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Ærzte

Steiermark

 || 07_08|2015

11

gelassenen Bereich auslagern.

Zum Beispiel die Versorgung

kleinerer Wunden. Dann

müssten die aber auch ange-

messen bezahlt werden: „Oft

deckt der Tarif ja nicht einmal

die Kosten für das Nahtma-

terial.“

Und man müsse viel mehr auf

die Bedürfnisse der Patien-

tinnen und Patienten schau-

en: „Wenn ich Patient bin, ist

mir das System wurscht.“

Stefan Korsatko: Allgemein-

medizin in der Steiermark:

Netzwerke niedergelassener

Hausärzte. Evaluierung zur

Primärversorgung 2014,

Masterarbeit, 2015

http://www.grin.com/de/e-

book/299358/allgemeinme-

dizin-in-der-steiermark-

netzwerke-niedergelassener-

hausaerzte (EUR 34,99;

Download kostenlos)

Groupe Médical d’Onex:

www.gmo.ch/

y

Niedergelassene KassenärztInnen verfügen neben OrdinationsgehilfInnen oder Sekretär­

Innen (100%) nur in sehr geringem Maße über zusätzliches qualifiziertes Fachpersonal

(25,8% mit Krankenschwestern und 6,8% mit weiteren Gesundheitsdienstleistern wie Phy-

siotherapeutInnen oder anderen).

y

Rechnet man bei vertraglich vereinbarten Öffnungszeiten von 20 Stunden mit einer wö-

chentlichen PatientInnenfrequenz (im Untersuchungszimmer!) von durchschnittlich 300

pro Woche, ergibt sich eine durchschnittliche Behandlungsdauer von 4 Minuten.

y

Bei allgemeinmedizinisch tätigen WahlärztInnen betreiben 50 Prozent der Befragten zu

mehr als 50 Prozent ihrer Arbeitszeit Schulmedizin. Die durchschnittlichen Behandlungs-

frequenzen bei gut gehenden hauptberuflichen und hauptsächlich schulmedizinischen

hausärztlichen Wahlarztpraxen liegen vermutlich bei ca. 100 PatientInnen pro Woche

und die durchschnittliche Behandlungsdauer somit bei ca. 12 Minuten pro PatientIn.

y

Es scheint, als ob die beiden Systeme „Kassensystem“ und „Wahlarztsystem“ in Großen

und Ganzen eher wenige Berührungspunkte haben und parallel nebeneinander existieren.

Man kann somit eine „2-Systeme-Medizin“ postulieren.

y

Allgemeinmedizinisch tätige WahlärztInnen unterscheiden sich deutlich von Kassenärzt­

Innen und nehmen eine interessante Stellung im Gesundheitssystem ein. Sie haben sig­

nifikant weniger PatientInnen und MitarbeiterInnen, weniger bevorzugte Partner sowie

persönliche Kontakte und sind mit ihrem beruflichen Netzwerk unzufriedener.

y

HausärztInnen im Kassensystem kooperieren am häufigsten mit ihren fachärztlichen Kol-

legInnen der Fächer Radiologie, Innere Medizin, Orthopädie, Neurologie, Dermatologie

und HNO. In ähnlicher Häufigkeit kommen bei den anderen Gesundheitsdienstleistern

nur PhysiotherapeutInnen und das Krankenhaus vor. Die Erhebung zeigt, dass die Zu-

sammenarbeit mit den niedergelassenen FachärztInnen eine gute Qualität aufweist.

y

Die nicht-ärztlichen GDL spielen bei den Überweisungen eine wesentlich untergeord-

netere Rolle. Bis auf PhysiotherapeutInnen, die an zweiter Stelle in der subjektiven Über-

weisungszusammenarbeit stehen, finden sich alle anderen GDL am Ende der Skala. Die

Kooperation mit den häufiger kontaktierten GDL (Apotheke, HKP, mobiles Palliativteam,

PhysiotherapeutInnen) wird als gut bewertet.

y

Die beiden wichtigsten Gründe, einen bevorzugten Partner zu haben, sind eine hohe

Fachkompetenz und gute Kommunikation des Partners.

y

Je ländlicher die Region, umso höher ist die Anzahl der Partner, die Häufigkeit der Kon-

takte (inkl. Erreichbarkeit der fachärztlichen Kolleginnen und Kollegen) und die Zufrie-

denheit mit der gemeinsamen fachärztlichen PatientInnenbetreuung.

y

ÄrztInnen, die am Ärztenetzwerk

Styriamed.net

teilnehmen, zeigen positive Trends in

Bezug auf die Rückmeldung durch FachärztInnen bei Unklarheiten und die gemeinsame

PatientInnenplanung, einen höheren Kontaktscore und eine höhere Zufriedenheit mit

dem eigenen beruflichen Netzwerk.

Alle Erkenntnisse aus der Masterthesis von Stefan Korsatko;

Thesen und Fakten aus der Thesis

& -mediziner

„Es ist sinnvoll, im Vorfeld der Umsetzung der Primary Health

Care-Strategie (PHC) den Grad und die Qualität der bereits

bestehenden Vernetzungen zu erheben und zu benennen.“

%

ngs-

er

10 %

77 %

Individualisten

7 %

Andere

Allgemeinmedizin in der Steiermark:

Netzwerke niedergelassener Hausärzte

Evaluierung zur Primärversorgung 2014

StefanKorsatko

Masterarbeit

Medizin

Fotos: MUG, Privat