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Ærzte

Steiermark

 || 06|2015

Zentrale Botschaft der Stu-

die: Die Betroffenheit durch

altersbedingte Einschrän-

kungen ist sehr unterschied-

lich, die Erkenntnisse ste-

hen in Widerspruch „zum

vorherrschenden und über-

wiegend defizitorientierten

Altersbild“.

Aber auch wenn es eine „re-

lativ große Gruppe von Män-

nern und Frauen mit ver-

gleichsweise gutem Gesund-

heitszustand, hoher Selbst-

ständigkeit und autonomer

Lebensführung“ (Studientext)

gibt, so muss man doch ak-

zeptieren, dass Einschrän-

kungen für viele Hochaltrige

zur Wirklichkeit gehören. Ein

paar Kernaussagen:

y

Knapp die Hälfte der Teil-

nehmerinnen und Teilneh-

mer an der Studie ist von

„Frailty“ (Gebrechlichkeit)

– oft verbunden mit Multi-

morbidität, Mobilitätsein-

schränkungen und Ein-

schränkungen der Selbst-

hilfefähigkeiten – betroffen.

y

Es gibt eine signifikante

Zunahme altersbedingter

Funktionseinschränkungen,

kombiniert mit einem An-

stieg von Hilfe- und Unter-

stützungsbedarf sowie von

Pflegebedürftigkeit.

y

Nahezu 50 Prozent der un-

tersuchten Hochaltrigen

nimmt mehr als 5 Medika-

mente gleichzeitig ein (Po-

lypharmazie), jeder Achte

10 und mehr Medikamente.

Die erste „Österreichische

Interdisziplinäre

Hochaltrigenstudie“ wurde kürzlich veröffent­

licht. Wobei „österreichisch“ eher eine Vision

als Realität ist. Denn befragt wurden dafür 410

Hochaltrige (80–85jährige) nur in der Steier­

mark und Wien. Klinische Daten des Vereins

Qualität in der Geriatrie und Gerontologie

(QIGG) bestätigen aber die Studie weitgehend.

studie

Hochaltrige

brauchen Hilfe

und Respekt