunigraz.at/fodok/pub?id=28270772

Forscherinnen und Forscher der Grazer Medizinischen

Universität publizieren regelmäßig in internationalen

Journalen. Wir bringen jeden Monat aktuelle Beispiele.

Erkrankungen des Herz-

Kreislauf-Systems zählen

zu den häufigsten Todes-

ursachen in Europa, daher

kommt der Früherkennung

besonders große Bedeutung

zu. An der Meduni Graz be-

schäftigen sich ForscherInnen

mit der Entwicklung eines

innovativen MRT-Verfah-

rens, welches den Einblick in

die Gefäßwände ermöglicht

und so gefährliche Verände-

rungen sichtbar macht.

Grazer kardiovaskuläre

Forschungsexpertise

In einem interdisziplinären

Projekt an der Medizinischen

Universität Graz beschäftigt

sich die Klinische Abteilung

für Neuroradiologie, Vasku-

läre und Interventionelle Ra-

diologie gemeinsam mit dem

Klinischen Institut für Medizi-

nische und Chemische Labor-

diagnostik mit der Entwick-

lung eines neuartigen Magne-

tresonanztomographie (MRT)-

Verfahrens, welches es erstmals

ermöglicht, die Veränderungen

der Gefäßwände direkt zu beo-

bachten. Somit ist ein wichtiger

Schritt in Richtung Früherken-

nung kardiovaskulärer Erkran-

kungen gesetzt.

MRT-Verfahren

macht krankhafte

Veränderungen sichtbar

„Die Magnetresonanztomo-

graphie ist ein bildgebendes

Verfahren, welches für den Pa-

tienten äußerst schonend ist“,

beschreibt Priv.-Doz. DI Dr.

Gernot Reishofer von der Uni-

versitätsklinik für Radiologie,

Meduni Graz, der gemeinsam

mit DI Peter Opriessnig vom

Klinischen Institut für Medizi-

nische und Chemische Labor-

diagnostik das neue Verfahren

entwickelt hat. Im Gegensatz

zur Computertomographie be-

deutet die MRT-Untersuchung

für die PatientInnen keine

Strahlenbelastung, womit die

Untersuchungsmethode sehr

schonend ist. „Das neu entwi-

ckelte Verfahren erlaubt uns

erstmals hochaufgelöst die

Struktur der Gefäßwand abzu-

bilden, was durch die Diffusion

der Wassermoleküle zwischen

den Zellen der Gefäßwand

gelingt“, fasst Gernot Reishofer

zusammen. Diese Methode

könnte für die Früherkennung

krankhafter Veränderungen

der Blutgefäße eine große Rolle

spielen, da mit einer entspre-

chenden Therapie bereits in

einem frühen Stadium begon-

nen werden kann.

„In einem nächsten Schritt

ist geplant, an der MUG im

Rahmen einer größeren Pro-

bandInnenkohorte Daten zur

Altersabhängigkeit bei Verän-

derungen von Blutgefäßen zu

sammeln und diese Ergebnisse

in weitere Studien einfließen zu

lassen“, blickt Gernot Reishofer

in die Zukunft. In der aktuell

im Journal of Cardiovascular

Magnetic Resonance veröf-

fentlichten Arbeit konnten die

ForscherInnen ebenfalls zei-

gen, dass auch bei gesunden

Menschen im zunehmenden

Alter eine Veränderung der

Gefäßwände beobachtet wer-

den kann.

Weitere Informationen:

Priv.-Doz. DI Dr. Gernot Reis-

hofer, MUG, Universitätskli-

nik für Radiologie, Klin. Abt.

für Neuroradiologie, Vasku-

läre und Interventionelle Ra-

diologie, Tel.: +43 316 385

13707, gernot.reishofer@med-

unigraz.at

Methode zur Früherkennung

an der Meduni Graz entwickelt

Neues MRT-Verfahren zeigt Ver­

änderungen der Blutgefäße auf

Priv.-Doz. DI Dr.

Gernot Reishofer