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ÆRZTE
Steiermark
|| 03|2017
litische Grabenkämpfe kennt,
und dadurch kalkulierbarer
Partner der Gesundheitspo-
litik ist. Handlungsbedarf
sehe ich bei der Anerkennung
ärztlicher Tätigkeit. Verglei-
chen Sie den Stundenlohn
eines Allgemeinmediziners
oder Notarztes mit dem eines
Computertechnikers oder In-
stallateurs. Am meisten stört
mich der Mangel an Respekt.
Kassenverhandlungen bedeu-
ten nicht automatisch ein Ge-
geneinander, wenn verantwor-
tungsvolle Persönlichkeiten
miteinander kommunizieren,
nicht hypertrophe Partei-
karrieristen ihre Machtspiele
ausleben. Patienten brauchen
Hilfe von Ärzten, die für sie
Zeit haben. Ebenso brauchen
Ärzte eine wohlwollende
Standesvertretung, die un-
bürokratisch berät und hilft!
Unbedingt erhalten werden
sollte die Einigkeit in der Ärz-
tekammer, die Versorgung der
Bevölkerung durch Hausärzte
– kein Gegeneinander von
Allgemeinmedizinern und
Fachärzten. Nicht „Primär-
versorgungszentren“, sondern
kompetente Ärzte sollen Pati-
enten helfen. Bei freier Arzt-
wahl sollen Patienten darauf
vertrauen können, dass ihr
Arzt auch für sie erreichbar ist,
Ärzte sollen ihren Beruf frei
und ohne Bespitzelung ausü-
ben können. Aus meiner Sicht
erfolgreich vertreten habe
ich die steirische Ärzteschaft,
wenn durch die Leistungen
der Ärztekammer nachhaltige
Verbesserungen für alle vom
Gesundheitsbereich Betrof-
fenen möglich wurden.
Dr. Michael Goritschan,
Facharzt für Innere Medizin
Engagement
ist für mich
die Möglich
keit, sich
einzubringen
und etwas
zu verändern und zu bewe-
gen. Die aktuelle Stimmung
unter uns Ärzten und unsere
Situation müssen dazu führen,
selbst aktiv zu werden – nicht
zu Resignation und Rückzug.
Offenheit für Neues, Bereit-
schaft zu Transparenz im
kollegialen Miteinander und
ein gemeinsamer Blick nach
vorne sind meine Anliegen,
um eine starke und mutige
sowie junge Interessenver-
tretung zu unterstützen. So
will ich meine Chance auf
Mitarbeit in unserer Interes-
senvertretung nützen, weil
ich dazu beitragen möchte,
dass unser Berufsstand auch
weiterhin ein gesellschafts-
politisches Selbstverständnis
bleibt und als zentraler Akteur
im Gesundheitswesen aktiv
am gesundheitspolitischen
Meinungsbildungsprozess der
Gesellschaft teilnimmt und
wohnortnahe und nachhaltige
Perspektiven entwickelt.
Dr. Michael Adomeit
führt
eine allgemeinmedizinische
Praxis in Birkfeld. Er kandi-
diert für die Interessensge-
meinschaft Niedergelassene
Ärzte – IGNÄ.
Nachdem
der Wunsch
geäußert wur-
de, mein be-
triebsrätliches
Engagement
als SV-Arzt auch auf Ärzte-
kammerebene einzubringen,
habe ich mich erstmalig für
mit Ordination in Kindberg,
kandidiert für den Verein für
Wahlärzte und Spitalsärzte
Steiermark.
Ich kandidiere
für die ÄK-
Wahl, weil nur
wir ÄrztInnen
selbst an un-
seren Arbeitsbedingungen et-
was ändern können. Nach au-
ßen hin sollten wir als geeinte
Berufsgruppe agieren, um
unsere Anliegen besser durch-
setzen zu können. Die Ent-
scheidung, mich in der Stan-
desvertretung zu engagieren,
habe ich getroffen, als für uns
eine Kandidatur bei der ÄK-
Wahl 2017 entschieden. In der
Standesvertretung möchte
ich aktiv mitgestalten, wenn
es um grundlegende und
wichtige Anliegen meiner Kol-
legInnen geht. Besonders am
Herzen liegt mir im Zeitalter
der Digitalisierung und Auto-
matisierung, dass der Mensch
im Vordergrund stehen muss.
Bei diversen organisatorischen
Veränderungen, die meist
von Ökonomen und Gesund-
heitsexperten vorgegeben
werden, sind wir Ärzte ein
wesentlicher und unverzicht-
barer Verhandlungs- und Ge-
staltungspartner. Häufig stört
mich, dass die Gewichtung
der medizinischen Expertise,
und somit der Ärzte, mehr
und mehr in den Hintergrund
gedrängt wird. Mir ist sehr
wichtig, dass unsere Kompe-
tenzen gestärkt werden und
die KollegInnen am Tages
ende mit ihrer Tätigkeit, den
Arbeitsbedingungen und der
Entlohnung zufrieden sind.
Dr. Thomas Dorrer
ist Arzt
für Allgemeinmedizin und im
Ärztlichen Dienst der GKK
Steiermark tätig. Er kandidiert
für die Liste der angestellten
Ärzte/Ärztinnen in der Sozial-
versicherung.
Ich kandidiere
für die ÄK-
Wahl, weil
ich seit Jahren
dankbar den
Einsatz für uns Wahlärzte
verfolge. Besonders am
Herzen liegt mir eine nach-
vollziehbare, alltagsrelevante
Tätigkeit in einer einigen
Standesvertretung, die kaum
„Reibungsverluste“ durch po-
COVER
Warum ich jetzt antrete.
Sechs erstmals Kandidierende
erklären die Motive für ihr Engagement.
„Die aktuelle Stimmung
unter uns Ärzten und
unsere Situation müssen
dazu führen, selbst aktiv zu
werden.“
Michael Adomeit
„Besonders am Herzen liegt
mir eine nachvollziehbare,
alltagsrelevante Tätigkeit
in einer einigen Standes
vertretung.“
Michael Goritschan
„In der Standesvertretung
möchte ich aktiv
mitgestalten, wenn es
um grundlegende und
wichtige Anliegen meiner
KollegInnen geht.“
Thomas Dorrer