

ÆRZTE
Steiermark
09|2017
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weil ihnen das Hausarztmo-
dell nicht bekannt ist oder
sie keinen Hausarzt haben
(Studenten), so der Befund
einer Ärztekammer-Arbeits-
gruppe, die sich schon vor
einiger Zeit mit dem Thema
befasst hat.
Aber wie bringt man die Pati-
entinnen und Patienten dazu,
in Fällen, wo dies überhaupt
nicht nötig wäre – unter Um-
ständen nicht einmal aus Pa-
tientenperspektive vernünftig
–, zum Hausarzt zu gehen,
statt eine EBA zu stürmen?
Gemeinsames Anliegen
Dies sollte gemeinsames The-
ma und gemeinsame Verant-
wortung des Gesundheits-
fonds, der Krankenkassen
und der KAGes sein. Die
Ärztekammer werde hier ei-
nen weiteren Vorstoß zu einer
konzertierten Vorgangsweise
machen, so Meister.
Die erste Maßnahme ist In-
formation: Die Ärztekammer
Steiermark ist gerade dabei,
ein einfaches Video für sozi-
ale Medien zu gestalten, das
den Unterschied zwischen
ist, müsste dann eine entspre-
chend hohe Zuzahlung leis
ten. „Das ließe sich über die
Sozialversicherungsnummer
sehr einfach überprüfen“, sagt
Meister.
Möglichkeiten gibt es also
genug. Jetzt geht es darum,
sie auf Basis der Vorarbeiten
auch zu realisieren. Einen
Nutzen hätten alle davon:
Spitäler, Ärzte und Patienten.
lebensbedrohlichem Notfall
und den Fällen erklärt, in de-
nen haus- oder fachärztliche
Hilfe angebracht ist. Diese
Informationen müssen aber
immer wieder und über un-
terschiedlichste Kanäle an die
Bevölkerung herangetragen
werden.
Information ist aber nicht
genug: Eine wirkliche Entlas
tung der Notaufnahmen von
einfacheren Krankheitsfällen
wäre dann möglich, wenn
man die Patienten an die nie-
dergelassenen Ärztinnen und
Ärzte weiterleiten könnte.
Diese müssten dann aber auch
ihre Leistungen voll vergütet
bekommen. Denkbar wäre
es, eine qualifizierte ärztliche
Beratung am Telefon obli-
gatorisch vorzulagern. Der
Patient, der ohne diese in die
EBA kommt und kein Notfall
Quelle: Ärztekammer Steiermark
Lehrpraxis-Barometer
Wie geht es der Lehrpraxis?
Diese Frage wird heftig
diskutiert. Im „Lehrpraxis-Barometer“ wird nicht diskutiert,
sondern konstatiert.
Gesamtzahl der Lehrpraxisstellen:
7
Zahl der geförderten Lehrpraxisstellen:
1
Anteil der geförderten Lehrpraxisstellen
an der Gesamtzahl in Prozent:
14,00 %
Stand: Juli 2017
Foto: Harry Schiffer
„Viele Patienten
frequentieren
Ambulanzen deswegen,
weil ihnen das
Hausarztmodell nicht
bekannt ist …“
Angestellten-Obmann Vize-
präsident Eiko Meister:
EBAs entlasten, Zugang zu
niedergelassenen Ärztinnen
und Ärzten verbessern.