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Ärztebedarfsstudie
Hinter der im Juni 2012 veröffentlichten
Studie „Ärztinnen und Ärzte – Bedarf
und Ausbildungsstellen 2010 bis 2030“
stehen das Gesundheitsministerium
und das Wissenschaftsministerium als
Auftraggeber sowie als Partner die Öster-
reichische Ärztekammer. Realisiert hat
die Untersuchung das Österreichische
Bundesinstitut für Gesundheit (ÖBIG).
Demnach steuert Österreich auf eine
Unterversorgung zu: Je nach Berech-
nungsmodell wird diese mehr oder
weniger dramatisch ausfallen. Laut
pessimistischerer Schätzung könnte
der Mangel bei Fachärztinnen und
Fachärzten, mit rund 1.200 fehlenden
SpezialistInnen, bereits ab 2015 spürbar
werden. Bis 2030 würde die fachärzt-
liche Unterversorgung bereits auf 5.200
anwachsen. In der Allgemeinmedizin
rechnen die StudienautorInnen im
„worst case“ erst 2020 mit einem noch
bescheidenen Defizit von rund 130 Ärz-
tinnen und Ärzten, das dann bis 2030
auf etwa 2.450 anwachsen wird. Nach
dem optimistischeren Modell tritt der
Fachärztemangel 2025 ein (–252) und
wächst bis 2030 auf mehr als 2.000
Ärztinnen und Ärzte. In der Allgemein-
medizin wäre dann erst 2030 ein signi-
fikanter Mangel in der Größenordnung
knapp mehr als 1.000 Ärztinnen und
Ärzten spürbar. 2030 wird es, je nach
Bewertung der Ausgangslage, jedenfalls
zwischen knapp 2.800 und rund 7.650
Ärztinnen und Ärzten zu wenig geben.
Besonders betroffen dürften die Kinder-
und Jugendpsychiatrie sowie Urologie,
Gynäkologie und HNO sein.
Eine Empfehlung, dem entgegenzuwir-
ken ist unter anderem die Attraktivie-
rung des Arztberufs. Hier reichen die
Vorschläge von der Reduktion der Ad-
ministrativbelastung über die Sicher-
stellung eines adäquaten Einkommens
und adäquater Arbeitsbedingungen im
extramuralen Bereich bis zur Schaffung
von dem jeweiligen Lebensabschnitt
entsprechenden, f lexiblen Arbeits-
zeitmodellen - also ein umfassender
Katalog praktisch aller Forderungen
und Vorschläge, die die Österreichische
Ärztekammer und die Landesärzte-
kammern in den letzten Jahren ohne
nennenswerten Widerhall der Politik
immer wieder erhoben haben …
PatientInnensicherheits-App
Seit 2012 stellt die Österreichische
Plattform für Patientensicherheit ge-
meinsam mit vielgesundheit.at Pa-
tientInnen eine übersichtliche und
benutzerfreundliche App auf Basis des
Handbuches „Ihr Patientenhandbuch
- ein Leitfaden für einen sicheren Kran-
kenhausaufenthalt“ zur Verfügung.
Partner sind das Bundesministerium
für Gesundheit, die Österreichische
Ärztekammer, der Hauptverband der
Sozialversicherungen, die Österrei-
chische Notariatskammer und die
Patientenanwaltschaften.
Die App teilt sich in vier Bereiche,
einen Informationsteil zum Thema
Patientensicherheit, einen Finder zum
schnellen und unkomplizierten Errei-
chen von Patientenanwaltschaften oder
Selbsthilfegruppen, das Tool ‚Meine
Erinnerungen‘, welches eine Übersicht
über Untersuchungstermine gibt und
an die Einnahme von verordneten
Medikamenten erinnert, sowie ein
persönliches Tagebuch für persön-
liche Aufzeichnungen rund um den
Krankenhausaufenthalt. Die App kann
kostenlos im App Store bzw. im Google
Play Store heruntergeladen werden.
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