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Ærzte
Steiermark
|| 02|2014
Forschung Steiermark
Foto: creativ collection, MedUni Graz
MEDIA BASED MEDICINE
Kaugummikauen fördert Kopfschmerzen
In einer Studie mit 30 von Kopfweh geplagten Kindern
und Jugendlichen im mittleren Alter von 13 Jahren haben
Neurologen der Uni Tel Aviv untersucht, wie der Kaugum-
mikonsum sich auf die Häufigkeit der Kopfschmerzen
auswirkt. 60 % der Probanden litten unter Migräne, 40 %
hatten Spannungskopfschmerzen. Die tägliche Kaudauer
betrug zwischen einer und mehr als sechs Stunden.
Quelle:
/
schmerz/?full=38630
Täglich bekommen Patient-
Innen von den Medien neue
„Sensationen“ aus der Welt
der Medizin aufgetischt:
Die Signalmoleküle sind
maßgeblich
an der Entstehung von ARDS beteiligt.
ARDS-Entstehung entschlüsselt
Das „Acute Respiratory
Distress Syndrome“ ARDS be-
schreibt eine massive Reaktion
der Lunge auf verschiedene
schädigende Faktoren. Dem
akuten progressiven Lungen-
versagen liegt dabei eine klar
identifizierbare, nicht kardiale
Ursache zu Grunde. Wissen-
schafterInnen, mit essentieller
Beteiligung von Univ.-Prof. Dr.
Andrea Olschewski, Leiterin
des Ludwig Boltzmann In-
stitutes für Lungengefäßfor-
schung und Univ.-Prof.
in
für
Experimentelle Anästhesiolo-
gie an der MUG, ist es gelun-
gen, einen neuen Pathome-
chanismus des Lungenödems
– und damit für die Entstehung
von ARDS – zu entschlüsseln.
PatientInnen mit ARDS müs-
sen oft im Rahmen der in-
tensivmedizinischen Behand-
lung betreut und künstlich
beatmet werden. Das Lungen-
versagen kann dabei durch
direkte Schädigung der Lun-
ge — wie z.B. die Inhalati-
on toxischer Gase oder die
Aspiration von Mageninhalt
oder Wasser – bzw. indirekte
Schädigung der Lunge – wie
etwa durch Sepsis, schweres
Trauma mit Schock oder chro-
nische Lungenkrankheit – be-
gründet sein. Ebenso kann
ein Lungenödem zur akuten
respiratorischen Insuffizienz
führen. Bei intakten Gefäß-
wänden der Lungenkapillaren
tritt nahezu keine Flüssigkeit
in die Umgebung aus. Dieser
Normalzustand kann jedoch
gestört werden, wodurch es
zu Flüssigkeitsansammlungen
in den Lungenbläschen bzw.
im Lungengewebe kommen
kann. Als Folge dieser Einlage-
rung von Flüssigkeit kann der
Körper nicht mehr genügend
Sauerstoff in den Blutkreis-
lauf aufnehmen. Hier sind die
WissenschafterInnen auf einen
neuen Mechanismus gestoßen,
der maßgeblich an der Entste-
hung von ARDS beteiligt ist.
Zytokine regulieren das
Wachstum der Zellen im Kör-
per und zählen zur Gruppe der
Signalmoleküle. Olschewski
untersuchte im Speziellen den
Transforming Growth Factor
TGF und dessen Einfluss auf
die Entstehung von ARDS.
Der transformierende Wachs-
tumsfaktor TGF wird wiede-
rum in drei Gruppen eingeteilt,
wobei der Faktor TGF-beta
das Interesse weckte. TGF-
beta ist ein stark konserviertes
Protein und hat in der Zelle
eine entzündungshemmende
Wirkung, wird mit verschie-
denen Heilungsprozessen in
Zusammenhang gebracht und
reguliert viele Mechanismen
in der Zelle, wie Wachstum
oder Zelldifferenzierung. Je-
doch scheint TGF-beta auch
an der Entwicklung der Lun-
genfibrose beteiligt zu sein. Ol-
schewski konnte in einer Reihe
von Experimenten nachweisen,
dass TGF-beta den epithelialen
Natriumkanal reguliert und zu
dessen Internalisierung führt.
„Der epitheliale Natriumkanal
ist ein membranständiger Io-
nenkanal und damit ein wich-
tiges Transportprotein in der
Zelle, das z.B. den Flüssigkeits
transport über das Membran-
system der Zelle regelt“, erklärt
Olschewski. Wenn nun TGF-
beta dazu führt, dass der epi-
theliale Natriumkanal von der
Zelloberfläche verschwindet,
ist auch der Transportprozess
über das Membransystem der
Zelle gestört.
Die WissenschafterInnen
konnten belegen, dass der
TGF-beta Spiegel von Pati-
entInnen mit ARDS doppelt
so hoch ist, wie bei gesunden
Kontrollpersonen. „Es ist mög-
lich, dass dieses erhöhte Ange-
bot von TGF-beta die norma-
len Regulationsmechanismen
außer Kraft setzt. Dadurch
verschwinden auch die epithe-
lialen Natriumkanäle. In Folge
dessen kann die alveoläre Flüs-
sigkeit nicht abtransportiert
werden und ARDS entsteht“,
so Olschewski.
Frisch publiziert
y
External validation of the derived neutrophil to lymphocyte
ratio as a prognostic marker on a large cohort of pancreatic
cancer patients
in PLoS One von Szkandera, J; Stotz, M; Eis-
ner, F; Absenger, G; Stojakovic, T; Samonigg, H; Kornprat, P;
Schaberl-Moser, R; Alzoughbi, W; Ress, AL; Seggewies, FS;
Gerger, A; Hoefler, G; Pichler, M;
y
The Human Placental Sexome Differs between Trophoblast
Epithelium and Villous Vessel Endothelium
in PLoS One von
Cvitic, S; Longtine, MS; Hackl, H; Wagner, K; Nelson, MD;
Desoye, G; Hiden, U;
Forscherinnen und Forscher der Grazer Medizinischen
Universität publizieren regelmäßig in internationalen
Journalen. Wir bringen jeden Monat aktuelle Beispiele.
Univ.-Prof. Dr. Andrea Olschewski