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Ærzte

Steiermark

 || 05|2016

11

ländern an dieser Gesellschaft

nach. „Eine intensive Zusam-

menarbeit insbesondere mit

dem Burgenland“ sei bereits

eingeleitet, sagt der steirische

Gesundheitslandesrat und

nennt es „töricht, Landes-

grenzen als Mauern zu sehen“.

Nicht unerhebliche Patien-

tenwanderwege gibt es auch

Richtung Salzburg und in

geringerem Umfang Richtung

Kärnten (siehe Grafik).

Regionale Bedeutung:

Spitä-

ler sind aber nicht nur Säulen

der medizinischen Versor-

gung, sondern haben auch

eine hohe wirtschaftliche

Bedeutung als Arbeit- und

Auftraggeber in der jeweiligen

Region. Das weiß natürlich

auch der Gesundheitslandes-

rat: „Die wirtschaftliche Be-

deutung ist evident“, sagt er

auch unumwunden, sie „kann

aber nicht allein leitend sein“,

schränkt er gleichzeitig ein,

sondern müsse mit der medi-

zinischen Planung „kompati-

bel“ bleiben.

Gesamtsicht:

Veränderungen

in der Spitalsversorgung sind

nicht ohne Veränderungen

in der Versorgung außerhalb

der Spitäler denkbar. Bei den

Akutbetten pro 100.000 Ein-

wohnerInnen liegt die Steier-

mark an fünfter Stelle in Ös-

terreich (und etwas über dem

Österreichschnitt), bei den nie-

dergelassenen Ärztinnen und

Ärzten nur an siebenter Stelle

und unter dem Österreich­

schnitt …

Foto: Furgler

M. Wehrschütz

„Es geht um die Gesamtsicht“

„Der Wiener

K r a n k e n -

a n s t a l t e n -

verbund hat

kürzlich die

ä r z t l i c h e n

Di rek t oren

der KAV-Spi-

täler angewiesen, ihre Ärz-

tinnen und Ärzte dazu anzu-

halten, maximal 40 Stunden

pro Woche zu arbeiten“, so

ein Bericht der Tageszeitung

„Die Presse“.

Zwar bestreitet KAV-Gene-

raldirektor Udo Janßen das

– aber „der Wiener Ärzte-

kammer liegen schriftliche

Beweise aus mehreren Spi-

tälern vor, dass der KAV

via ärztliche Direktoren an-

gedroht hat, Überstunden

gegebenenfalls an Ärztinnen

und Ärzte zukünftig nicht

mehr auszuzahlen“, beharrt

die Wiener Ärztekammer in

einer Presseaussendung.

Für den Obmann der An-

gestellten Ärzte, Ärztekam-

mer-Steiermark-Vizepräsi-

dent Martin Wehrschütz,

sind „einseitige Kürzungen

untragbar“, sie würden Häu-

ser, deren Leitungen, die

Mitarbeiterinnen und Mit-

arbeiter, aber auch die Pa-

tientinnen und Patienten

unter gewaltigen Druck set-

zen: „Es geht nur in der Ge-

samtsicht.“

Vor dem Hintergrund zu-

nehmender ökonomischer

Zwänge ergäbe sich „für die

Gesundheitspolitik der Pla-

nungsauftrag, eine integrierte

regionale Versorgungspla-

nung mit effizienter Leis-

tungsabstimmung zwischen

den einzelnen Häusern und

Sektoren und eine wirksame

ambulante Versorgungs-

struktur bereitzustellen und

aufzubauen“, sagt Wehr-

schütz, der auch eine Master-

thesis dazu verfasst hat.

Schlussfolgerung: Ohne ent-

sprechende Anpassungen

und die aktive Beteiligung

der Krankenkassen sei eine

Spitalsplanung zum Schei-

tern verurteilt. Das erfordere

aber politische Entschlos-

senheit, nicht nur auf Lan-

des-, sondern auch Bundes-

ebene.

„Einseitige

Kürzungen sind

untragbar.“

„Es ist töricht, die

Landesgrenzen als

Mauer zu sehen.“

Christopher Drexler

Zahlen 2013, Quelle Statistik

Austria/Bundesrechnungshof

Steiermark

2.643

2.643

316

274

229

3.303

4.971