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Angestellte Ärztinnen und Ärzte

Hat Sie die Zurückweisung

des Gehaltsmodells durch den

Unirat überrascht?

Die Zurückweisung hat mich

auf Grund des späten Zeit-

punktes überrascht, aber nicht

inhaltlich. Es war von Anfang

an verwunderlich, dass Geld,

das vom Ministerium für

einen Gehaltsausgleich auf

Grund der Arbeitszeitgesetz-

Problematik bereitgestellt

wird, auch auf diejenige Kol-

legenschaft aufgeteilt werden

soll, die von der Gehaltsre-

duktion gar nicht betroffen ist.

Ich bin daher davon ausge-

gangen, dass das Rektorat die

sicherlich gerechtfertigte Ge-

haltsanpassung für die nicht

klinisch tätigen Kolleginnen

und Kollegen aus einem an-

deren Topf finanziert. Da dies

aber offensichtlich nicht gut

vorbereitet war, hat der Unirat

bzw. in weiterer Folge das Mi-

nisterium das Gesamtpaket

abgelehnt. Was mich wirklich

überrascht ist, dass der Be-

triebsrat behauptet, man hät-

te nichts davon gewusst, dass

das Geld vom Ministerium

zweckgebunden ist.

Was ist schief gelaufen bei den

Verhandlungen?

Retrospektiv gesehen ist man

immer gescheiter. Anderer-

seits geht es um hunderte

engagierte MitarbeiterInnen,

es geht um Existenzen und

Gelder in Millionenhöhe. Es

geht um die Zukunft der

Meduni Graz. Da sollten nicht

selbst ernannte „Musketiere“

mit dem Rektorat verhan-

deln, sondern Experten, die

Erfahrungen mit Gehaltsver-

handlungen mitbringen. Die-

se sollten bei jeder Verhand-

lungsrunde mit am Tisch

sitzen – ein gelegentlicher

Anruf, die eine oder andere

Email oder unregelmäßige

Treffen sind da eindeutig zu

wenig.

Auch der zeitliche Ablauf ist

zu hinterfragen: Was kann

da so lange dauern? Unser

Betriebsrat ist ja teilweise

sogar für betriebsrätliche Tä-

tigkeiten dienstfrei- gestellt,

da hätte ich mir mehr er-

wartet. Eitelkeiten sind jetzt

jedenfalls völlig fehl am Platz.

Eigeninteressen der Verhand-

lungspartner müssen eben-

falls ausgeblendet werden, es

geht nur um die Sache. Die

bisher gewählte Vorgehens-

weise war unprofessionell.

Das Ergebnis spricht für sich.

Das Angebot der Ärztekammer,

sich an den Verhandlungen zu

beteiligen, wurde mehrfach

zurückgewiesen – sowohl vom

Betriebsrat, als auch vom Rek-

torat. Ihre Erklärung dafür?

Selbstüberschätzung. Ich

glaube nicht an Verschwö-

rungstheorien. Ich bin mir

sicher, Rektor Smolle wollte

ursprünglich eine Gehalts-

anhebung für alle, er hat dies

als Chance gesehen, auch

für die „Vorkliniker“ etwas

zu tun, natürlich auch unter

dem Licht der anstehenden

Rektorswahl. Da braucht man

keine Ärztekammer. Und die

„Musketiere“ im Betriebsrat

waren durch die sich ab-

zeichnende Lösung mit einer

Berücksichtigung der nicht

klinisch tätigen KollegInnen

ebenfalls geblendet – da will

„Meine Hoffnung ist die Vernunft“

Johannes Schalamon –

MUG-Refent in der Äertzekammer für Steiermark – im Gespräch

mit AERZTE-Steiermark über die schwierigen Gehaltsanpassungen an der Meduni Graz.

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Ærzte

Steiermark

 || 05|2015

Foto: Conclusio, MUG, Schiffer

„Wir wollen uns täglich weiterentwickeln.“

Dr. Martin Wehrschütz, Vizepräsident und Obmann der Kurie Angestellte Ärzte

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