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Ærzte

Steiermark

 || 07_08|2015

21

Foto: Fotolia, Ärztekammer

Einrichtung. „Dieser Mangel

ist bedrohlich“, konstatiert

Walch.

Innovation für alle Fälle

Zu Beginn des Ebola-Aus-

bruchs war hierzulande nicht

einmal eine Probenanalyse

durchführbar. Die Laborpro-

ben der ersten Betroffenen

– insgesamt gab es österrei-

chweit bisher fünf Verdachts-

fälle – mussten im Hambur-

ger Bernhard-Nocht-Institut

(BNI) untersucht werden.

Nun diagnostiziert auch die

AGES Ebola; binnen weniger

Stunden liegt das Ergebnis

vor. Bestätigt sich ein Ebola-

Verdacht, ist eine Kontroll­

analyse durch das BNI vor-

gesehen.

Auch das Team des LKH

nötige Ver- und Ent-

sorgungssystem. Nach

der Behandlung eines

Ebola-Patienten, die

vom Krankenhaus-

personal nur in abso-

lut flüssigkeitsdichter

Schutzkleidung vorge-

nommen werden darf,

müssen sowohl das Inven-

tar des Krankenzimmers als

auch die Wandbeschichtung

vernichtet werden. Auf die-

sen Standard lässt sich kein

vorhandenes Isolierzimmer

umrüsten.

Bereits 2005 sah der steirische

Seuchenplan daher vor, dass

bis zur Fertigstellung einer

Hochsicherheitsisolierstati-

on in Österreich Betroffene

via Ärzteflugambulanz in ein

deutsches Behandlungszen-

trum zu transferieren seien.

Zehn Jahre später existiert

noch immer kein entspre-

chendes Behandlungszen-

trum – und auch keine ver-

bindliche Übernahmeverein-

barung mit einer deutschen

Graz Süd West hat sich nach

zahlreichen wöchentlichen

Übungen eine gewisse Routi-

ne im Anlegen der Schutzklei-

dung und der übrigen Vor-

gangsweise im Verdachtsfall

erworben. Eine Infektionsko-

je im Empfangsbereich wurde

errichtet, Checklisten für das

Personal liegen bereit – Inno-

vationen, die sich auch bei der

Behandlung anderer hochin-

fektiöser Erkrankungen be-

währen werden.

So auch die umfangreichen

Vorbereitungen und Übungen

des HITT, des HochInfek-

tionsTransportTeams, einer

Spezialeinheit des Roten

Kreuzes. Hier wurde die Mit-

arbeiterzahl auf 17 – großteils

Ehrenamtliche – verdoppelt.

Im November wur-

de die Ausrüstung

in Flughafennähe

transferiert, um sie

im Ernstfall rascher

zur Hand zu haben.

Von amtsärztlicher

Seite wurde ein Ge-

sundheitsmonitoring für An-

gehörige und andere Kontakt-

personen konzipiert, um eine

Ausbreitung zu verhindern.

Letztendlich hängt der Erfolg

all dieser Maßnahmen jedoch

nicht unwesentlich von der

Kooperationsbereitschaft der

Betroffenen ab: Ein erkrankter

Nigerianer stritt hartnäckig

ab, in persönlichem Kontakt

mit seiner an Ebola verstor-

benen Schwester gestanden

zu sein, was 20 weitere Ebola-

Fälle verursachte.

KAGes-Leitfaden

Unter www.krankenhaushy-

giene.at

unter „über uns“,

„Aktuelles“ findet sich der

„Ebola Leitfaden für die Not-

versorgung“.

Prävention

„Bundesweit existiert keine einzige

Hochsicherheitsisolierstation, die einen

betroffenen Menschen aufnehmen und

behandeln könnte.“