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Ærzte
Steiermark
|| 02|2014
Foto: hörwelt
promotion hörwelt
Akkustische Barrierefreiheit
in steirischen Arztpraxen
Die Arbeitsgemeinschaft der Hals-, Nasen-, Ohrenärzte in der Stei-
ermark startete gemeinsam mit dem Hörgerätespezialisten hörwelt
das in Österreich bisher einzigartige Pilotprojekt „barrierefrei
hören“. Mit Hilfe von modernen Höranlagen ermöglichen die stei-
rischen HNO-FachärztInnen ihren Patientinnen und Patienten mit
eingeschränktem Hörvermögen, in den Ordinationen besser und
klarer zu verstehen.
Für Menschen mit Hörmin-
derung ist eine vertrauliche
Unterhaltung keine Selbst-
verständlichkeit: In einer
geräuschvollen Umgebung
kann bereits ein kurzes Ge-
spräch zu einer Herausfor-
derung werden. Akustische
Missverständnisse können
entstehen und Gespräche
müssen in einer überdurch-
schnittlichen Lautstärke ge-
führt werden.
Mit dem neuen Pilotprojekt
der Arbeitsgemeinschaft
der steirischen HNO-Fach-
ärztInnen und dem Hörge-
rätespezialisten hörwelt will
man dem entgegenwirken
und eine diskrete, vertrau-
liche Zweierkommunikation
für Menschen mit einge-
schränktem Hörvermögen
sicherstellen. „Gerade in
einer Arztpraxis ist es wich-
tig, dass Patientinnen und
Patienten ungestört ein sen-
sibles Gespräch mit der
Ordinationshilfe oder der
Fachärztin/dem Facharzt
führen können. Da darf es
keine Barrieren geben“, er-
klärt Dr. Gernot Tomschik,
Vorsitzender der ARGE
HNO-Fachärzte Steiermark.
„Mit der induktiven Höran-
lage wird die Behandlung
für Menschen mit Hörmin-
derung in den Ordinationen
wesentlich erleichtert.“
Kompetenter
Technologiepartner
Partner für barrierefreie
Höranlagen der steirischen
HNO-Fachärzteschaft ist
der österreichische Hörge-
rätspezialist hörwelt. Das
Unternehmen hat sich mit
dem Geschäf tsbereich
„hörwelt barrierefrei hören“
auf die Beratung, Planung
und technische Umsetzung
akustischer Barrierefreiheit
spezialisiert. Schwerhörige
müssen Normalhörenden
gleichgestellt werden. Das
schreibt auch das Behin-
dertengleichstellungsgesetz
vor, das in Österreich bis
2016 umgesetzt sein muss.
Es besagt, dass jede/r Hör-
geräteträger/in durch den
Mehrfachnutzen des Hör-
systems Aktivitäten des
täglichen Lebens überall
uneingeschränkt und stör-
schallbefreit durchführen
können muss. Die Schaf-
fung von akustisch barri-
erefreien Dienstleistungen
berücksichtigt aber nicht
nur die gesetzlichen Grund-
lagen, sondern ist auch
eine Frage des Wettbe-
werbs. „Mit der Umsetzung
des Pilotprojekts nimmt die
ARGE HNO-Fachärzte Stei-
ermark eine klare Vorreiter-
rolle innerhalb der Ärzte-
schaft ein und setzt mit der
Einführung von akustischer
Barrierefreiheit in den Or-
dinationen ein wirksames
Signal für konsequente Pa-
tientenorientierung“, erklärt
Dr. Wolfgang Luxenberger
Fachgruppenobmann der
HNO-ÄrztInnen in der Stei-
ermark.
Barrierefreies Hören
in Arztpraxen
Im Schalterbereich der An-
meldung von 26 steirischen
HNO-Ordinationen können
HörgeräteträgerInnen und
TrägerInnen von Cochlea-
Implantaten nun die Stimme
ihres Gegenübers in indivi-
dueller Lautstärke direkt in
Dr. Gernot Tomschik (Vorsitzender der ARGE HNO-Fachärzte Steiermark), Patientin und Hörgeräteträgerin
Brigitte Lang und Heinz Eber (hörwelt-Hörgeräteakustikermeister und Berater für barrierefreies Hören) (v. l.) bei
einem Test der neuen induktiven Höranlagen.