

Ærzte
Steiermark
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news
Egal, ob Ihr
Glas halb voll
oder halb leer ist –
sagen Sie es uns!
www.turnusevaluierung.atEntwurf Steiermark.indd 1
28.07.2011 16:12:10
„Hohe Ausbildungsqualität von heute ist hohe Behandlungsqualität von morgen.“
Dr. Eiko Meister, Präsidialreferent für Ausbildung und Qualitätssicherung
die angekündigte Schließung
eines Hauses mit kraftvollem
Protest“, schrieb kürzlich das
Deutsche Ärzteblatt.
In die Insolvenz treiben
Damit die Politik Kranken-
häuser nicht selbst schlie-
ßen müsse, würden sie eben
systematisch unterfinanziert.
Die Idee dabei sei, „die ver-
meintlich schlecht funktio
nierenden Krankenhäuser
durch eine Unterfinanzierung
in die Insolvenz zu treiben –
ohne dass die Politik selbst
Kliniken schließen muss“,
kritisierte Prof. h.c. Almut
Tempka, Oberärztin am Cen-
trum für Muskuloskeletale
Chirurgie der Berliner Cha-
rité, im besagten Artikel des
Deutschen Ärzteblatts.
Was aber laut Tempka nicht
wirklich gelungen sei. Es
würden zwar rote Zahlen
geschrieben, aber nur we-
nige Häuser tatsächlich ge-
schlossen. Irgendwie halten
sie durch, aber um einen ho-
hen Preis: „Im Krankenhaus
hat die Ökonomie heute zu oft
ein höheres Gewicht als die
Diagnostik und die Therapie.
Und das Risiko ist sehr hoch,
dass sich der einzelne Arzt
dieser Logik beugt“, sagt die
Oberärztin.
Geriater Schulz betont aus-
drücklich, dass der Nachweis
angemessener Qualität wich-
tig sei – wenn die Kriterien
stimmen. Dass es hier Zweifel
und Mängel gibt, hat er in
einer kürzlich publizierten
Studie
(„Effects of inpatient
geriatric interventions in a
German geriatric hospital“)
nachzuweisen versucht.
Provokative Frage: „Müssen
wir die Patienten an das As-
sessment oder das Assessment
an die Patienten anpassen?“
Speziell für die Geriatrie gäbe
es, so Schulz, aber noch eine
grundlegendere Frage zu klä-
ren: „Brauchen wir die Geriat-
rie noch, bei so vielen Alten?“
Immer mehr beantworten sie
mit ‚nein‘ …