ÆRZTE
Steiermark
|| 03|2017
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Ziel. Wichtig ist ihm, so lan-
ge wie möglich auf dem er-
reichten Level mitzuspielen
und das in jener bewährten
Mannschaft, deren Zusam-
menhalt für ihn am meisten
zählt. Ebenso setzt er als Pri-
mar auf wertschätzende Ko-
operation und das Arbeiten
in einer Gruppe mit flacher
Hierarchie.
Teamorientiert übt er auch
seine Tätigkeit als Flugret-
tungsarzt aus: „Auf dem Hub-
schrauber ist wechselseitiges
Vertrauen unerlässlich. Wir
arbeiten schließlich an höchst
schungsaufenthalt am Me-
dical College of Wisconsin
in Milwaukee, ein Jahr spä-
ter die Venia docendi, dann
die Facharztprüfung und im
selben Jahr die Europäische
Facharztprüfung (DESA).
Mit 37 wurde er zum Primar
der Abteilung für Anästhesie
und Intensivmedizin bei den
Barmherzigen Brüdern er-
nannt, wo er seit Jahresbeginn
2017 die Abteilung führt.
Von der Geburtshilfe und
Intensivmedizin im groß-
en Endversorgungszentrum
kommend, wo nichts planbar
ist, muss er sich an die vor-
wiegend elektive Chirurgie in
einem kleineren Haus noch
etwas gewöhnen. Neu und he-
rausfordernd ist für ihn auch
die Rolle als organisatorisch
und fachlich verantwortlicher
Vorgesetzter, als Primararzt.
Daneben engagiert er sich in
der Sonderausbildung der An-
ästhesiepflege, der steirischen
Notarztausbildung – „da
prüfe ich heute Nachmittag“,
hat seine Forschungstätigkeit
noch nicht ganz aufgegeben,
exponierten Stellen.“ Mit „sei-
nem“ Piloten bildet er auch
auf dem Boden ein Team –
die beiden radeln gemeinsam.
Privat ist es ihm wichtig, seine
Kinder „gut aufzuziehen und
sie zu stabil beziehungsfä-
higen Menschen zu machen“.
Die Töchter Johanna und
Magdalena, sechs und drei
Jahre alt, zählen zu seinen un-
erschöpflichen Kraftquellen.
Eine zentrale Rolle spielt für
Gemes auch die Zufriedenheit
mit seiner Arbeit: „Ich finde
nach wie vor, Arzt ist ein un-
heimlich toller Beruf.“
fliegt auf Hubschrauber C 12
und nimmt die Europäische
Facharztprüfung ab, wodurch
er selbst sein Wissen laufend
aktualisiert. Was er noch an
dieser ehrenamtlichen und
länderübergreifenden Tä-
tigkeit schätzt? „Den Erfah-
rungsaustausch mit leitenden
Ärzten aus ganz Europa. Im
Vergleich sieht man dann,
dass die Arbeitsbedingungen
in Österreich gar nicht so
schlecht sind …“
Teamplayer und Vater
Im Eishockeysport nennt er
keine Tabellenposition als
SERIE
Arzt im besonderen Dienst
Fotos: Barmherzige Brüder Graz, Privat
Niederlagen im Sport
steckt Gemes locker
weg. Und im Beruf?
„Da bin ich relativ
erfolgsverwöhnt …“
„In einer Hobbyliga
läuft Eishockey
deutlich sanfter ab
als bei den Profis –
schließlich wollen
alle am nächsten
Tag wieder arbeiten
gehen.“
Geza Gemes