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Ærzte

Steiermark

 || 05|2016

17

primärversorgung

Möglichkeiten der Zusam-

menarbeit von Jobsharing

bis zu erweiterten Koopera-

tionen. Zudem seien Mittel

zur Verfügung zu stellen, die

ausreichende medizinische

Diagnostik erlauben. Restrik-

tionen, auch bei einfachen

Leistungen wie dem Labor,

dürften nicht überhand neh-

men. Gleichzeitig sei aber

– hier schließt sich der Kreis

– eine Ausbildung nötig, „die

einen lehrt, mit den Unsi-

cherheiten umzugehen“ und

auf die Spezifika der Allge-

meinmedizin vorbereitet.

Rasch handeln

Eine rasche Lösung aller Pro-

We it erbi ldungs verbünde

nach deutschem Vorbild sein,

das Angebot, universitär und

in der postpromotionellen

Ausbildung auch allgemein-

medizinisch forschen zu kön-

nen (Wendler: „Wir haben zu

wenig Versorgungsforschung

in Österreich.“) und gute

Ausbildungspläne nach inter-

nationalen Standards.

Auch die Hoffnung auf den

„Facharzt für Allgemeinme-

dizin“ gibt sie nicht auf: Da-

für könne die Ausbildung

auch länger dauern – „wenn

sie gut ist“.

Eine österreichweite Har-

bleme ist nur schwer denkbar,

aber die ersten Schritte zu

größerer Attraktivität seien,

so Wendler, umgehend ein-

zuleiten. „Ein Zeichen in

Richtung Wertschätzung“

seien gleiche Boni und glei-

che Behandlung. Gefragt

sind vor allem die Länder:

„Wenn es den politischen Ent-

scheidungsträgern wichtig

ist, müssen sie einen Schwer-

punkt setzen.“

Attraktive Karriere

Mittelfristig gehe es um eine

„attraktive Karriere“ mit der

Allgemeinmedizin. Zu den

oben angerissenen Themen

könnten dies Mentoring,

monisierung der Kassen-

Stellenvergabe und der Kas-

senpositionen, aber auch der

Nachtdienstmodelle hält sie

ebenso für hilfreich: „Wer

das Bundesland wechselt,

muss alles neu lernen.“

Hinter allen Problemen ste-

he aber eine österreichische

Eigenheit, diagnostiziert

die Steirerin, die derzeit

im Akutgeriatrie-Team des

Krankenhauses der Elisabe-

thinen in Linz als Stations-

ärztin arbeitet: „Wir tendie-

ren dazu, alles sehr spät und

schnell zu machen.“ Stattdes-

sen sei prospektives Arbeiten

vonnöten.

ist nicht zu retten“