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Ærzte

Steiermark

 || 07_08|2015

Forschung Steiermark

Foto: Werner Krug, Creativ Collection

Täglich bekommen Patient-

Innen von den Medien neue

„Sensationen“ aus der Welt

der Medizin aufgetischt:

MEDIA BASED MEDICINE

Penistransplantierter wird Vater

Ein großartiger medizinischer Erfolg wurde aus Südafrika

vermeldet: Ein 21-Jähriger, der im Dezember einen neuen

Penis erhalten hat, werde Vater, sagte der behandelnde

Urologe Andre van der Merwe, der die erste erfolgreiche

Penis-Transplantation durchgeführt hat. Die Freundin des

Mannes sei im fünften Monat schwanger.

Quelle:

www.krone.at

Frisch publiziert

y

Quantification of HDL Proteins, Cardiac Events, and Mor-

tality in Patients with Type 2 Diabetes on Hemodialysis:

CLIN J AM SOC NEPHRO. 2015; 10(2): 224-231. [OPEN

ACCESS]

https://forschung.medunigraz.at/fodok/suchen.

publikationen_mug_autoren?sprache_in=de&menue_

id_in=&id_in=&publikation_id_in=144371

Von:

Kopecky, C; Genser, B; Drechsler, C; Krane, V; Kaltenecker,

CC; Hengstschlaeger, M; Marz, W; Wanner, C; Saemann,

MD; Weichhart, T.

Forscherinnen und Forscher der Grazer Medizinischen

Universität publizieren regelmäßig in internationalen

Journalen. Wir bringen jeden Monat aktuelle Beispiele.

Etwa 600.000 bis 700.000

Menschen in Österreich lei-

den aktuell an Osteoporose

oder haben ein hohes Risiko,

an Osteoporose zu erkranken.

Zunehmend weisen Studien

darauf hin, dass Störungen

des Knochenstoffwechsels

mit kardiovaskulären Er-

krankungen assoziiert sind.

PatientInnen mit geringer

Knochendichte würden da-

her von einem Screening

nach Herz- und Gefäßer-

krankungen sowie darauf fol-

genden Therapiemaßnahmen

profitieren.

ImGegenzug könnte bei Men-

schen nach einem Schlag-

anfall, Herzinfarkt oder bei

Herzinsuffizienz durch Ab-

klärung von Knochenstoff-

wechsel-Störungen und eine

entsprechende Behandlung

das Auftreten von Frakturen

verzögert oder verhindert

werden.

Zurzeit erforscht ein interdis-

ziplinäres Team an der Med

Uni Graz diesen kausalen Zu-

sammenhang, wobei die ak-

tuellen Forschungsergebnisse

zeigen, dass der Knochen-

schwund die Entstehung von

kardiovaskulären Erkran-

kungen begünstigt.

Verbindung zwischen

Knochen und Herz

Bisher ist jedoch nur wenig

über die Mechanismen des

Zusammenhanges zwischen

Herz-Gef äßerkrankungen

und Osteoporose bekannt. An

der Medizinischen Univer-

sität Graz, insbesondere den

Klinischen Abteilungen für

Kardiologie sowie für Endo-

krinologie und Stoffwechsel,

wurden daher von PD Dr. An-

dreas Tomaschitz, Assoz.-Prof.

PD Dr. Stefan Pilz und Univ.-

Doz. Dr. Astrid Fahrleitner-

Pammer mehrere diesbezüg-

liche Studien durchgeführt.

Aldosteron und

Parathormon

Eine davon ist die Steirische

Bluthochdruckstudie

1

an 500

Hypertonie-PatientInnen,

die eine Analyse des für die

Knochen wesentlichen Vi-

tamin D-Stoffwechsels in

Verbindung mit dem Herz-

Kreislaufsystem ermöglicht.

Weitere Hinweise gibt die

EPATH-Studie, wobei EPATH

für „Eplerenon bei Patien-

tInnen mit einem primären

Hyperparathy reoidismus“

steht.

2

Sie untersucht bei Pa-

tientInnen mit Parathormon­

überschuss die Effekte einer

Aldosteronblockade auf das

Herz-Kreislaufsystem und

den Knochenstoffwechsel.

3

Kürzlich konnte nachgewie-

sen werden, dass das Zusam-

menspiel zwischen Aldoste-

ron und Parathormon das

Risiko, an einem kardiovas-

kulären Ereignis zu verster-

ben, deutlich erhöht.

4

Weitere Informationen:

PD Dr. Andreas Tomaschitz

Klinische Abteilung für Kar-

diologie, Univ.-Klinik für In-

nere Medizin, Medizinische

Universität Graz

andreas.tomaschitz@

medunigraz.at http://www.medacad.org/

osteoporose2015/

1

Hypertension. 2015 Mar

23. pii: HYPERTENSI-

ONAHA.115.05319. Epub

ahead of print

2

BMC Endocr Disord. 2012

Sep 13;12:19.

3

Am J Med Sci. 2015

Apr;349(4):306-11.

4

Int J Cardiol. 2015 Apr

1;184:710-6.

Interdisziplinäres Team der

Med Uni erforscht Zusammenhang.

Knochenschwund begünstigt

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

PD Dr. Andreas

Tomaschitz