

ÆRZTE
Steiermark
|| 05|2017
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BILDUNG
Foto: Meduni Graz
Ausbildung zu gewährleisten,
kündigte KAGes-Vorstands-
vorsitzender Karlheinz Tsche-
liessnigg an.
Was den Grazer Standort im
Vergleich zu anderen Simula-
tionszentren auszeichnet, ist
das breite Angebotsspektrum:
Studierende lernen zu Beginn
der Ausbildung Basics wie das
Legen einer Verweilkanüle.
Ärzte, die in die EBA oder
auf eine Intensivstation ro-
tieren, absolvieren zuvor ein
umfassendes Notfallstraining.
Auch Reaktionen auf äußerst
seltene Komplikationen kön-
nen hier bis zur Routine geübt
werden. In Zukunft sollen
auch komplexe OPs vorab
durchgespielt werden.
Auf allen Ebenen
gefördert
Erst die rasante technische
Entwicklung hat derart ausge-
Ein Frühgeborenes reanimie-
ren, eine Lungenspiegelung
durchführen oder nach jah-
relanger Pause die Fingerfer-
tigkeit bei der Gastroskopie
wiedergewinnen. Es gibt Si-
tuationen, die besser am Si-
mulator geübt werden: Ärzt
Innen fühlen sich sicherer, die
Eingriffe laufen rascher ab –
zum Wohle der PatientInnen.
In der Steiermark hat das me-
dizinische Simulationstrai-
ning durch das Clinical Skills
Center (CSC) der Meduni
Graz bereits jahrelange Tradi-
tion. Es startete im Jahr 2008
– zunächst in Containern auf
dem Gelände des Univer-
sitätsklinikums. Ausgangs-
punkt war eine optimale Vor-
bereitung auf die OSCE-Prü-
fung (Objective Structured
Clinical Examination). Kurz
darauf kam die obligatorische
Famulaturlizenz hinzu, aber
auch das Interesse an post-
gradualem Training wurde
immer stärker. Zudem bildete
sich während der lehrveran-
staltungsfreien Zeit das Pfle-
gepersonal des Universitäts-
klinikums im CSC fort.
Zwei Institutionen
und ein Ziel
Um den Trainingsbedarf der
eigenen Teams abdecken zu
können, gründete auch die
KAGes ein Simulationszen-
trum (SIMZ), das kürzlich
nach einjährigem Probebe-
trieb eröffnet wurde. Das CSC
der Meduni Graz war für
diesen Testbetrieb in das Zen-
trum der KAGes übersiedelt.
Beide Institutionen werden
zukünftig eng miteinander
zusammenarbeiten, auch
wenn das CSC mit kommen-
demWintersemester imMED
CAMPUS Graz wieder eigene
Räumlichkeiten erhalten wird.
Auch in Zukunft sollen Sy-
nergien genutzt werden, die
Details sind in Ausarbeitung.
Für den Testbetrieb brachte
die Meduni Graz eine Viel-
zahl an Simulationsobjekten
ein – vom Frühgeborenen bis
zum Greis. Die KAGes errich-
tete realitätsgetreue Kulissen
für einen OP, zwei Schockräu-
me, Intensiv- und Aufwach-
bereich sowie zwei Kranken-
zimmer. In den kommenden
Jahren werden Simulatoren in
allen weiteren Fachbereichen
der Medizin angeschafft wer-
den, um eine möglichst breite
In puncto medizinischer
Simulation zählt die Steiermark zu
den Spitzenreitern: mit nunmehr zwei Zentren, die hochqua-
litative Trainings vom ersten Ausbildungssemester an bis zur
Pensionierung bieten.
Simulationstraining:
Routine im Unerwarteten
feilte Simulationstrainings er-
möglicht; vonnöten geworden
sind sie aber auch durch neue
Arbeitszeitgesetze. „Wer heute
in Ausbildung steht, verbringt
weniger Zeit im Krankenhaus
und kann folglich seltener
direkt am Patienten lernen“,
erklärt Thomas Wegscheider,
von der ersten Stunde weg am
CSC engagiert. Die Simulation
kompensiert diesen Ausfall.
Das CSC wurde bereits mehr-
fach preisgekrönt; nationale
und internationale Delegati-
onen haben sich vor Ort ein
Bild gemacht. Dass in Graz
so umfassend in die medizi-
nische Simulation investiert
wird, ist der Unterstützung
aller wichtigen Player, allen
voran KAGes-Vorstandsvor-
sitzendem Karlheinz Tsche-
liessnigg und Meduni-Rektor
Hellmut Samonigg, zu ver-
danken.
Praxis für
Landesrat
Drexler –
bestens
„betreut“ von
Rektor Sa
monigg sowie
den KAGes-
Vorständen
Fartek und
Tscheliessnigg