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ÆRZTE
Steiermark
|| 05|2017
COVER
Foto: Thomas Fischer
ich dann sogar den Elektriker
dabei, der die Technik instal-
liert.
Wir schauen nicht weit genug?
Herz:
Es ist eine Riesenchan-
ce, sich zu vernetzen. Es gibt
jetzt schon tolle Projekte,
zum Beispiel an den Univer-
sitäten – denken Sie an den
Humantechnologie-Cluster –,
nur sind sie kaum sichtbar.
Wir schauen sehr oft nach au-
ßen und erkennen gar nicht,
dass wir auch gute Institu-
tionen haben. Es ist wichtig,
das Thema Gesundheit und
Gesundheitswirtschaft an
die Oberfläche zu holen und
sichtbar zu machen. Das wird
die Plattform machen.
Und was wird die Plattform
nicht machen?
Herz:
Die Plattform über-
nimmt kein Projekt. Das
kann sie gar nicht. Es gibt
weder die Mitarbeiter noch
das Know-how.
Die Plattform macht Projekte
sichtbar. Dann kann ein an-
deres Mitglied der Plattform
sagen, das ist eine gute Ge-
schichte, da möchte ich an-
docken und mitmachen. Das
Projekt bleibt aber natürlich
bei dem, der es betreibt. An-
ders ist es gar nicht möglich.
Stichwort Projekte, Stich-
wort ältere Menschen: Eines
der Projekte, mit dem sich
die Plattform befasst, ist
‚Healthier Aging‘, wo die Stei-
ermark als einzige in Öster-
reich eine der 74 zertifizierten
Regionen in Europa ist. Das
wissen aber nur wenige …
Herz:
Das meine ich. Kaum
jemand weiß das. Das finde
ich schade. Wir als Steiermark
sind eine der Vorzeigeregi-
onen in Europa, als einzige
in Österreich. Das muss man
unseren Leuten doch sagen.
Das muss man dem Bürger
draußen sagen. Das noch mit
der gesamten Wirtschaft zu
vernetzen, bis hin zum Kon-
sumenten, das ist zielführend.
Das wird durch die Plattform
sichtbar: Wie viele einzelne
Projekte und gute Initiati-
ven der Stakeholder es gibt,
die vernetzt werden sollten,
von der Universität bis zum
Konsumenten. Nur eine gute
Idee zu haben genügt nicht,
sie muss auch den Anwender
erreichen.
Schauen wir zu sehr immer
nur auf einen Punkt und
ignorieren wir Auswirkungen
in anderen Bereichen? Ge-
sundheitsversorgung ist ein
Kostenfaktor, aber auch ein
Standortfaktor. Medizinische
Betreuung zu Tagesrandzeiten
hilft den Arbeitgebern, weil
die Mitarbeiter nicht unter
Tags weg sind. Die Vermei-
dung von Krankenstandstagen
nutzt auch der Wirtschaft.
Jeder sieht aber immer nur
betriebswirtschaftlich sein ei-
„Jeder Einzelne ist
für seine Gesundheit
mitverantwortlich.“
Andreas
Herz: „Wir
müssen auch
einen ande
ren Umgang
miteinander
finden, um
uns weiterzu
entwickeln.“