suchungen, Krankenstandsta-
gen sowie an Schmerztherapie-
bedingten Nebenwirkungen,
und damit eine nachhaltige
Dämpfung der Ausgabensteige-
rungen bewirken.
Ein Aufgreifen dieser Erkennt-
nisse ist unumgänglich. Die
Schmerzplattform Österreich
fordert daher, dass die Errich-
tung von multiprofessionellen
und integrativen Versorgungs-
formen für SchmerzpatientInnen
auf allen Versorgungsebenen in
den Bundeszielsteuerungsver-
trag aufgenommen wird.“
„Uns bleibt wenig Zeit, um
dieses Ziel zu erreichen“, weiß
Andreas Sandner-Kiesling,
Sprecher der Schmerzplattform,
der bereits zwei Dutzend Or-
ganisationen angehören, von A
wie Anästhesie bis P wie Physio
Austria.
Beim ersten Gesundheitsfrüh-
stück, das die Ärztekammer
gemeinsam mit der Apothe-
kerkammer, der „Kleine Zei-
tung Akademie“ und der Neu-
roth AG veranstaltete, war der
Andrang groß. Kein Wunder:
Es ging um den chronischen
Schmerz, ein Thema, das für
viele auch aufgrund der Be-
handlungssituation ein äußerst
schmerzensreiches ist. Die neu
gegründete „Schmerzplattform
Österreich“ will vor allem die
Behandlungswege verbessern
und eine umfassende interdis-
ziplinäre Betreuung der Betrof-
fenen sicherstellen.
Betroffen sind viele: 1,7 Milli-
onen Menschen in Österreich
leiden laut Schmerzplattform
unter chronischem Schmerz.
Das verursacht nicht nur große
Schmerzen, sondern auch hohe
Kosten. Bis zu zwei Milliarden
direkt und zusätzlich bis 4,1
Milliarden Euro indirekt.
Das Programm ist ehrgeizig:
„Eine Steigerung des Behand-
lungsergebnisses durch ein
f lächendeckendes, individua-
lisiertes multiprofessionelles
Management entsprechend in-
ternationaler Standards, sowohl
im niedergelassenen als auch im
Versorgungsbereich der Kran-
kenhäuser, in Kombination mit
Präventivmaßnahmen, würde
eine Reduktion an Medikamen-
tenverbrauch, CT-/MR-Unter-
Großer Schmerz
Eine österreichweite, interdisziplinäre
Schmerz-
plattform will die aktuelle Gesundheitsreform-Dis-
kussion nützen, um die Behandlung chronischer
Schmerzen besser in das Gesundheitssystem zu
implementieren. Sprecher ist der Grazer Schmerzspe-
zialist Andreas Sandner-Kiesling.
1,7 Millionen
chronische
Schmerzpati-
entinnen und
-patienten: Neue
Schmerzplatt-
form will flä-
chendeckendes,
individualisiertes
multiprofessio-
nelles Manage-
ment.
medizin
Schmerzspezi-
alist Andreas
Sandner-
Kiesling
26
Ærzte
Steiermark
|| 05|2013
Fotos: Thinkstock, beigestellt