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ÆRZTE

Steiermark

 || 10|2015

35

FORTBILDUNG

Intravenöse Eisentherapie –

Infusionsnebenwirkungen

Der aktuelle Fall kommt aus dem Bereich Allgemeinme-

dizin, betroffen war eine Patientin zwischen 21 und 30

Jahren. Gemeldet wurde der Vorfall von einem Arzt/einer

Ärztin.

Die Patientin erhielt eine Eiseninfusion und war sehr

aufgeregt. Ich habe ihr erklärt, dass sie sich melden solle,

wenn irgendetwas ist. Nach 5 Minuten kommt eine andere

Patientin und holt mich zur Patientin mit der Infusion.

Diese atmet schwer, ist fast bewusstlos. Ich habe die In-

fusion sofort abgedreht und Nacl angehängt, den Notarzt

verständigt. Die Patientin erholte sich sehr schnell und der

Notarzt wurde storniert. Wir hatten großes Glück, dass eine

2. Patientin im Behandlungsraum war und mich gerufen

hat. Normalerweise überwachen wir die Patienten nur in

den ersten 5 Minuten. Es war für mich erstaunlich, dass

die Patientin nach dieser Zeit noch allergisch auf das Eisen

reagiert. Der Patientin ist es gleich wieder gut gegangen. Sie

ist alleine nach Hause gegangen.

Eigener Ratschlag:

Patienten mit einer Infusionsthera-

pie besser überwachen. Es ist im Berufsalltag manchmal

schwierig!

Die CIRSmedical-ExpertInnen dazu:

Infusions-assoziierte Nebenwirkungen sind abhängig von

der Infusionslösung und haben unterschiedlichen Schwere-

grade. Eiseninfusionen waren früher wegen dem Auftreten

von Anaphylaxie, welche sich vor allem auf Dextran-haltige

Präparate beschränken, bekannt. Eine Testdosis wird daher

für Eisendextran empfohlen. Modernere intravenöse Ei-

senpräparate haben deutlich weniger Risiko für allergische

Reaktionen. Viel häufiger ist die so genannte „Freie-Eisen-

Reaktion” bei Eisensaccharat, die mit Blutdruckabfall, Ta-

chykardie, Luftnot und Schwellung der Beine und ev. Arme

einhergehen kann. Dies ist eine dosisabhängige Nebenwir-

kung, häufig am Ende der Infusion.

Die beschriebene Nebenwirkung ist am ehesten eine milde

„Freie-Eisen-Reaktion”. Das sofortige Beenden der Infusion

und Beobachten der Vitalzeichen ist die wichtigste Maß-

nahme. Entsprechende Überwachung durch medizinisches

Personal bzw. ein Notalarmknopf bei der Infusionsstation

helfen, diese Reaktion frühzeitig zu erkennen und entspre-

chend zu reagieren. Die EMA und die Nationalen Gesund-

heitsbehörden haben im Herbst 2013/Frühjahr 2014 einen

Warnbrief zur Verabreichung von intravenösen Eiseninfu-

sionen veröffentlicht, in dem eine Reihe von Maßnahmen

empfohlen werden, damit lebensbedrohliche Komplikati-

onen vermieden werden.

CIRSmedical.at

FALL DES MONATS

Der Tipp von

der Expertin

Übermittlung von Schulbesuchs-

bzw. Inskriptionsbestätigungen

Kinder von alters- oder invaliditätsversorgten Ärztinnen

und Ärzten sowie Kinder von verstorbenen Ärztinnen und

Ärzten, die sich noch in einer Berufs- oder Schulausbildung

befinden und die eine Kinderunterstützung bzw. (Halb-)

Waisenversorgung des Wohlfahrtsfonds beziehen, müssen

jedes Semester (Winter- und Sommersemester) die laufende

Berufs- oder Schulausbildung nachweisen.

Bitte schicken Sie uns immer automatisch die aktuelle

Schulbesuchs- bzw. Inskriptionsbestätigung zu.

Sie können diese Bestätigungen per Post,

Fax (0316-8044-136) oder E-Mail

(wff@aekstmk.or.at)

übermitteln.

Carmen Renner

Wohlfahrtsfonds

Foto: Schiffer/Ärztekammer

www.daskurhaus.at

DAS KURHAUS Bad Gleichenberg,

eines der schönsten Kur­

häuser Österreichs, steht für Facharztkompetenz in Physikalischer

Medizin und Rehabilitation und bietet das gesamte ambulante

Therapiespektrum der Physikalischen Therapie, seit Herbst 2014

erweitert um die

Ergotherapie.

Diese Therapie für Funktions­

einschränkungen der Hände wird in der Südoststeiermark nur

im KURHAUS Bad Gleichenberg als Kassenleistung angeboten.

Innovative Therapieverfahren wie die Kältekammer und das

Autologe Conditionierte Plasma (ACP) ergänzen das umfassende

Therapieangebot.

Schwerpunkte sind Anwendungen für stationäre Kurgäste und

ambulante PatientInnen sowie für Privatgäste bei

Erkrankun-

gen des Stütz- und Bewegungsapparates, Atemwegs-

und

Hauterkrankungen

(Psoriasis und Neurodermitis), und in den

Sommermonaten

Kinderkuren

mit Begleitpersonen.

Primarius Dr. Christian

Wiederer, Ärztl. Leiter

Inserat_Ärzte_Steiermark_86x120.indd 1

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