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          Ærzte
        
        
          Steiermark
        
        
           || 07/08|2013
        
        
          Foto/Grafik: Fotolia, Conclusio
        
        
          MARTIN NOVAK
        
        
          Zwei aktuelle Studien, eine
        
        
          österreichweite IFES Umfrage
        
        
          und eine von der Ärztekam-
        
        
          mer Steiermark beauftragte
        
        
          Befragung, zeichnen ein be-
        
        
          klemmendes Bild der ärzt-
        
        
          lichen Arbeitssituation in den
        
        
          Krankenhäusern.
        
        
          Für 52 Prozent der Ärztinnen
        
        
          und Ärzte (Steiermark 51) hat
        
        
          sich die Arbeit im Kranken-
        
        
          haus in den letzten fünf Jahren
        
        
          zum Schlechteren verändert.
        
        
          Bei einer IFES-Vergleichsbe-
        
        
          fragung im Jahr 2003 waren
        
        
          es nur 41 Prozent (43 Prozent
        
        
          in der Steiermark). Fragt man
        
        
          nach den konkreten Proble-
        
        
          men, steht die Personalknapp-
        
        
          heit an erster Stelle: 89 Prozent
        
        
          nehmen sie wahr, drei Viertel
        
        
          sehen darin ein gravierendes
        
        
          Problem. Es folgen der ver-
        
        
          mehrte Aufwand für die Pa-
        
        
          tientendokumentation mit 85
        
        
          Prozent (den zwei Drittel als
        
        
          „gravierend“ einstufen), der
        
        
          steigende Zeitdruck (85 bzw.
        
        
          60 Prozent) und der Anstieg
        
        
          der Patientenaufnahmen. Die
        
        
          Unterschiede zwischen Öster-
        
        
          reich und der Steiermark sind
        
        
          in allen Punkten marginal.
        
        
          Die stärksten Belastungsfak-
        
        
          toren für die eigene Arbeit
        
        
          sind aus Sicht der Ärztinnen
        
        
          und Ärzte Verwaltungsauf-
        
        
          gaben und Patientendoku-
        
        
          mentation. 82 Prozent erleben
        
        
          sie als (sehr) belastend. Mit
        
        
          77 Prozent folgt der Zeit-
        
        
          druck. Zwei Drittel fühlen
        
        
          sich durch Überstunden und
        
        
          lange Dienste unter Druck
        
        
          gesetzt, ebenso viele durch (zu)
        
        
          viele Nachtdienste. Es folgen
        
        
          Patientenaufnahmedruck und
        
        
          Überbelegung und eine chao-
        
        
          tische Arbeitsorganisation.
        
        
          Mit dem Beruf nahezu unwei-
        
        
          gerlich verbundene Faktoren,
        
        
          wie die „seelisch belastende
        
        
          und aufreibende Arbeit“ oder
        
        
          schwierige Patienten, kommen
        
        
          erst danach – auch wenn letz-
        
        
          tere an Bedeutung gewinnen.
        
        
          An letzter Stelle der Problem-
        
        
          felder liegen Mobbing durch
        
        
          Kollegen und Vorgesetzte so-
        
        
          Immer 
        
        
          schlimmer 
        
        
          im Spital
        
        
          
            Ein gutes Viertel
          
        
        
          der österreichischen
        
        
          Ärztinnen und Ärzte hält es für sehr un
        
        
          wahrscheinlich, dass der Job im Spital bis 
        
        
          zum 65. Lebensjahr durchzuhalten ist. In der
        
        
          Steiermark ist es immerhin ein Fünftel. Der
        
        
          Wunsch nach mehr Freizeit und der Beschrän
        
        
          kung der Arbeitszeit hat vor allem bei den 
        
        
          Jungen höchste Priorität.
        
        
          Arbeitsfähig bis 65?
        
        
          Bitte denken Sie an Ihre Arbeit und Ihren Gesundheitszustand. Halten Sie es
        
        
          für sehr wahrscheinlich, eher wahrscheinlich, eher unwahrscheinlich oder sehr
        
        
          unwahrscheinlich, dass Sie Ihre derzeitige Tätigkeit im Spital auch noch aus
        
        
          üben können, wenn Sie 65 Jahre alt sind ?
        
        
          Angaben in Prozent. Telefonische Umfrage Mai 2013 (n=2.000), IFES – Institut
        
        
          für empirische Sozialforschung im Auftrag der Bundeskurie Angestellte Ärzte
        
        
          
            28
          
        
        
          
            36
          
        
        
          
            Eher unwahrscheinlich
          
        
        
          
            Eher wahrscheinlich
          
        
        
          
            Sehr wahrscheinlich
          
        
        
          
            Sehr unwahrscheinlich
          
        
        
          
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