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Ærzte
Steiermark
|| 05|2016
COVER
MARTIN NOVAK
Eines ist gewiss: Der stei-
rischen Spitalslandschaft
steht ein Veränderungspro-
zess bevor. Die längst einge-
leitete und vielfach bereits
abgeschlossene Bildung von
Spitalsverbünden ist lediglich
der erste Schritt. Sie seien nur
„das kleine Tagesgeschäft“,
sagt Gesundheitslandesrat
Christopher Drexler. „Einen
kraftvollen Diskussionsvor-
schlag“ hat er bereits mehr-
fach angekündigt. In der ers
ten Jahreshälfte 2016 soll er
vorliegen. Aber was ist das,
ein kraftvoller Diskussions-
vorschlag? „Ausdifferenziert“
wird er sein, sagt Drexler.
Und verspricht, dass er einem
„breiten Kommunikations-
und Diskussionsprozess“ un-
terzogen werde.
Dabei werde er zwar „ent-
schlossen argumentieren“,
aber nichts „ex cathedra“ ver-
künden und keinen „Justa-
ment-Standpunkt“ vertreten.
Besseren Argumenten gegen-
über sei er aufgeschlossen,
verspricht Drexler.
Genau genommen hat der
Prozess aber schon begon-
nen: In Schladming und Rot-
tenmann wurden bereits Pe-
titionen zur Erhaltung des
Diakonissen-Krankenhauses
und des LKH gestartet. Wäh-
renddessen versuchen sich die
Gemeinden Stainach-Pürgg
und Irdning-Donnersbachtal
als mögliche Standorte eines
denkbaren Neubaus in Stel-
lung zu bringen. Auch an-
dernorts gärt es – etwa in
der Weststeiermark, wo der
Verbund zwischen Deutsch-
landsberg und Voitsberg zwar
beschlossene Sache ist, aber
noch um Details gerungen
und ebenfalls über einen Neu-
bau an anderer Stelle speku-
liert wird.
„Die KAGes ist ein Hort der
Spekulation und ein Inku-
bator von Gerüchten“, merkt
Drexler an, „jeder redet mit
den Medien“. Und die berich-
ten natürlich eilfertig – wir
nehmen uns hier gar nicht
aus, auch wenn wir uns um
Zurückhaltung bemühen.
Langfristig
Statt aber den bekannten Spe-
kulationen (die ja auch nicht
durchwegs von der Hand zu
weisen sind, weil ein Blick
auf die Landkarte und in
die Versorgungsdaten eben
nur eine begrenzte Zahl von
Möglichkeiten zulässt) wei-
Kraftvoll ausdifferenziert
Im Vorfeld der Neugestaltung der steirischen Spitalslandschaft
ha-
ben wir nicht spekuliert, sondern die Planungsgrundlagen angeschaut.
Einen breiten Kommunikations- und Diskussionsprozess mit den Partnern
im Gesundheitssystem, aber auch in den Regionen, wird es laut Gesund-
heitslandesrat Drexler jedenfalls geben.
Fotos: Shutterstock, Schiffer, Oliver Wolf