

Ærzte
Steiermark
|| 12|2016
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Nachfolge: Ärztekammer
unterstützt Gemeinden
Viele, vor allem kleinere Gemeinden bemühen
sich sehr
darum, Nachfolger für in Pension gegangene oder gehende
ÄrztInnen zu finden. Die Ärztekammer unterstützt sie dabei.
Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte
Praktisch in jeder Ausga-
be von AERZTE Steiermark,
in der die Ergebnisse von
Planstellenausschreibungen
veröffentlicht werden, finden
sich auch solche, die ergebnis-
los blieben. Oft genug halten
KassenärztInnen ihre Pra-
xen länger offen als geplant,
weil sie ihre Region nicht
ohne Nachfolge lassen wollen.
Bürgermeister und Gemein-
den, die nicht ohne ärztliche
Versorgung dastehen wollen,
bemühen sich um halbwegs
attraktive Rahmenbedin-
gungen für „neue“ Ärztinnen
und Ärzte, aber ihre Möglich-
keiten sind beschränkt.
Besonders schwierig wird die
Situation, wenn eine Aus-
schreibung unvorhergese-
hen erfolgen muss – in den
meisten Fällen bemühen sich
Ärztinnen und Ärzte, die in
Pension gehen wollen, um
frühzeitige Information, da-
mit rechtzeitig disponiert
werden kann.
Wenn eine Ausschreibung er-
gebnislos bleibt, gibt es einen
klassischen Weg: die Wieder-
holung der Ausschreibung.
Oder auch die Wiederholung
der Wiederholung.
In besonders schwierigen Si-
tuationen gibt es auch die
Möglichkeit österreichweiter
Ausschreibungen, ein Weg,
der nicht nur in der Steier-
mark gegangen wird.
Natürlich ist es auch möglich,
ÄrztInnen gezielt anzuspre-
chen, um sie zur Bewerbung
zu ermutigen. Das objek-
tive Bewerbungs-Prozedere
bleibt davon unberührt. Im
Fall einer aussichtsreichen
Bewerbung wird möglichst
bald der Kontakt zwischen
Gemeinde und Ärztin bzw.
Arzt hergestellt.
So kann es gelingen, Barri-
eren rascher aus dem Weg
zu räumen und damit auch
zu erreichen, dass eine Stelle
früher besetzt wird, konkret
um drei Monate, weil ja der
Start immer nur zu Quartals-
beginn möglich ist.
Vier Runden gab es bisher in den Kassen-
vertragsverhandlungen zwischen Ärzte-
kammer und steirischer Gebietskranken-
kasse. Im Gegensatz zu den letzten Jahren,
wo die Anpassungsautomatik zum Tragen
kommen musste, ist diesmal ein konsensu-
elles und damit auch inhaltlich gestaltetes
Ergebnis denkbar.
Der Obmann der Kurie Niedergelassene Ärzte, Jörg Garza
rolli, ist zumindest vorsichtig optimistisch. Grundlage
ist ein finanzielles Volumen, das klar über der Inflations-
rate und der Honoraranpassungsautomatik liegt. Damit
liegt auch die Einführung neuer Leistungen im Bereich
der Möglichkeiten. Konkrete Vorschläge gibt es bereits.
Zur Klärung bekannter offener Fragen in fachärztlichen
Themenbereichen sollen gemeinsame Arbeitsgruppen
eingesetzt werden. Labors sollen in der bisherigen Form
weitergeführt werden.
Jetzt sind die Experten dabei, die Möglichkeiten im Detail
zu kalkulieren. Bis zum Jänner sollen diese Arbeiten abge-
schlossen sein. Dann können sie bei der Kurienversamm-
lung präsentiert, diskutiert und – wenn alles passt – einem
(zustimmenden) Beschluss zugeführt werden. Endgültig
wird man es Anfang 2017 wissen.
GKK-Verhandlungen: Es gibt Licht
Jörg Garzarolli
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