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Ærzte
Steiermark
 || 01|2014
wirtschaft
&
Erfolg
Wohlfahrtsfonds
„deutlich überlegen“
Eine Studie des
Instituts für Mathematik und Statistik vergleicht
die Grundpension des Wohlfahrtsfonds der Ärztekammer Stei-
ermark mit den besten Angeboten privater Versicherungen.
Eindeutiges Ergebnis: „Die Pensionsleistung des Wohlfahrts-
fonds ist jener der privaten Versicherungen deutlich überlegen“,
schreiben die StudienautorInnen.
Für die Studie haben Martin
Hahn, Christine Herold und
Wolfgang Herold drei An-
gebote österreichweit tätiger
Versicherungen eingeholt und
das jeweils beste Angebot mit
den Leistungen des steirischen
Wohlfahrtsfonds verglichen.
Ein direkter Vergleich war al-
lerdings aus mehreren Grün-
den nur bedingt möglich: So
haben private Versicherungen
entweder konstante Prämien
oder bieten fixe Steigerungen
an, während die „Prämien“
des Wohlfahrtsfonds von der
Ei nkommensentwick lung
abhängen. Gleichzeitig sind
auch die Leistungen privater
Versicherungen fix bzw. vom
eingezahlten und erwirt-
schafteten Kapital abhängig,
während die Leistungen des
Wohlfahrtfonds von der je-
weiligen Lebensphase sowie
im Ablebensfall auch von der
familiären Situation der Be-
treffenden abhängen. Ebenso
gibt es bei Valorisierung und
steuerlicher Behandlung Un-
terschiede. Soweit möglich
haben die Studienverfasser
diese Differenzen mit Hilfe
(versicherungs-) mathema-
tischer Methoden (Inter- oder
Extrapolation) ausgeglichen
und mussten in bestimmten
Fällen Annahmen über die
versicherte Personen getroffen
werden. „Allen gemeinsam
ist, dass es immer zu ei-
ner Überschätzung der pri-
vaten Versicherungsleistung
kam bzw. wurden die für
den Wohlfahrtfonds ungün-
stigeren Annahmen zugrunde
gelegt“, betonen die Autoren.
Untersucht wurden drei ex-
emplarische Modellf älle:
eine 30-jährige Ärztin mit
durchschnittlichem Einkom-
mensverlauf und drei Ka-
renzjahren, ein 35-jähriger
Arzt mit durchschnittlichem
und ein 32-jähriger Arzt
mit hohem Einkommen. Bei
gleichem Veranlagungserfolg
(der angenommen wurde, da
dem Wohlfahrtsfonds und
privaten Versicherungen die
gleichen Optionen offenste-
hen) liegt der Unterschied zu
Gunsten der Bezieher einer
Wohlfahrtsfonds-Altersver-
sorgung bei rund 1.700 bis zu
knapp 2.500 Euro pro Jahr.
Vorteile für Junge
Die Studie zeigt aber auch
die Vorteile für junge Versi-
cherungsnehmerinnen und
Versicherungsnehmer bzw.
Angehörige des Wohlfahrts-
fonds. So fallen für die Ärztin
in den Karenzjahren keine
Beiträge an. Für einen durch-
schnittlich verdienenden Arzt
liegen die Beiträge in der Pha-
se der Familien- und Haus-
haltsgründung unter den
Belastungen einer vergleich-
baren privaten Versicherung.
Die Leistungen des Wohl-
fahrtsfonds bei Berufsun-
fähigkeit und Ableben sind
ebenfalls so gestaltet, dass sie
im Vergleich zu privaten Ver-
sicherungen Jüngere bevor-
zugen. Vor der Lebensmitte
(rund um das 50. Lebensjahr)
sind sie deutlich höher, um
dann in einer S-Kurve nach
unten zu gehen und gegen das
Pensionsalter hin wieder zu
steigen.
Zusammengefasst: Die Ka-
pitalanlagen privater Kran-
kenversicherungen müssten
deutlich besser performen als
jene des Wohlfahrtsfonds, um
die gleiche Alterpension zu
erhalten, so die Studienau-
toren: „Da jedoch dem Wohl-
fahrtsfonds und den Versiche-
rungsunternehmen dieselben
Möglichkeiten am Kapital-
markt zur Verfügung stehen,
kann von einer grundsätzlich
besseren Performance der VU
(privaten Versicherungsun-
ternehmen, red.) in diesem
Ausmaß nicht ausgegangen
werden.“
Die Absicherung für Junge ist
im Wohlfahrtsfonds durch
die Solidarkomponente deut-
lich besser als bei Privatver-
sicherern, die Belastungen in
den jungen Jahren der Fami-
liengründung und des Ver-
mögensaufbaus sind (außer
bei sehr gut Verdienenden)
gleichzeitig geringer. Aber
auch, wenn man nur die zu
erwartende Alterspension be-
rücksichtigt, ist die Auszah-
lung durch den Wohlfahrts-
fonds in allen untersuchten
Beispielen klar besser als bei
den Privaten.
Bei gleichem
Veranlagungserfolg
liegt der Unterschied
zu Gunsten der
Bezieher einer
Wohlfahrtsfonds-
Altersversorgung
bei rund 1.700 bis zu
knapp 2.500 Euro
pro Jahr.
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