Ærzte
Steiermark
 || 02|2014
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Foto: Ärztekammer Steiermark
fortbildung
E
igentlich ein
Lausbuben-
streich – aber
er gibt mir zu den-
ken: Jugendliche
kaufen sich in einer
Apotheke rezeptfreie,
abführende Tropfen,
mischen sie einem
Schulfreund ins Ge-
tränk und zerkugeln
sich schadenfroh
über den darauf folgenden Durchfall.
Ebenso ein klarer Fall von Arzneimit-
telmissbrauch wie der Vierzehnjährige,
der an sich relativ harmlose, rezeptfreie
Schlaftabletten besorgt, angeblich
für die Oma, diese überdosiert selbst
schluckt und in Erwartung lustvoller
psychischer Erlebnisse im Kranken-
haus landet. Man darf Arzneimittel
aber nicht am Missbraucher messen.
Auch große Mengen von destilliertem
Wasser oder von Kochsalz können
lebensgefährlich sein. Jedoch: Arznei-
mittel gehören nicht in Kinderhände!
Wir ApothekerInnen geben Arzneimittel
nur ungern an Kinder als Boten ab. Sie
enthalten hochwirksame Substanzen
und brauchen für eine sichere, neben-
wirkungsfreie Wirkung Hinweise über
die richtige Lagerung, die korrekte
Anwendung oder Fragen nach ande-
ren Arzneimitteln, die eingenommen
werden, um Wechselwirkungen zu
vermeiden. Diese Fragen können wir
einem Kind kaum stellen, die Infor-
mationen nur schwer an erwachsene
AnwenderInnen weiterleiten. Hinzu
kommt, dass wir nur schwer nachprü-
fen können, ob ein Kind die Arzneimittel
wirklich im Auftrag eines Erwachsenen
holt, oder ob es diese selbst verwendet.
Daher ist klar, dass wir Arzneimittel
nur unter großen Vorbehalten an
Kinder und Jugendliche aushändigen.
Im Idealfall sollten Erwachsene daher
ihre Medikamente selbst in der Apo-
theke holen oder einen anderen Er-
wachsenen damit beauftragen. Ist man
ganz auf sich allein gestellt, bettlägerig
oder gehbehindert, so hilft ein Anruf
in der Apotheke.
In solchen Fällen
finden wir immer
eine Lösung, um
dringend benöti-
gte Arzneimittel
nach Hause zu-
zustellen.
Anzeige
Arzneimittelabgabe
an Kinder
Mag.pharm. Dr.
Gerhard Kobinger
Foto: Sissi Furgler
Der „kleine Bruder“
wird erwachsen
Die „Seminare im März“
finden in diesem Frühjahr
bereits zum 14. Mal statt.
„Die ‚14. Seminare im März‘ folgen
ihrem großen Bruder, den ‚Grazer
Fortbildungstagen‘, der 2014 25 Jahre
alt wird. Gemeinsam bilden sie die
Basis der ärztlichen Fortbildung in
der Steiermark“, freut sich der Fort-
bildungsreferent der Ärztekammer
für Steiermark, Hermann Toplak, auf
die Tage zwischen dem 21. und 29.
März. Ein Höhepunkt im Rahmen
der Veranstaltungstage wird der Vor-
tragsabend am 26. März im Grazer
Congress sein: „Die Veranstaltung
wartet wieder mit einem hochka-
rätig besetzten Abendsymposium
auf. ‚Entzündliche Erkrankungen‘
spiegeln die Probleme einer Vielzahl
unserer Patientinnen und Patienten
in der täglichen Praxis wider. Die-
ser Fortbildungsabend spannt einen
interessanten Bogen von der Immun-
abwehr im Lichte der Umwelt und
Lebensgestaltung, über das Fieber,
die Gelenke, Darmerkrankungen bis
hin zur brennend aktuellen Frage
nach Resistenzentwicklung bei neuen
Antibiotika“, so Toplak, der gemein-
sam mit Co-Referent Paul Pavek
das Abendsymposium moderieren
wird. Mit dem früheren Gesund-
heitsminister und Rheumatologen
Prof. Dr. Michael Ausserwinkler aus
Villach werden Gelenke thematisiert,
Prim. Univ.-Prof. Dr. Peter Knoflach
aus Wels spricht über entzündliche
Darmerkrankungen, die ein „bren-
nendes“ Thema sind, und ein diffe-
renziertes therapeutisches Vorgehen
erfordern. Toplak: „Spannend wird
die Frage, wie unsere Immunabwehr
durch Umwelt und Lebensgestaltung
beeinflusst wird und welche Erkran-
kungen dadurch moduliert werden.
Ebenso wichtig ist die Frage, ob
neue Antibiotika oder die Resistenz-
bildungen die Oberhand behalten
werden. Wir freuen uns über Ihr
Interesse und laden Sie ganz herzlich
zum Besuch der „14. Seminare im
März“ ein.“
Insgesamt werden über 30 Referen-
tinnen und Referenten in 24 Semi-
naren für Ärztinnen und Ärzte und
vier Seminaren für MitarbeiterInnen
im Rahmen der „Seminare im März“
am Podium stehen. Abgehalten wer-
den diese größtenteils im „Haus der
Medizin“ der Ärztekammer für Stei-
ermark und im Hotel Mercure.
Weitere Informationen:
Veranstalter
Ärztekammer für Steiermark
Fortbildungsreferat
Univ.-Prof. Dr. Hermann Toplak
Fortbildungsreferent
Auskunft & Anmeldung
Ärztekammer für Steiermark
Fortbildungsreferat
A-8011 Graz, Kaiserfeldgasse 29
Haus der Medizin
Tel. 0316/8044-37, -32, -33
Fax 0316/8044-132
Online:
„Die Veranstaltung wartet
wieder mit einem hochkarätig
besetzten Abendsymposium
auf.
Hermann Toplak
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